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Kälte Kurz in Filderstadt

Erfolgreicher Start nach dem Generationenwechsel

Vor einem guten Jahr (KK 4/2007) berichteten wir über die Unternehmensnachfolge bei Kälte Kurz GmbH & Co. KG in Filderstadt: Der junge Meister Markus Waßmann hatte die Firma von ihrem Gründer Peter Kurz am 30. April 2007 und damit exakt zum 30-jährigen Firmenjubiläum übernommen.

Die Übergabe erfolgte auf eine sehr harmonische Weise. Geplant war ein fließender Ausstieg des Firmengründers, der seine langjährige Erfahrung dem jungen Inhaber noch eine Zeit lag als Berater zur Verfügung stellen wollte. Ein Jahr nach dem Start von Markus Waßmann als Unternehmer wollten wir von der Redaktion nachfragen, wie sich der Betrieb nach dem Wechsel an der Spitze entwickelt hat.

Ein detaillierter Businessplan, der damals mit dem Steuerberater und der Bank durchgesprochen wurde, sollte den Erfolg messbar machen. Konkrete Zahlen nennt Waßmann natürlich nicht, aber das Jahr 2007, das er seit der Übergabe Ende April zu verantworten hat, sei unter finanziellen Aspekten sehr gut gelaufen. Und auch dieses Jahr verläuft positiv (obwohl der Start etwas zäh gewesen sei), so dass der Betrieb eine Aufstockung seines Fachpersonals jetzt gut vertragen könnte.

Personelles Wachstum

Damit sind wir bei einem weiteren Thema des Businessplanes, der auch ein stetiges, personelles Wachstum der Firma vorsieht. Immerhin konnte Waßmann den Auszubildenden, der bei der Übernahme noch im 3. Ausbildungsjahr war und mittlerweile die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat, übernehmen. Mit Nico Kaufmann, Matthias Grau und Marco Rosenbohm hat der Betrieb nun drei Gesellen und mit Michael Schweizer einen weiteren Meister, der bei Disposition, Einteilung der Leute und dem Projektmanagement viele Aufgaben übernimmt. Auf der kaufmännischen Seite unterstützt ihn neben Friedhilde Kurz seine Verlobte Sandra Habel im Büro.

Die Suche nach einem weiteren Kälteanlagenbauer blieb trotz mehrfacher Anzeigenschaltungen in der Region Stuttgart erfolglos. Immerhin konnte er mit Johannes Frasch einen neuen Auszubildenden gewinnen, wobei auch dies nicht einfach gewesen sei. Insbesondere den in den Medien vielfach bemängelten schlechten Ausbildungsstand der Schulabgänger kann Waßmann nun aus eigener Erfahrung für viele Fälle bestätigen. Seinen neuen Auszubildenden fand er nicht über das übliche Bewerbungsverfahren. Der Kontakt entstand über die Eltern des jungen Mannes, die im Ort ebenfalls ein Handwerksunternehmen führen.

Praktikum als Türöffner

Teil des Bewerbungsprozesses war ein einwöchiges Kurzpraktikum auf der Baustelle und beim Service. Dabei geht es natürlich nicht nur um die Beurteilung des fachlichen und handwerklichen Potenzials, sondern auch um Umgangsformen, weil die Mitarbeiter selbstverständlich einen positiven und kompetenten Eindruck bei Kunden hinterlassen sollen. Nach dem Kurzpraktikum sprach Waßmann mit seinen Leuten über deren Eindrücke, was in diesem Fall den letzten Ausschlag für das Angebot der Lehrstelle gab.

Auch für dieses Jahr ist die Neueinstellung eines Auszubildenden beabsichtigt. Hierzu sollen auch direkte Kontakte zu den Schulen vor Ort aufgebaut werden. Durch das Angebot von Kurzpraktika hofft Waßmann, dass der interessante Beruf des Mechatronikers für Kältetechnik bei den jungen Leuten am Ort bekannter wird, so dass er die neue Stelle wieder mit einem guten Kandidaten besetzen kann.

