2009 startete die Baugenossenschaft Lampertheim eG ein Bauprojekt, das neue Wege ging: Ein barrierefreies Mehrfamilienhaus nach Passivhaus-Standard zielte darauf ab, den Bewohnern ein selbstständiges Leben bis ins hohe Alter zu gewährleisten. Auch heute hat dieses Thema an Aktualität nicht verloren, sodass sich die Baugenossenschaft dazu entschloss, ein zweites Gebäude mit elf seniorengerechten 2- und 3-Zimmer-Wohnungen in unmittelbarer Nachbarschaft zu bauen. Für das im Passivhaus vorgeschriebene Lüftungssystem wurde eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung (KWL) von Helios Ventilatoren installiert, welche die Lüftung nutzerunabhängig sicherstellt.
Passivhausstandard für deutliche Energieeinsparungen
Zusätzlich zu den seniorengerechten Aspekten wie bodengleichen Duschen und besonders niedrig angebrachten Fenstergriffen, die auch Rollstuhlfahrer gut erreichen können, legte die Baugenossenschaft besonderen Wert auf eine energieeffiziente Bauweise. Eine Solaranlage auf dem Dach wandelt die aufgenommene Sonnenenergie in Wärme um, mit der die Heizungen und der Warmwasserspeicher bedient werden. Einen weiteren Beitrag zur Energieeffizienz des Gebäudes leistet die kontrollierte Wohnraumlüftung. Durch das Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung wird die Wärme aus der verbrauchten Fortluft mit einem Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent zurückgewonnen. Im Gegensatz zur Fensterlüftung wird dadurch die Wärme im Haus gehalten und nicht ins Freie abgegeben. Dies trägt wesentlich zu einem geringeren Energieverbrauch und einer Einsparung von Heizkosten bei. Dabei wurde in jede Wohnung ein KWL EC 270 W von Helios Ventilatoren eingebaut. Das Passivhaus-zertifizierte Gerät erfüllt die hohen Ansprüche an die Energieeffizienz.
Lüftungskomponenten aus einer Hand
Ein weiterer Grund für die Wahl von Helios war, dass Geräte und Zubehör komplett aus einer Hand bezogen werden können. Neben Lüftungsgeräten in allen Größen für die Decken-, Wand- und Boden-Installation stellt der Lüftungsspezialist auch die passende Peripherie bereit. In Lampertheim war dies ein Pluspunkt, da für die Luftverteilung in den Wohnungen sowohl runde Lüftungsrohre FlexPipe Plus als auch deren ovale Variante zum Einsatz kamen. Aufgrund der günstigen Wohnungsgrundrisse wird die Abluft in Küche, Bad und Abstellraum über das FlexPipe Plus Rundrohr in der Decke abgesaugt, die Zulufträume (Schlaf- und Wohnzimmer) erhalten die frische Luft über Ovalrohre, die auf dem Rohfußboden verlegt wurden. Durch diese Aufteilung werden Leitungskreuzungen vermieden und damit eine schlanke Deckenkonstruktion und ein geringstmöglicher Fußbodenaufbau garantiert. Dank vieler passender Zubehörkomponenten, die zu beiden Rohrgeometrien passen, kann somit der Materialaufwand reduziert werden. Dabei führen unauffällige Fußbodenauslässe die vorgewärmte Zuluft in die Räume und verteilen die frische Luft gleichmäßig und zugfrei. In den Ablufträumen leiten Decken- bzw. Wandventile die verbrauchte, mit Feuchtigkeit und Gerüchen belastete Luft über das Lüftungsgerät nach draußen.
Barrierefrei durch automatische Lüftungsfunktionen
Ergänzend zur barrierefreien Gebäudeausstattung tragen die technischen Installationen innerhalb der Wohnung dazu bei, dass die Mieter ohne große Anstrengung die richtigen Einstellungen vorfinden. Die kontrollierte Wohnraumlüftung stellt permanent den Luftwechsel nutzerunabhängig sicher und vermeidet so, dass Bewohner mit körperlicher Einschränkung die Fenster umständlich von Hand öffnen oder schließen müssen. Diese energiesparende Variante der Lüftung hat außerdem den entscheidenden Vorteil, dass die Oberflächen im Raum nicht mehr auskühlen.
Die Anlage kann manuell eingestellt oder mithilfe von Sensoren bedarfsgerecht gesteuert werden. Diese reagieren auf die Luftfeuchtigkeit oder den CO2- bzw. Mischgas-Gehalt in der Raumluft. Steigt beispielsweise der Feuchtigkeitsgehalt der Luft im Bad, erhöht das Lüftungssystem automatisch die Luftmenge, um die Feuchtigkeit schnell abzutragen. Nach Erreichen der ursprünglichen Luftqualität reduziert die Anlage die Luftmenge wieder selbstständig und sorgt somit für ein perfektes Raumklima.
Edelstahl-Kombiblende bringt frische Luft in das Gebäude
Die Außen- und Fortluftführung der KWL-Anlage findet bei einem Passivhaus besondere Beachtung, da die Durchdringung der Wand auf ein Minimum reduziert werden muss. Um eine unnötige Kältebrücke zu vermeiden, ist eine sorgfältige Planung unabdingbar. Im Passivhaus in Lampertheim wird die Zufuhr der Außenluft und die Abführung der verbrauchten Luft über das vorisolierte IsoPipe-Rohr sowie die Fassaden-Kombiblende an der Außenwand vorgenommen. Aufgrund der Kombination der Außen- und Fortluft wird je Wohnung nur eine Fassaden-Kombiblende benötigt, die sich dezent im Erscheinungsbild des Hauses zurückhält.
Fazit
Als Kombination aus barrierefreiem Wohnen und energieeffizienter Passivhaus-Bauweise setzt das Mehrfamilienhaus in Lampertheim Maßstäbe in der Zielgruppe Bewohner ab 60 Jahren“. Neben den hohen passivhauszertifizierten Baustandards sorgt vor allem die kontrollierte Wohnraumlüftung des Lüftungsspezialisten Helios Ventilatoren dafür, dass beim Lüften die Wärme nicht durch die geöffneten Fenster verloren geht, sondern im Haus gehalten wird. Zusätzlich profitieren die Bewohner von der unauffälligen Funktion des Lüftungssystems, das selbstständig den Luftaustausch sicherstellt und ein angenehmes Wohlfühlklima erzeugt – im Sommer wie im Winter.