Gerade bei Projekten im Hygienebereich oder bei begrenzten räumlichen Gegebenheiten – z. B. im Rahmen von Sanierungen – ist der Einsatz dieser HKVS-Technik denkbar. Sie erfüllt alle gesetzlichen Normen und Richtlinien wie ErP 2018, DIN EN 13053, VDI 6022 etc.
Die Technik wird bereits bei vielen Projekten praktisch eingesetzt, so beim Wellness-Anbieter MySpa, der mit dieser Technik seine Anlagen modernisiert hat. Zudem wurden Neuanlagen in Krankenhäusern und Veranstaltungshallen damit ausgerüstet.
Bei einer beispielhaften Anlage ist im Zuluftgerät nur ein HKVS-Wärmeübertrager erforderlich, um die gesamte Erwärmung und Kühlung der Luft abzusichern. Konkret wird im Winter die Außenluft von – 14 °C bei 90 % rF auf eine geforderte Zulufttemperatur von 21 °C erwärmt. Im Sommer kann die Zuluft von 32 °C auf bis zu 16,6 °C herabgekühlt werden, ohne eine separate Kaltwassereinheit oder einen nachgeschalteten Direktverdampfer installieren zu müssen. Im Abluftluftgerät wird dabei der Abluft die Wärme über das HKVS-Register entzogen. Die zusätzlich mittels der Wärmepumpe erzeugte Wärme und Kälte wird über eine nachgeschaltete Verdampfer- / Verflüssiger-Einheit in der Fortluft gewonnen.
Eigenständig und funktional abgeschlossen
Mit dem hocheffizienten, mehrfach funktionalen HKV-System Therm-Connect Magna HP ist ein von externer zusätzlichen Heiz- und Kühlenergie autarker Betrieb möglich. Die Konfiguration mit integrierter reversibler Wärmepumpe stellt ein in sich eigenständiges und funktional abgeschlossenes Gesamtsystem dar.
Durch das genau definierte, geregelte und bedarfsoptimierte Erzeugen und Verschieben von Wärme- und Kälteleistung, wird die geforderte Konditionierung der Zuluft – ohne zusätzliche bauseitige Heiz- und Kühlenergie – sichergestellt. Somit entfallen Investitions- und Betriebskosten für die Bereitstellung von externen Kälte- und Wärmeerzeugern sowie die dazu notwendige Anbindung, Hydraulik, Stellglieder und Regelung.
Durch die auf den Gesamtheiz- und Kühlbedarf abgestimmte und im HKV-System integrierte reversible Wärmepumpe sind Temperaturübertragungsgrade von > 90 Prozent möglich. Die Anlagen sind mit stabilen Gehäusen und mit einer integrierten Glykol-Auffangwanne ausgestattet, um im Havariefall die gesamte Menge an Wasser-Glykol der Station auffangen zu können.
DDC-Regelung
Die energieoptimierte Regelung der Therm-Connect-Station sowie der Wärmepumpe erfolgt durch eine frei programmierbare DDC-egelung mit anlagenspezifisch erstelltem Programm. Dabei wird die hydraulische Wärmerückgewinnung bedarfsgerecht nach den Luftmengen in der Zu- und Abluft geregelt und über die frequenzgeregelte Pumpe der Massenstrom angepasst. Die restliche Ansteuerung und Kommunikation kann über die Standard-Protokolle Bacnet oder Modbus erfolgen. Alternativ ist auch eine Ansteuerung über Freigabe- und Stellsignale vorgesehen.
Integrierte Wärmepumpe
Mit Hilfe der integrierten Wärmepumpe wird das Temperaturpotential der zurückgewonnenen Wärme im Bedarfsfall weiter erhöht, wodurch die Zulufttemperatur bis auf den geforderten Sollwert angehoben wird. Analog erfolgt durch die Reversierung des Wärmepumpenprozesses die Einspeisung von Kälte in den KVS-Kreislauf.
Somit können im RLT-Gerät nachgeschaltete Heiz- und Kühlregister eingespart werden, wodurch das RLT-Gerät kompakter gebaut werden kann und zusätzliche luftseitige Widerstände entfallen. Zudem müssen keine separaten Warmwasser und Kaltwasserleitungen an die Anlagen geführt werden. Dies spart Schnittstellen bei Planung und Bau der gesamten Anlagentechnik und führt insgesamt zu geringeren Investitions- und Betriebskosten des Gesamtsystems. Lediglich eine entsprechende elektrische Einspeisung für das Gesamtsystem aus Therm Connect und Wärmepumpe aus der Verteilung am Therm-Connect-Schaltschrank ist erforderlich.
Das Herzstück des Kältekreislaufs bildet ein Hubkolbenverdichter mit integrierten Leistungsreglern zur bedarfsgerechten Leistungsregelung von 10 bis 100 Prozent. Die umfangreiche Kältetechnik mit Verrohrung und Sensorik ist für Wartung und Revision gut zugänglich. Dadurch gelang die Integration in die bestehenden Abmessungen der Therm-Connect-Magna Einheit. Wegen ihrer kompakten Bauweise lassen sich die Hydraulikstationen auch nachträglich sowie bei beengten Platzverhältnissen installieren.
Erweiterungen optional möglich
Das HKV-System lässt sich unter anderem um eine adiabate Abluftbefeuchtung, eine redundante Doppelpumpe und/oder die Auskopplung von Wärme zur Nacherwärmung bei Entfeuchtung erweitern. Eine Vorbereitung der Rohrleitungen und Bauteile innerhalb der Therm-Connect-Station mit diffusionsdichter, geschlossenzelliger Isolierung sowie anlagenspezifische Erweiterungen sind ebenfalls möglich. Das System erfüllt alle baulichen und energetischen Anforderungen nach DIN EN 378, DGUV 100-500, DIN EN 308, DIN EN 13053 sowie VDI 3803-5 und eignet sich für die komplette Trennung des Zu- und Abluft-Volumenstroms.
Die Ausführung entspricht den Vorgaben und Hygieneanforderungen nach VDI 6022 und DIN 1946-4.
Wärmeübertragung im Winter und Kälteübertragung im Sommer
Wolf-Hydraulikmodule machen es möglich. Dabei werden die räumlich getrennten Zu- und Abluftregister hydraulisch über ein Wasser-Glykol-Gemisch verbunden, welches über eine energetisch optimierte Hochdruck-Kreiselpumpe befördert wird.
Für maximale Effizienz sorgen die Hochleistungs-Register, die mit hohem Gegenstromanteil sowie einer Reaktivierung der einzelnen Wärmeübertragungsstufen arbeiten. Unsere Hydraulikmodule können flexibel je nach Typ und Anforderung als separater Gehäusekubus oder im Lüftungsgerät verbaut werden.