Lupenreine Luft

Was 1846 in Jena mit einer Werkstatt und einem kleinen Ladengeschäft für die Fertigung und Instandhaltung von Mikro­skopen, Brillen, chemischen Waagen und anderer wissenschaftlicher Geräte begann, hat sich längst zu einem weltweit agierenden Konzern mit über 24000 Mitarbeitern entwickelt. Bei der Carl Zeiss Gruppe stehen heute wie damals höchste Präzision, Flexibilität und Zuverlässigkeit im Fokus der verschiedenen Unternehmensbereiche wie beispielsweise Mikroskopie, Augenoptik, Medizin- und Halbleitertechnik sowie industrielle Messtechnik. Das gilt von der Entwicklung über die Fertigung bis hin zum Versand. So spielen Sauberkeit und Sorgfalt auch in der Logistik eine wichtige Rolle, um die hochsensiblen Produkte adäquat lagern, verladen, transportieren und schließlich beim Kunden anliefern zu können.

Entsprechend wollte die Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH kurz IMT an ihrem baden-württembergischen Logistikstandort Aalen-Ebnat die Lagersituation durch maßgeschneiderte Luftreinigungstechnik optimieren, als sie 2011 bei der Suche nach einem passenden Konzept und einer effizienten Produktlösung auf die Camfil KG stieß. Mit deren Produkten wurden eine Partikelreduzierung um 80 Prozent, ein gesünderes Arbeitsklima für die im Logistikbereich beschäftigten Mitarbeiter sowie Einsparpotenziale bei der Heizenergie durch eine intensivere Luftzirkulation erzielt.

Aufgabenstellung

Rund 8000 m² Lagerfläche mit Deckenhöhen bis zu neun Meter dient der Carl Zeiss IMT als Umschlagplatz für lieferfertige Koordinatenmessgeräte, Sensortechnik und deren Zubehör. Auftragsgerecht kommissioniert werden die fertigen Produkte hier in Kartonagen oder Holzkisten verpackt und bis zum Versand in Hochregalen zwischengelagert. Der relativ häufige Lagerumschlag unter Einwirkung von ungefilterter Zuluft, Abgasen, Gummi- und Papierabrieb verursachte eine hohe Staubbelastung. Die unreine Luft drohte jedoch nicht nur die Produkte und technische Ausstattung in den beiden Lagerhallen zu belasten, sondern auch das Wohlbefinden der hier tätigen Logistikmitarbeiter. Denn schlechte Luftqualität mit einem hohen Aufkommen an Staub und Partikeln sind nachweislich ein verstärkender Faktor beispielsweise für allergische Reaktionen, Kopfschmerzen bis hin zu Asthma und Atemwegreizungen.

Ganz reine Hallenluft

Um anschaulich davon zu überzeugen, wie mit vergleichbar geringem Energieaufwand ein hohes Staubaufkommen einer Lagerhalle bewältigt werden kann, hatte Camfildas Qualitätsmanagement der Carl Zeiss IMT zu einer Produktdemonstration in seine Niederlassung in Ellwangen eingeladen. Die besondere Technik der hier installierten Luftreiniger der Serie CamCleaner basiert auf besonders großen beidseitigen Luftansaugflächen. In der Standardausführung beispielsweise des Modells CamCleaner 6000 entsprechen bereits die Vorfilter der Feinstaubfilterklasse F 7 und die Hauptfilter der Schwebstofffilterklasse E 11. Diese Kombination aus großen Ansaugflächen und leistungsfähigen Filtermedien steigert die Effizienz so stark, dass schon beim ersten Luftwechsel über 95 Prozent aller Partikel aus der Luft gefiltert werden können.

