Seit Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2000 hat sich die Anzahl der Blockheizkraftwerke signifikant erhöht. Die hier erzeugte thermische Energie wird lokal genutzt und substituiert fossile Energieträger wie Erdöl oder Erdgas. Bedauerlicherweise sind oftmals die Kapazität und der Bedarf an Wärme nicht deckungsgleich. Bei einer Vielzahl an Anwendungen wird ein Teil der ausgekoppelten Wärme als Abfall an die Umgebung abgegeben, insbesondere im Sommer, wenn der Bedarf an thermischer Energie drastisch sinkt. Um dieses Dilemma zu überbrücken, kann die Wärme mit der innovativen Technologie der Ammoniak-Wasser-Absorptionskälte nutzbar gemacht werden. In Ergänzung zu einem konventionellen BHKW entsteht ein komplexes innovatives Energieverbundsystem, eine sogenannte Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (KWKK), das gleichzeitig die Endenergien Strom, Wärme und Kälte bereitstellt – international bezeichnet als „Trigeneration“. Lesen Sie dazu den Bericht „Wirtschaftlich anwendbar“ von Dr. Wolfgang Stürzebecher ab Seite 18 in dieser Ausgabe.
Die Architektur von Autohäusern ist häufig geprägt durch großzügige Verglasungen, hohe Decken und geräumige Verkaufsflächen, die nicht von Wänden unterbrochen werden. Energetisch sind solche großen offenen Räume recht schwer in den Griff zu bekommen. Gerade im Sommer sorgen die lichtdurchlässigen Fassadenteile in den allermeisten Fällen für einen erhöhten Klimatisierungsbedarf. Damit die Kunden beim Autokauf entspannt nach ihrem Lieblingsmodell Ausschau halten können, und auch das Verkaufspersonal einen klaren Kopf behält, ist eine Temperaturabsenkung geboten. Doch wie kann man dabei die teils sehr hohen Energiekosten für den Betrieb eines Autohauses unter Kontrolle behalten? Beispielsweise durch ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk, das den Strom für den Betrieb erzeugt. Die entstehende Abwärme wird im Winter zur Erwärmung der Verkaufs- und Büroräume und im Sommer zum Antrieb einer Adsorptionskältemaschine verwendet. Lesen Sie unseren Beitrag „Energie-Hattrick für Autohäuser“ ab Seite 22.
Wärmepumpenheizungen sind in größeren Wohnkomplexen immer öfter anzutreffen. Wäh-rend die Einbindung der Heizung meist problemlos funktioniert, bietet die Warmwassererzeugung und -bereitstellung in diesen Wohnkomplexen oft ein signifikantes Energiesparpotenzial. Neben der Art der Warmwassererwärmung ist es vor allem auch die Speicherung und Warmhaltung, die für die Energieeffizienz maßgeblich mitverantwortlich sind. Der Beitrag „Grundsätzlich geeignet“ der Autoren Stefan S. Bertsch, Bernhard Vetsch und Andreas Gschwend von der Interstaatlichen Hochschule für Technik im schweizerischen Buchs (ab Seite 28) bietet eine Zusammenfassung der meistverbreiteten Systeme und eine Analyse im Hinblick auf Energiesparpotenzial und Erfahrung im Feld. Die zugrunde liegende Studie bezieht sich auf kleinere und mittlere Wohnkomplexe mit zehn bis 200 Wohnungen, verteilt auf zwei bis acht Gebäude. Viel Spaß bei der Lektüre!
Ihr
Markus Simmert