Auf der Agenda des Businessplans standen noch weitere Ziele, die mittel- bis langfristig erreicht werden sollten. Zunächst war es der Anspruch von Waßmann in den Bereich Großkälte einzusteigen, für die er aufgrund seiner eigenen Berufserfahrung bereits viel Wissen mitbringt. Seine Ausbildung absolvierte er bei Linde, wo er hauptsächlich mit Industriekälte, Supermarktkälte und auch Ammoniak-Großanlagen zu tun hatte.

Auf Umwegen zur Kältetechnik

Kälteanlagenbauer war dabei nicht seine erste Berufsausbildung. Er fing als Kfz-Mechaniker an und stellte zum Ende seiner Ausbildung hin fest, dass die Bezahlung, mit der er als Geselle rechnen konnte, nicht mehr seinen Wünschen entsprechen würde. Ein Bekannter, der ebenfalls auf Kältetechnik umsattelte, erzählte von diesem Beruf. Waßmann erschloss sich weitere Informationsquellen und so kam es schließlich zum Wechsel in die Kältebranche.

Später ging er zu York und hatte dort sehr viel mit großen Kaltwassersystemen zu tun. Während dieser Zeit absolvierte er auch seine Meisterausbildung. Der erhoffte leichte Einstieg in den Bereich Großkälte war für seinen Handwerksbetrieb allerdings doch nicht so einfach, denn dies sei ein Bereich, in dem sich viele Heizungsbauer engagieren. Diese haben, wenn es um das Verlegen von weitverzweigten Rohrsystemen gehe, preisliche Vorteile, weil diese Arbeit zu ihren Kernkompetenzen gehört. Umgekehrt sei es für den Heizungsbauer, der in der Regel auch die ganze Wärmezentrale installiert, oft einfacher, den Kaltwassererzeuger als verhältnismäßig kleines Teilgewerk an ein fremdes Unternehmen weiterzugeben. Zudem fehlt Waßmann noch die erforderliche Personaldecke, um solche Projekte systematisch angehen zu können.

Zukunftsmarkt Wärmepumpen

Als weiterer Bereich sollte der Verkauf und die Montage von Wärmepumpen angegangen werden. Gerade für einen Kälteanlagenbauer ist dieses Gebiet interessant, weil hier Flaute und Hochsaison beider Geschäftsbereiche in ihrem Zyklus genau umgekehrt verlaufen. Doch auch hier mangelt es derzeit noch an Personalstärke. Der syste­matische Aufbau von eigenen Leuten ist in Anbetracht des weitgehend leeren Marktes für qualifizierte Kälteanlagenbauer deshalb sicher die richtige und beste Entscheidung, um langfristiges und organisches Wachstum mit der Erschließung neuer Geschäftsfelder zu generieren.

Wie jeder gute Handwerksmeister ging der neue Inhaber von Kälte Kurz auch das Thema Marketing an. Erster Schritt war die Digitalisierung von rund 500 Karteikarten des Vorgängers, um sich via Mailing als Nachfolger vorzustellen. Bei seinen Aktio­nen wies Waßmann seine Kunden auch auf die künftig erforderlichen, regelmäßigen Dichtheitskontrollen und die R22-Problematik hin und dass er als qualifizierter Kälteanlagenbauer Lösungen bieten kann. Die Reaktionen auf die Mailings waren besser als erwartet. Viele Kunden, die über die neuen Verordnungen noch nicht Bescheid wussten, hätten um einen Besuch gebeten. Aufträge sind aus den Mailingaktionen bereits entstanden, manches sei aber noch in der Entscheidungsphase.

Vielseitiger Marketingmix

Ein weiteres Standbein des Marketings ist Sponsoring. Damit soll die Handwerks-marke Kälte Kurz in der Region Stuttgart bekannter werden, um den Eintritt in den Privatkundenmarkt vorzubereiten.

Insgesamt ist Markus Waßmann mit seinen Aktivitäten sicher auf einem sehr guten Weg und so ist es auch nicht verwunderlich, wenn Peter Kurz sein Engagement als Berater bereits im ersten Jahr praktisch auf null zurückschrauben konnte.

Selbstverständlich dürfen wir hier nicht alle Ideen verraten, die bei Kälte Kurz in der Vorbereitung und in der Umsetzung stehen. Vielleicht ergibt sich deshalb noch einmal die Möglichkeit, über dieses Unternehmen und seinen Weg zu berichten. U.B. -

Links

https://kaelte-kurz.de/

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