Die Möglichkeiten sind vielfältig und dadurch bedingt wachsen auch die denkbaren Fehlerquellen. Die Rede ist von den zahlreichen Aufstellungsvarianten der Außengeräte von Luft- / Wasser-Wärmepumpen. Dabei ist es nachvollziehbar, dass oftmals nicht der am besten geeignete, sondern der Aufstellplatz mit dem kürzesten Leitungsweg zum Heizkeller gewählt wird. Das gilt insbesondere auf kleinen Grundstücken.
Dazu kommt dann in einigen Fällen noch der Wunsch des Hauseigentümers, der sich vorab schon genau überlegt hat, an welcher Stelle er unbedingt das Außengerät installiert haben möchte. Doch neben den optischen sind es vor allen Dingen technische Fakten, die eine Ortswahl dominieren sollten. Diese Fakten bilden einen roten Faden, der dem Fachhandwerk Orientierung anhand klarer Entscheidungskriterien bietet. Dies hilft im Praxisalltag bei der Fokussierung auf mögliche Aufstellorte.
Welche Aufstellungsvarianten gibt es?
Grundsätzlich sind in erster Linie drei Aufstellungsvarianten der Außengeräte von Luft/Wasser-Wärmepumpen möglich:
Bei der Bodenaufstellung sind primär einige Bedingungen zu beachten, die nicht nur für die Zufriedenheit des Nutzers mit seiner Wärmepumpe maßgeblich sind, sondern die ebenso über die Betriebssicherheit und Effizienz des Gerätes entscheiden können.
Konflikt zwischen Wunsch und Notwendigkeiten
Auch wenn es der Hauseigentümer noch so sehr favorisiert: Ein Aufstellort in einer Raumecke, einer Nische, zwischen Mauern oder zwischen Umzäunungen ist unbedingt zu vermeiden. Der Grund dafür liegt in einer möglichen Potenzierung von möglichen Schallemissionen. Zu bevorzugen ist dagegen ein Aufstellort mit guter Schallabsorption wie z. B. durch Rasen, Sträucher oder Palisaden. Dabei sind in jedem Fall die Bedingungen der TA Lärm zu beachten. Diese müssen vollumfänglich erfüllt werden. Dazu zählen auch die Mindestabstände an der eigenen Grundstücksgrenze. Je nach Bundesland gelten hier unterschiedliche Anforderungen. Seit Ende 2022 wurden diese Anforderungen in einigen Bundesländern wie z. B. NRW und Hessen entschärft.
Auch die Rückansaugung von Luft aus dem Luftaustritt hinter dem Wärmetauscher ist zu vermeiden, denn hierbei können u. a. Effizienzverluste, thermische Kurzschlüsse und auch höherer Verschleiß am Lüfter auftreten. Deswegen ist ebenso die Montage an einem Aufstellort zu bevorzugen, an dem keine starken Winde auf den Lufteintritt einwirken. Das Außengerät sollte darum möglichst quer zur Hauptwindrichtung aufgestellt werden. Dies wird in der Praxis häufig vernachlässigt.
Auch auf mögliche Schneeverwehungen und die durchschnittliche Schneehöhe im Winter sollte geachtet werden. Dies gilt sowohl für die reine Platzierung des Außengerätes als auch einen notwendigen Sockel, der das Gerät vor der durchschnittlichen Schneehöhe am Aufstellort schützt. Die Schneehöhe kann dabei nachvollziehbar je nach Region deutlich variieren - z. B. im norddeutschen Flachland oder den bayerischen Bergen.
Das Aufstellen in Raumecken und Nischen, zwischen Mauern und Umzäunungen, ist wegen der größeren Lautstärke zu vemeiden.
Alle Leitungen unterirdisch verlegen
Von vorneherein sollte auch die unterirdische Verlegung der hydraulischen und elektrischen Leitungen in das Gebäude geplant werden. Führen diese beispielsweise unter asphaltierten oder gar betonierten Wegen her, ist mit Mehraufwand bei der Erstellung zu rechnen. Um Beschädigungen der Leitungen zu vermeiden, ist stets ein Schutzrohr vorzusehen, das durch die Gebäudewand geführt wird.
Dabei muss unbedingt darauf geachtet werden, alle Anschlüsse nach den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zu isolieren. Eine nachträgliche Isolierung ist fast nicht mehr fachgerecht möglich. Hier stehen auch fertige Lösungen wie das Anschluss-Set GEG von Vaillant bereit.
Besondere Aufmerksamkeit muss bei allen Aufstellungsvarianten der Abdichtung der Rohrdurchführung in das Gebäude zukommen. Die Verwendung eines einfachen KD-Leerrohres, das ausgeschäumt wird, ist hier nicht mehr zeitgemäß. Vielmehr sollte auch unterschieden werden, welche Hauseinführung gewählt wird - abhängig von der Installation Boden (unter- / oberirdisch) oder Wand. Für die Abdichtung der notwendigen Kernbohrungen gibt es jeweils fertig konfektionierte Sets.
