Seit dem 23. Juli hat das Rätselraten ein Ende. Die EU-Kommission hat nun endlich ihren offiziellen Vorschlag für ein Energieeffizienzziel im Rahmen der 2030-Debatte vorgelegt. 30 Prozent lautet die magische Zahl, allerdings bleibt es wie gehabt bei einem nicht verbindlichen Ziel, im Gegensatz zu Treibhausgasen und Erneuerbaren, für die verbindliche Ziele von jeweils 40 Prozent und 27 Prozent vorgeschlagen werden. Die EU-Mitgliedsstaaten müssen nun abschließend über die vorgeschlagenen Ziele verhandeln. Dies ist für diesen Herbst vorgesehen. Dann wird auch die endgültige Entscheidung getroffen, ob es bei einem nicht verbindlichen Energieeffizienzziel bleibt, oder ob dieses ebenfalls verbindlich werden soll. Entscheidend für das Erreichen des vorgeschlagenen Energieeffizienzziels ist die enge Zusammenarbeit zwischen Mitgliedsstaaten und der EU, wobei die bereits geltende Energieeffizienz-Richtlinie und die in diesem Rahmen vorgeschriebenen nationalen Ziele zur Einsparung von Energie eine Schlüsselrolle spielen. Weitere entscheidende Maßnahmen in diesem Zusammenhang sind Ökodesignvorschriften, Energielabel und die Gebäudeeffizienzrichtlinie.
Die EU-Kommission hat außerdem drei Bereiche im Auge, die ein besonders hohes Potenzial zur Energieeinsparung bieten. Dabei handelt es sich wenig überraschend um Industrie, Gebäude und Transport. Für die Branche bietet der Gebäudebereich klar das höchste Potenzial. So sind laut Analyse der Kommission allein 64 Prozent der Heizungsgeräte nicht effizient. Die vor Kurzem verabschiedete neue Ökodesignvorschrift für diese Produkte soll hier Abhilfe schaffen und den Markt schrittweise umkrempeln. Außerdem will die EU- Kommission die Investitionsbereitschaft ankurbeln und damit die Renovierungsrate von Gebäuden, die derzeit durchschnittlich bei jährlich 1,4 Prozent liegt, auf über zwei Prozent steigern.