Der durch die eingesetzte Kompakt- und Schwebstofffilter-Kombination erzielbare Reinheitsgrad der Hallenluft ist im Vergleich zu regulären Lüftungssystemen mit Feinstaubfiltern bis zu dreifach höher. Hierdurch lässt sich in erster Linie der Effekt der Agglomeration von Feinstaubpartikeln zu gröberem und dadurch sichtbarem Staub deutlich verringern und somit dessen Ablagerung minimieren. Anlagen und Einrichtungen können grundlegend sauberer gehalten und Reinigungsintervalle um bis zu 50 Prozent verlängert werden. Außerdem sind Waren und technische Ausstattungen besser geschützt und Betriebsabläufe störungsfreier durchführbar.

Nachdem der erste Eindruck die Besucher von dem flexibel einsetzbaren System überzeugt hatte, erfolgte im zweiten Schritt ein 24-Stunden-Vergleichstest, bei dem sowohl im Camfil-Logistikzentrum in Ellwangen als auch an vergleichbaren Standorten innerhalb des IMT-Lagers mit Reinraumplättchen bestückte Testpaletten positioniert wurden. Nach dem Testablauf wurden die Partikel auf diesen Plättchen ausgezählt. Auch dieses Ergebnis war eindeutig: Durch den Einsatz der Luftreiniger Cam­Cleaner war die Staubbelastung im Camfil-Logistikzentrum drei- bis viermal geringer als in den Lagerhallen von Carl Zeiss IMT in Aalen-Ebnat ohne Luftreiniger.

Erwartete und unerwartete Effekte

Nach der grundsätzlichen Entscheidung für die CamCleaner-Serie von Camfil wurde zur Auswahl des geeigneten Gerätetyps und der optimalen Aufstellpositionen die Partikelkonzentration in der Luft gemessen. Denn die neuen Anlagen sollten so angeordnet werden, dass sie eine gute Durchströmung der Halle ermöglichen und zugleich den Betriebsablauf nicht behindern. Die Camfil-Luftfilterexperten empfahlen schließlich den Luftreiniger CamCleaner 6000, wahlweise für die Wand- oder Deckenmontage.

Bereits kurz nach der Inbetriebnahme der insgesamt zwölf hocheffizienten und zugleich geräuscharmen Geräte im September 2012 konnte IMT eine um mehr als die Hälfte reduzierte Partikelbelastung im Größenbereich zwischen 0,3 und 0,5 µm verzeichnen. Zwei Wochen später ergab eine zweite Messung die nochmalige Halbierung der Partikelkonzentration auf nur noch rund 20 Prozent des ursprünglichen Aufkommens.

Über dieses Ergebnis zeigte sich das IMT-Qualitätsmanagement im Hinblick auf einen zu erwartenden niedrigeren Reinigungs-, Wartungs- und Instandhaltungsaufwand erfreut. Und auch die Logistikmitarbeiter durften zukünftig bessere raumklimatische Bedingungen erwarten: Die CamCleaner 6000 von Camfil ermöglichen jetzt eine staubfreiere Lagerhaltung und somit weniger Reinigungsaufwand in den Lagerhallen. Gleichzeitig konnte die Partikelbelastung der dort Beschäftigten spürbar gesenkt werden. Durch die hocheffiziente Filtration sind weniger Luftwechsel nötig dies senkt auch die Wartungs- und Instandhaltungskosten. Alle Anlagen arbeiten mit hoher Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit. Mit den CamCleanern 6000 haben wir die Staubbelastungen nun in jeder Hinsicht fest im Griff, so Jürgen Gaßmann, QM-Manager bei der Carl Zeiss Industriellen Messtechnik GmbH.

Und noch einen positiven Nebeneffekt gibt es: Durch den Betrieb der Luftreiniger zirkuliert die im Raum befindliche und bereits erwärmte Luft besser, was die Temperaturunterschiede innerhalb der bis zu neun Meter hohen Räume deutlich vermindert. So steigt mithilfe der Luftreiniger besonders die Temperatur der bodennahen Raumluft und es muss deutlich weniger kalte Zuluft erwärmt werden. Das wird sich speziell in den kalten Jahreszeiten durch Heizkosteneinsparungen bemerkbar machen, prognostizierte Camfil. -

EU-Produktmanager für Taschenfilter bei der Camfil KG, Reinfeld