Gut gegründet muss es sein
Eine bislang eher ungewohnte Arbeit für das Fachhandwerk ist die Erstellung eines Fundamentes für das Außengerät. In den Unterlagen und Planungsinformationen der Hersteller finden sich beispielsweise bei Vaillant hierzu ausführliche Informationen und Maße für das Ausheben der notwendigen Grube im Erdreich. Wird das Außengerät in vergleichsweise größerer Entfernung vom Gebäude platziert, sind auch die Kosten für das Ausheben zu beachten. Neben dem reinen Arbeitsaufwand können auch Kosten für die Miete eines Mini-Baggers, die Entsorgung des Aushubs und die längere Rohrleitung im Erdreich entstehen.
Die Maße dieser Grube variieren dabei - je nachdem, ob kleine oder große Dämpfungsfüße für das Außengerät zum Einsatz kommen oder ein Erhöhungssockel, z. B. wegen der zu erwartenden Schneehöhe im Winter, montiert werden muss. Sowohl bei kleinen als auch bei großen Dämpfungsfüßen sind zwei Streifenfundamente ausreichend. Lediglich bei der Verwendung eines Erhöhungssockels ist ein Blockfundament erforderlich.
In beiden Fällen ist darauf zu achten, dass bei Streifenfundamenten ein Fallrohr zur Kondensatableitung zwischen den Fundamenten oder innerhalb des Blockfundamentes eingesetzt wird. Wichtig zu wissen: Das Fallrohr muss über das Fundament hinausragen, um den späteren Anschluss des Außengerätes einfach durchführen zu können. Beim Streifenfundament besteht das Fallrohr in der Regel aus einem Sickerrohr, das in den frostfreien Bereich geführt und nur selten an den Abwasserkanal angeschlossen wird.
Das Fundament für das Außengerät ist u. a. auf die Größe der Dämpfungsfüße sowie den zu erwartenden Schneeanfall abzustimmen.
Kondensat muss ablaufen können
Ein ganz wesentlicher Punkt, der oft in Vergessenheit gerät, ist ein teilweise massiver Anfall von Kondensat aus dem Außengerät. Auf dem Boden unterhalb des Gerätes sollte sich kein Wasser ansammeln können, sondern der Boden muss sickerfähig sein. Deswegen sollte standardmäßig ein Kies- oder Schotterbett für den Kondensatablauf vorgesehen werden.
Die Kondensatmenge je Außeneinheit beträgt im Sommer bei hoher Luftfeuchtigkeit beispielsweise max. 20 l - je Stunde! Das meiste Kondensat entsteht bei einer Außentemperatur von ca. 7 °C und einer hohen Luftfeuchtigkeit wie z. B. Nebel. In einem Abtauvorgang können dann, je nach Gerätegröße, innerhalb von zwei Minuten rund 15 l Kondensat anfallen. Dazu muss dann damit gerechnet werden, dass der Boden das Wasser nur schlecht aufnehmen kann, weil er beispielsweise bereits durchfeuchtet ist.
Das anfallende Kondensat kann über ein Regenfallrohr, einen Gully oder einen Balkon- bzw. Dachabfluss in einen Abwasserkanal, Pumpensumpf oder Sickerschacht eingeleitet werden. Offene Gullys oder Regenabflüsse innerhalb des Schutzbereichs einer Wärmepumpe, die mit R 290 betrieben wird, stellen kein Sicherheitsrisiko dar.
Eine besondere Situation ergibt sich darüber hinaus im Winter. Denn es muss bei allen Installationsarten dafür gesorgt werden, dass anfallendes Kondensat frostfrei abgeführt wird. Bei der Bodenaufstellung muss das Kondensat dafür über ein Fallrohr in ein Kiesbett geleitet werden, welches im frostfreien Bereich liegt. Das Fallrohr muss in einem ausreichend großen Kiesbett münden, damit das Kondensat frei versickern kann. Um ein Einfrieren des Kondensats zu verhindern, muss der Heizdraht über den Kondensatablauftrichter in das Fallrohr eingefädelt sein.
Gerade im Winter kann gefrierendes Kondensat, das beispielsweise auf Gehwege oder die Straße gelangt, zu erheblichen Verletzungsgefahren oder sogar Unfällen führen. Das gilt auch z. B. für Wärmepumpen, die ihren Luftstrom in Richtung eines geparkten Autos abführen. Auch hier kann es zu Vereisungen am Fahrzeug kommen.
Was bei Wandmontage und Fassadeninstallation zusätzlich wichtig ist
Bei dieser Montageart sind darüber hinaus einige Aspekte zu berücksichtigen.
Zunächst muss die Außenwand den statischen Anforderungen entsprechen, um das Gewicht des Außengerätes und der Wandhalterung aufnehmen zu können. Insbesondere Außengeräte mit hoher Leistung werden hier wegen des Hebelarms von den Herstellern oft direkt von der Wandmontage ausgeschlossen.
In jedem Fall muss die Zugänglichkeit für den späteren Service gewährleistet sein. Hängt das Außengerät in großer Höhe, könnte das eine ordnungsgemäße Wartung ausschließen.
In puncto Schallemissionen sollte nachvollziehbar kein Montageplatz direkt neben einem Fenster gewählt werden. Auch auf eventuell schallreflektierende Gebäudewände sollte dabei geachtet werden.
