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Pakt für Energieeffizienz

Am 19. Juni hat das Bundesumweltministerium ein 400-Millionen-Programm zur Förderung von Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien auf den Weg gebracht. Ein Teil der Gelder soll in das Impulsprogramm für gewerbliche Kälteanlagen fließen, das hocheffiziente Kältetechnik durch Zuschüsse zur Beratung (Status-Check) und zu Investitionen in Alt- und Neuanlagen fördern soll. Der Beitrag Pakt für Energieeffizienz tritt in Kraft ab Seite 16 stellt dieses Programm ausführlich vor.

Zunächst hört sich das nach einer schönen Vermarktungsunterstützung für hocheffiziente Kältetechnik an. Leider liegt der Teufel wie bei allen Geistesblitzen aus Berlin im Detail. Bei der Förderung von Neuanlagen (25% der Investitionskosten) sind nämlich die fluorierten Kältemittel ausgeschlossen. Kohle gibts nur für Kohlenwasserstoffe, Kohlendioxid und Ammoniak.

Nichts gegen natürliche Kältemittel, aber ist nicht eine Gesamtbetrachtung das Mittel der Wahl, wenn es um Emissionsminderungen und Energieeffizienz geht? Und da sind nach meinem Kenntnisstand je nach konkreter Anwendung eben manchmal die Natürlichen und manchmal die Synthetischen im Vorteil. Der Verdacht liegt nahe, dass hier der verkürzte Gedankengang gut, weil natürlich Pate stand. Schließlich lässt sich damit viel besser PR-Rummel veranstalten und die Öko-Ideologen geben auch Ruhe.

Ebenso kraus geht es bei der Förderung von Maßnahmen für Altanlagen zu. Wenn eine Verbrauchsminderung von 35% gemäß Status-Check zu erwarten ist, gibt es bei synthetischen Kältemitteln 15% Investitionszuschuss und bei natürlichen Kältemitteln 25%.

Trotz Kritik ist dieses Programm meiner Meinung nach immerhin ein halber Schritt in ungefähr die richtige Richtung. Im Vergleich zu den Absurditäten, die von den Eurokraten und der Regierung in Berlin sonst verbreitet werden, könnte man mit diesem Ergebnis schon fast zufrieden sein. Dennoch wäre hier Engagement sicher sinnvoll, um das Programm langfristig auf einen guten Kurs zu bekommen. Schließlich sollen die Standards dieser Richtlinie regelmäßig geprüft werden. In erster Linie gefordert sind dabei Industrie und Verbände.

Das Ziel heißt Umweltschutz und Unabhängigkeit von Energieimporten. Zwei Wege führen dorthin: Energieeffizienz und regenerative Energien. Unsere Branche kann hier einen großen Beitrag leisten. Ideologen werden der Sache eher schaden.

Ihr

Uwe Bolz