Servicetechniker, die gerufen wurden um eine Kälte- oder Klimaanlage zu reparieren, mussten bisher den Fehlercode von Störmeldungen erst umständlich in der Betriebsanleitung des Reglers recherchieren. Da solche Dokumentationen meist sehr umfangreich und dementsprechend unhandlich sind, hat sie der Techniker nicht unbedingt parat, wenn er sie braucht. Außerdem gibt es weitere Funktions- oder Parameter-Updates, die in der gedruckten Fassung noch nicht zu finden sind.
Ein Griff zum Smartphone und die Störmeldung eingegeben so schnell kann dagegen mithilfe einer speziellen Carelator App die Ursache eines Ausfalls erkannt und die Lösung des Problems in Angriff genommen werden.
Bisher sah das ganz anders aus, so Heiko Zabel, Inhaber eines Kältehandwerksbetriebs: Wenn wir gerufen werden, weiß der Kunde meist nicht, welches Problem es mit der Kälteanlage gibt, denn im Display des Reglers steht nur ein Code. Wenn wir dann in einer Anleitung von mehreren Hundert Seiten umständlich nach der Bedeutung, der Ursache und einer möglichen Lösung suchen müssen, kann es passieren, dass wertvolle Zeit verloren geht mit fatalen Folgen für das gelagerte Gut.
Da es unzählige Regler gibt und die Handbücher immer dicker und komplizierter werden, kann kein Servicetechniker die komplette Sammlung mitführen, geschweige denn die Bedeutung sämtlicher Codes auswendig wissen. Im schlimmsten Fall ist die vorhandene Dokumentation veraltet oder schlicht nicht parat. Dann muss der Monteur im Büro oder beim Großhändler anrufen, um die richtigen Einstellungen vornehmen zu können. Das sieht nicht nur unprofessionell aus, möglicherweise muss die Inbetriebnahme oder der Service sogar abgebrochen werden, da der Servicetechniker nicht weiterkommt, beschreibt Zabel das Dilemma.
Einfache Handhabung, umfassende Information und regelmäßige Updates
Der Handlungsbedarf lag für Fischer Kälte-Klima, dem deutschen Großhandels-Vertriebspartner der Carel-Regler, auf der Hand: Hauptziel der Eigenentwicklung war es, dass die Betriebsanleitung immer griffbereit sein sollte. Darüber hinaus sollte der passende Reglertyp mit den dazugehörigen Einstellungsmöglichkeiten, Parametern und Störmeldungen schneller auffindbar sein als in einem konventionellen Papierordner, erläutert der Produktmanager Jörn Krause die wichtigsten Vorgaben bei der Entwicklung.
Die App informiert daher nicht nur über die Bedeutung des jeweiligen Codes, sondern zeigt auch die Funktion der betroffenen Parameter an und gibt eine kurze Erläuterung zu den Einstellungsmöglichkeiten. Lautet der Code auf dem Display des Kühlstellenreglers beispielsweise E01, wählt der Nutzer zunächst das Icon Meldungen und gelangt so zur Geräteauswahl. Über das jeweilige Modell kommt er zu den Betriebs- und Störmeldungen. Für E01 findet er im nächsten Schritt unter anderem die entsprechenden Besonderheiten des Fehlers sowie die Ursache, mögliche Auswirkungen und Lösungsvorschläge.
Im Fall eines Defekts gibt die App auch darüber Auskunft, welcher Carel-Regler statt des bisher verwendeten Produkts eingesetzt werden kann. Gerade im Störfall kann es sein, dass es sich um einen alten Regler eines anderen Herstellers handelt. Mit der Cross-Referenzliste lässt sich ohne großen Aufwand der passende Austauschregler von Carel bestimmen. Wegen der intuitiven und schnellen Bedienung der App achten wir mittlerweile darauf, in Neuanlagen nach Möglichkeit nur noch Carel-Regler einzusetzen, sagt Handwerksmeister Zabel, der die Anwendung seit einigen Wochen für Inbetriebnahmen und Servicereparaturen nutzt.
Da die Funktion rund um die Uhr verfügbar ist, stellen Servicefälle in der Nacht oder am Wochenende, wenn niemand im Büro ist, den man um Hilfe bitten könnte, kein Problem mehr dar. Besonders gut gefällt Zabel, dass die Dokumentation auch ohne Internet- oder GSM-Verbindung verfügbar ist: Nach dem Herunterladen funktioniert die App auch im Offline-Modus. Das ist praktisch, da einige unserer Anlagen im Keller oder in netzschwachen Gebieten stehen. Sobald das Smartphone wieder Verbindung zum Internet hat, lädt es automatisch Updates zu vorhandenen und neuen Reglern herunter, die der Benutzer installieren kann, sobald er Zeit dafür hat.
Den Bedarf an einem solchen Hilfsmittel zeigen die Downloadzahlen, die nach der Fachmesse Chillventa, wo die kostenlose App im Oktober 2012 erstmals vorgestellt wurde, rasch in die Höhe schnellten, so Fischer Kälte-Klima. -
