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Hafner-Muschler

Eisspeicher für Karlsruher Hochschul-Mensa

Im Januar 2013 wurde mit der Installation im laufenden Mensabetrieb begonnen und diese im August abgeschlossen. Die Kälteanlage der Mensa versorgt Vitrinen, Kühlmöbel und diverse Kühlräume. Ein weit verzweigtes Leitungsnetz zieht sich durch das komplexe Bestandsgebäude. Bisher leistete eine konventionelle Kälteanlage mit einigen Dutzend Einzelkreisläufen die Kühlung. Da in der Mittagszeit jedoch alle Kühlstellen der Mensa angefordert werden, führte dies zu Stromspitzen. Die neue Eisanlage entkoppelt die Produktion der Kühlung vom Strombedarf und verschafft dem Betreiber Spielraum für das Energiemanagement des Gebäudes. Außerdem wurde die Kühlung von diversen dezentralen Anlagen auf eine zentrale und energieoptimierte Neuanlage umgestellt.

Das Herzstück der Kälteanlage bilden sechs Eisgeneratoren mit einer Kälteleistung von jeweils 15 kW. Die Anlagentechnik ist so vorbereitet, dass in einer folgenden Ausbaustufe weitere sechs Generatoren hinzu gebaut werden können. Die Kälteanlage zur Produktion von Flüssigeis arbeitet mit dem umweltfreundlichen Propangas R290 als Kältemittel.

Eine Förderpumpe transportiert das im Maschinenraum produzierte Flüssigeis in einen großen Speichertank mit einem Volumen von rund 40 m³, der im Außenbereich neben dem Maschinenraum steht. Der komplett aus Edelstahl gefertigte Tank ist optisch an die Objektgestaltung angepasst. Alle Leitungen und Anschlüsse sind von außen unsichtbar innerhalb des Isoliermantels montiert. Eine begehbare Standzarge sichert den direkten Zugang zu den Leitungen.

In der Mensa werden auf drei Etagen insgesamt 90 Kühlstellen mit flüssigem Eis angefahren – darunter Vitrinen und Kühlschränke in diversen Küchen, Cafeterien, Essensausgaben sowie Kühlräume. Das rund drei Kilometer lange Rohrnetz erfordert eine aufwändige und störungsfreie Leitungsführung des Flüssigeises. Das produzierte Flüssigeis hat einen Eisanteil von rund 30 Prozent und 70 Prozent an Flüssigkeit. Das Fluid besteht aus einem ökologisch und lebensmitteltechnisch unbedenklichen Gemisch aus Wasser und Ethanol (8 Volumenprozent).

Prof. Michael Kauffeld, Leiter des Instituts für Kälte-, Klima- und Umwelttechnik an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft, begleitet das Projekt. Er nimmt die Vermessungen der neuen Kälteanlage in den ersten Betriebsjahren vor und wird das Projekt auch für Lehr- und Forschungszwecke weiterverfolgen.

www.hafner-muschler.de