Der Begriff „Nachhaltigkeit“ wird gerne in Politik und Wirtschaft verwendet. Laut Wikipedia versteht man darunter „ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, bei dem eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung durch die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme gewährleistet werden soll“. Ernst Zimmermann, Seniorchef der Paul Müller Kälte-Klimatechnik aus Eisingen, wendet solches Prinzip in ähnlicher Form auch in seinem Unternehmen an: Dabei setzt er bei der Ressourcen-Nutzung seit mehreren Jahren besonders auf die Jugend.
Wo andere Unternehmen über Fachkräftemangel klagen, zieht sich der Fachbetrieb aus Eisingen mit seinem "Jugendstil" selbst das Personal für die Zukunft heran. Und das ist auch dringend nötig, um die Nachfrage bei Kälte- und Klimatechnik decken zu können. Denn der Markt für ausgebildete Mechatroniker ist laut Ernst Zimmermann „leergefegt“. "Wir versprechen uns infolge der eigenen Ausbildung, dass wir weiteres Wachstum realisieren können.“ Aber auch die Mitarbeiter sollen von der Strategie profitieren, kann die Arbeit auf diese Weise doch auf mehrere Schultern verteilt werden.
Unterstützung auch abseits des Fachlichen
Insgesamt zehn Auszubildende sind gegenwärtig bei dem Kälte- und Klimatechnikspezialisten beschäftigt. Bei insgesamt 28 Mitarbeitern bedeutet das eine Ausbildungsquote von rund 30 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland liegt die Ausbildungsquote der Firmen im Schnitt bei lediglich 4,8 Prozent.
Zum Start des neuen Ausbildungsjahres sind drei weitere Lehrlinge bei Paul Müller Kälte- und Klimatechnik hinzugestoßen: Der 16-jährige Felix Dippel, der 17-jährige Nico Dopieralski und der 19-jährige Magomed Artsuev haben im September ihre Ausbildung als Mechatroniker für Kältetechnik begonnen. Den Nachwuchskräften wird nicht nur in einem kollegialen Betriebsklima das nötige Handwerkszeug vermittelt. Das Unternehmen übernimmt auch sämtliche beruflichen und schulischen Kosten.
Bei Bedarf greift der Betrieb seinen Lehrlingen auch über das Fachliche hinaus unter die Arme. Zum Beispiel, wenn es um das Thema Führerschein oder um Unterstützung bei Lern-/Sprachschwierigkeiten geht. Für Ernst Zimmermann ist es dabei Ehrensache, auch Problemfälle zu unterstützen. "Es macht Freude zu sehen, dass auch Jugendliche mit größten Startschwierigkeiten bei entsprechender Hilfe ihre Zukunft meistern können", betont der Geschäftsführer.
Gute Perspektiven für den Nachwuchs
Nach Abschluss ihrer Ausbildung haben die Jugendlichen bei Paul Müller Kälte- und Klimatechnik GmbH hervorragende Übernahmechancen. Diese liegen nämlich bei fast 100 Prozent. Eingesetzt werden die Nachwuchskräfte anschließend in diversen Unternehmensbereichen, so etwa in der Montage, im Service und bei der Anlagenwartung.
Stichwort „Nachhaltigkeit“: Ernst Zimmermann achtet auch nach Abschluss der Ausbildung darauf, dass die eigenen Mitarbeiter mit Hilfe von Schulungen fachlich stets auf dem neuesten Stand sind, damit sie im Unternehmen auch neue Technologien, darunter natürliche Kältemittel, zum Beispiel CO2, in der Praxis effizient handhaben können.