Das 2011 gegründete BrotHaus mit Hauptsitz in Burgbernheim. Mit derzeit circa 1100 Mitarbeitern, tätig in Produktion, Verwaltung und in 68 Fachgeschäften. In Zusammenarbeit mit der Firma Geuder Kälte Klima GmbH wurde eine Erweiterung von zwei Scherbeneismaschinen geplant und umgesetzt. Um den ganzjährigen Schichtbetrieb nicht zu unterbrechen, werden die Scherbeneismaschinen redundant betrieben. Für den Tagesbedarf an 3,5 t Scherbeneis werden pro Anlage 20 kW Kälteleistung benötigt.
CO2 - Box
Auf der Kälteseite kam der Gaskühlersatz „carbo-Box“ von compact Kältetechnik aus Dresden zum Einsatz. Dieser steht im Außenbereich, so dass Platz innerhalb des Gebäudes gespart wird. Dank Gehäuse ist die Anlagentechnik schallarm und wettergeschützt. Für die Normalkühlung ist ein Leistungsbereich von 3,8 bis 23,3 kW bei bis zu -15 °C vorhanden. Im Tiefkühlbereich liegt der Leistungsbereich zwischen 6,1 bis 24,4 kW Kälteleistung, bei einer Verdampfungstemperatur von -25 bis zu -38 °C. Alle Anlagenwerte sind auf jeweils 32 °C Außentemperatur bezogen.
Aufgrund der thermodynamischen Eigenschaften von CO2 ist für Tiefkühlanwendungen ein Druckhub erforderlich, der üblicherweise mit einem zweiten Verdichter erzeugt wird. Die carbo-Box hingegen setzt auf einen zweistufigen Verdichter, welcher durch interne Verschaltung die Aufgabe allein bewältigen kann. Der bauliche Aufwand wird damit erleichtert. Der Rohrleitungsbau sowie der Steuerungsanteil werden reduziert. Das spart Ressourcen und Platz. Beide Anlagentypen verwenden Dorin Verdichter.
Der nach compact-Vorgaben gefertigte Mitteldruckabscheider sorgt für eine zusätzliche Unterkühlung des flüssigen Kältemittels. Damit wird bei langen Flüssigkeitsleitungen eine Vorverdampfung des Kältemittels vermieden und es gelangt so flüssig bis zum Einspritzventil. Zudem wird das Sauggas weiter überhitzt und schützt den Verdichter vor eventuell auftretenden Flüssigkeitsschlägen in schwierigen Betriebssituationen.
Um das Anlagenkonzept effizienter und einfacher zu gestalten, entschied man sich gegen eine Mitteldruckregelung. Der Mitteldruck ist mit der Außentemperatur verknüpft und stellt sich in Abhängigkeit des Verdichters selbstständig ein. Dadurch muss der Mitteldruck bei niedriger Außentemperatur nicht künstlich hochgehalten werden, wodurch das Druckverhältnis zum Hochdruck sinkt. Hiermit lässt sich Antriebsenergie sparen und gleichzeitig wird der Verdichter geschont.
Die Regelung des Gaskühlersatzes übernimmt der Verbundregler „DCO2 Blueline“ von Wurm. Dieser kann werkseitig eingestellt oder vor Ort mit wenigen Änderungen nach eigenen Vorgaben parametriert werden. Die Schalttafel kann je nach Wunsch mit einem Gateway zur Fernüberwachung ausgerüstet werden. Somit ist die Kommunikation mehrerer CO2 Gaskühlersätze untereinander möglich. Das vollständig vorparametrierte Schaltpanel ermöglicht es, eine schnelle Inbetriebnahme vorzunehmen. Hierbei muss nur eine elektrische Spannungsversorgung an die dafür vorgesehene Klemme aufgelegt werden. Zum Anlagenstart wird eine externe Freigabe für den Kältebetrieb benötigt.
Durch die enge Zusammenarbeit mit Kälte-Partnern vor Ort kann compact auf ein großes Know-how zur Anlagenvorparametrierung zurückgreifen. Das reduziert weitere Einstellungsfragen zum Anlagenbetrieb bei der Inbetriebnahme. Eine zügige Versorgung mit Kälteleistung ist möglich. Durch die werkseitige Verrohrung aller 120 bar-Bauteile im Gehäuse können alle weiterführenden Rohrleitungsarbeiten im Druckstufenbereich unter 52 bar ausgeführt werden. Die geringe Kälteleistung geht mit kleinen Rohrquerschnitten einher, was den Verrohrungsaufwand deutlich verringert.
Bild: compact Kältetechnik
Bild: compact Kältetechnik
