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Abschiedsfeier für einen ganz Großen

Geschicke in junge Hände legen

Und so war es dann auch. Die sichtbarste Leistung seiner Ehrenamtszeit diente als Kulisse, nämlich die Fachschule nebst Erweiterungsbauten. In seiner Abschiedsrede erläuterte Reiner Bertuleit die aktuellen Umbauten mit einem Volumen von ca. 8 Mio. Euro. Die Investition floss insbesondere in neue Schulungsräume mit vier Werkstätten und 32 Kühlzellen. Aber auch das Hotel wurde er­weitert, um den erhöhten Übernachtungskapazitäten Rechnung zu tragen.

Neben der Erläuterung des Umbaus, der auch mit einigen Hürden etwa beim Brandschutz verbunden war, gab Reiner Bertuleit einige Anekdoten aus seiner jahrzehntelangen Ehrenamtstätigkeit zum Besten. Als die niedersächsische Landesinnung im Juni 1980 in Braunschweig gegründet wurde, wurde er wegen eines noch fehlenden Vorstandsmitglieds ohne Rücksprache von seinem Vater vorgeschlagen und gewählt. 1987 wurde Reiner Bertuleit dann Obermeister, nachdem die Kreishandwerkerschaft Rotenburg/Wümme zuvor die Geschäftsführung gekündigt hatte und der vorherige Obermeister von seinem Amt zurücktrat. Unter seiner Führung ging man dann zur Kreishandwerkerschaft Hannover und seit 2012 wird die Innung in Eigenregie an der Fachschule geführt.

Bereits 1989 wurde deutlich, dass man die Aus- und Weiterbildung an einem zentralen Ort bündeln musste und auch Verpflegung und Unterbringung sollten gewährleistet sein. In Karl-Heinz Gäfgen als ehemaligem Linde-Mitarbeiter fand man einen hervorragenden Schulleiter und machte sich auf die Suche nach einem geeigneten Standort, der dann nach längerer Suche in Springe auch gefunden wurde. Fand der Unterricht zunächst noch an der Berufsschule in Springe statt, so konnte ohne öffentliche Mittel bereits im Februar 1993 der Neubau fertiggestellt werden. Der Hotelkomplex wurde dann Anfang 1997 eröffnet.

Dass man im Ehrenamt mitunter auch krisenerprobt sein muss, wurde ebenfalls 1997 deutlich. Nachdem der Bundesinnungsverband seinerzeit in Maintal nicht länger bleiben konnte, sollte die Geschäftsführung in Niedersachsen angesiedelt werden. Als bereits die Verträge geschlossen waren und auch ein Geschäftsführer gefunden war, scheiterte die Sitzverlegung an den Mehrheitsverhältnissen im Bundesinnungsverband und der Plan misslang. Gleichzeitig erklärte Reiner Bertuleit seinen Rücktritt als damaligem Bundesinnungsmeister und der BIV zog nach Siegburg.

Das tat seinem ehrenamtlichen Engagement in Niedersachsen aber keinerlei Abbruch. Mit der erfolgreichen Erweiterung der Schule krönte er nun seine Ehrenamtslaufbahn. Die Norddeutsche Kältefachschule würdigte sein Wirken, indem Geschäftsführerin Iris Wolf-Bormann ein Straßenschild enthüllte, das den Namen „Reiner Bertuleit Straße“ trägt und künftig auf dem Schulgelände den Weg weist.

Zahlreiche Ehrengäste waren zur Verabschiedung gekommen, darunter auch Erna Gäfgen, die Witwe des ersten Schulleiters und ehemalige Schulsekretärin. Außerdem waren u.a. Emil Esser, Ehrenobermeister der Innung Nordrhein und Träger der Goldenen Ehrennadel des BIV gekommen, Karsten Beermann, ehemaliger Schulleiter und heutiger Leiter der IKKE in Duisburg sowie Torsten Buddenbohm, Obermeister der Osnabrücker Innung, mit der seit vielen Jahren eine Ausbildungskooperation besteht.

Die Branche verneigt sich vor der Lebensleistung von Reiner Bertuleit und bedankt sich für Jahrzehnte voller Tatendrang für das Kälteanlagenbauerhandwerk.

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