Ebenso muss bei der Wandmontage die Verlegung der hydraulischen und elektrischen Leitungen von vorneherein mit eingeplant werden. Dabei darf keine Schwingungsübertragung auf das Gebäude oder die Rohrleitungen selber erfolgen.
Was bei der Flachdachmontage zu beachten ist
Der Montageort sollte generell ausschließlich Gebäude in massiver Bauweise mit einer durchgängig gegossenen Betondecke umfassen. Gebäude in Holzbauweise oder einem Leichtbaudach sind in der Regel nicht tragfähig genug. Darüber hinaus können insbesondere Holzgaragen als Resonanzkörper dienen und den Schall verstärken.
Der Aufstellort sollte dabei immer leicht zugänglich sein, um die Wartung einfach zu ermöglichen. Der Kondensatablauf kann an ein vorhandenes Fallrohr angeschlossen werden. Eventuell muss dafür eine Kondensatbegleitheizung installiert werden, um den frostfreien Kondensatablauf zu ermöglichen.
Zu Absturzkanten und auch nicht durchtrittssicheren Oberlichtern sollte generell ein Sicherheitsabstand von zwei Metern eingehalten werden. Ist das aus baulichen Gründen nicht möglich, sollte eine technische Absturzsicherung wie z. B. ein belastbares Geländer an den Absturzkanten montiert werden. Nur so ist insbesondere bei späteren Wartungen ein gefahrloses Arbeiten möglich.
Das Außengerät selber sollte auf Betonplatten oder einer vergleichbaren Unterkonstruktion für Flachdächer befestigt werden, um die Dachhaut nicht zu beschädigen. Die Anzahl und das Gewicht der Platten richten sich nach dem Gewicht der Wärmepumpe. Dabei ist unbedingt die Statik zu berücksichtigen!
Auch bei der Aufstellung auf einem Flachdach gilt die Empfehlung zur Montage quer zur Hauptwindrichtung. Ist der Aufstellort nicht windgeschützt, sollte eine Schutzwand eingeplant werden.
Tragfähigkeit, Zugänglichkeit und Schallemissionen schränken die Wandmontage eventuell ein.
Auf was noch geachtet werden muss
In puncto Schallemissionen sind die gängigen Abstände zu den Nachbargebäuden einzuhalten.
Besonderes Augenmerk verdient auch das Einplanen der Verlegung von hydraulischen und elektrischen Leitungen. Denn das Innengerät wird in der Regel im Keller stehen. Somit sind sowohl der Leitungsweg, die Befestigung der Leitungen und die maximalen Leitungslängen / -steigungen laut Herstellernachweis zu beachten.
Insbesondere bei Luft- / Wasser-Wärmepumpen wie z. B. der aroTherm plus von Vaillant, die mit dem umweltschonenden Kältemittel R 290 arbeiten, gelten darüber hinaus weitere Hinweise zur Platzierung des Außengerätes. Derzeit werden allgemein nahezu ausschließlich Monoblock-Wärmepumpen mit R 290 eingesetzt. Das heißt: Das gesamte Kältemittel befindet sich in einem geschlossenen Kreislauf innerhalb des Außengerätes.
Sollte es im Außengerät zu einer Leckage im Kältekreis kommen, kann sich das austretende Kältemittel 290 - landläufig auch als Propan bekannt - in Bodennähe ansammeln, da es schwerer als Luft ist. Deswegen ist darauf zu achten, dass im unwahrscheinlichen Fall einer Leckage des Kältekreises das Kältemittel nicht in Gebäudeöffnungen, Vertiefungen oder das Abwassersystem gelangen kann. Denn dabei bestünde theoretisch die Möglichkeit, dass es zu einer Konzentration des Kältemittels am Boden kommen kann. So könnte ggf. eine gefährliche, explosionsfähige Konzentration entstehen.
Für den Nahbereich rund um das Außengerät ist deswegen ein Schutzbereich definiert. Innerhalb dieses Schutzbereiches dürfen sich keine Fenster, Türen, Lüftungsöffnungen, Lichtschächte, Kellerzugänge oder Fallrohre etc. befinden. Wichtig zu wissen: Der definierte Schutzbereich um das Außengerät darf sich auch nicht auf Nachbargrundstücke oder öffentliche Verkehrsflächen erstrecken. Darüber hinaus dürfen sich innerhalb des Schutzbereiches auch keine möglichen Zündquellen wie Steckdosen, Lichtschalter oder Lampen befinden.
Fazit
Bei Luft- / Wasser-Wärmepumpen ist für das Fachhandwerk insbesondere die große Flexibilität in der Aufstellung des Außengerätes eine ungewohnte Herausforderung - auch aufgrund oftmals neuer, objektspezifischer Bedingungen. Die, in diesem Beitrag beschriebenen Erfordernisse geben dem Fachhandwerk jedoch eine klare Richtung vor, welche Aufstellorte sich eignen und was dabei zu beachten ist. Das erleichtert die sichere Bestimmung des passenden Aufstellortes am Objekt. ■