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Kombination aus Turbo und Schraube

Kälteanlage für das Ottobrunner Raumfahrtzentrum

    Die erste Mondlandung liegt jetzt als historisches Ereignis 40 Jahre zurück, aber Raumfahrtforschung ist nach wie vor ein brandheißes Thema. So auch in Ottobrunn vor den Toren Münchens, wo das Unternehmen IABG seinen Sitz hat. Kaum ein größeres deutsches oder europäisches Luft- und Raumfahrtprojekt wird ohne Unterstützung des hiesigen Weltraum-TÜV realisiert.

    Satelliten werden hier auf Herz und Nieren getestet, bevor eine Trägerrakete sie ins All katapultiert kein sonderlich materialschonender Vorgang. Denkbar hart deshalb die Testprozeduren, denen sich die hochkomplexen und wertvollen Hightech-Geräte unterziehen müssen: So werden bei IABG im Schall-Labor, in Schock- und Vibrationsanlagen die Extrembedingungen des Starts wirklichkeitsnah nachempfunden. In einer Weltraumsimulationskammer werden neben Vakuum, klirrender Weltraumkälte und glühender Hitze selbst Satellitenbewegungen in Relation zur Sonne nachgeahmt. Bereits 120 Satelliten und Großkomponenten durchliefen diese Torturen im Ottobrunner Raumfahrtzentrum.

    Die zuverlässige Generierung der jeweils erforderlichen Klimakonditionen ist dafür unabdingbare Voraussetzung. Entsprechend hohe Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit bei gleichzeitig hoher Effizienz war seitens des Betreibers gefragt. Die IABG entschied sich für eine kältetechnische Ausrüstung des Herstellers McQuay, der erst vor Kurzem die Produktion der auf dem US-Markt erpro­b­ten WMC-Baureihe auch in Europa startete und bei der Erstinstallation auf seinen erfahrenen und kompetenten Partner Kältetechnik Aircool GmbH setzte. Der in München angesiedelte Distributor vertreibt und wartet das gesamte McQuay-Produkt­sortiment mit Wärmepumpen, luft- und wassergekühlten Flüssigkeitskühlern bis hin zu Tieftemperatur-Anlagen.

    Kälteanlagenkonzept mit hoher Effizienz

    Für das Unternehmen Aircool war die europaweit erste Installation des WMC 290 DSG-Turbokühlers mit Magnetlagerung und einer Kälteleistung von 900 kW eine besondere Herausforderung. Das Konzept für die IABG-Lösung bestand aus dem neuen Turbo-Aggregat, das von einer hocheffizienten Schraubenmaschine der PFS/WWS-Serie von McQuay unterstützt wird. Der Schrauben-Flüssigkeitskühler hat eine Kälteleistung von 1000 kW.

    Die besonderen Vorteile dieser Kombination sind die herausragenden Leistungszahlen bei der Turbomaschine im Teil- und bei der PFS/WWS-Reihe im Volllastbereich darin und in den weitläufigen Einsatzgrenzen liegen ja die bekannten Stärken eines Schraubenkompressors und eine Einrichtung zur Freien Kühlung, die die Wirtschaftlichkeit der beiden installierten Maschinen weiter erhöht. Das gewählte Modell stellt durch Nutzung der maximal möglichen Wärmetauscherflächen sowohl im Kältemaschinenbetrieb als auch bei Freier Kühlung immer ein Optimum an Wirtschaftlichkeit dar. Außerdem gewährleiste die Beimisch-Schaltung einen störungsfreien Maschinenstart und sicheren Betrieb.

    Die in der Praxis gewonnenen Ergebnisse zeichnen das gleiche Bild: Der reibungslose Betrieb und die seit Inbetriebnahme permanente Kühlung der hochsensiblen Anlage bei IABG bestätigen die richtige Wahl der Geräte durch den Systempartner. -

    Links

    http://www.aircool.de

    http://www.mcquay.com

    Turboverdichter seit 1962

    Erfahrung mit Turboverdichtern hat McQuay seit 1962. Als McQuay/Westinghouse produzierte man damals als einziger Hersteller Turboverdichter-Kältemaschinen mit schnell drehenden kleinen Laufrädern in Kombination mit einem Hochdruckkältemittel. 1991 ging das Unternhemen, früher als die Wettbewerber und sogar früher als das Bundesumweltamt es forderte, dazu über, nur noch das chlorfreie Ersatzkältemittel R 134a zu verwenden. Das sollte sich als strategischer Vorteil für Aircool-Kunden erweisen, weil aufgrund des Kältemittelverbotes die Turbo-Maschinen der Mitbewerber kostenintensiv auf Ersatzkälte­mittel umgestellt werden mussten.

    McQuay war seiner Zeit mit den ersten Doppelturbo-Aggregaten einen Schritt voraus. Im Frühjahr 2009 kündigte das Unternehmen in Rom an, seine auf dem US-Markt seit 2003 erprobte WMC-Serie mit magnetgelagerten Verdichtern auch in Europa einzuführen. Die neuen Maschinen werden am italienischen Standort hergestellt, wo man auch Flüssigkeitskühler mit Schraubenverdichtern von 270 bis 2800 kW Kälteleistung sowie WDC-Maschinen bis über 9000 kW je Einheit für den europäischen Markt produziert.

    Bruno Trost

    Gründer und Inhaber der Kältetechnik Aircool GmbH in München

    Bruno Trost, München

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