Angenommen, die Kälteversorgung für einen Prozess fällt aus, oder die Klimaanlage eines Bürogebäudes oder einer Verpackungshalle streikt“. Wenn keine hauseigenen Techniker dem Problem entgegentreten können, wendet sich der Endkunde aus Produktion, Handel oder Gewerbe in der Regel als Erstes an seinen ortsansässigen Kältefachbetrieb. In vielen Fällen behebt der Kältetechniker schnell den Fehler und ein größerer Produktionsausfall, eine Überhitzung in Räumen oder Hallen wird vermieden. Ist allerdings beispielsweise ein Kompressor einer Kältemaschine defekt und der Schaden lässt sich nur durch den Wechsel einer Komponente beheben, ist eine Lösung gefragt, bei der die Kälteversorgung trotzdem aufrechterhalten werden kann. Auch bei geplanten Wartungen und Umbauten der vorhandenen Kälteversorgung kann es sich heute kein Unternehmen erlauben, seinen Betrieb für längere Zeit ruhen zu lassen.
Hat ein Kunde sich für den Einbau einer neuen Kälte- oder Klimaanlage entschieden, können z. B. ein verspäteter Bestelleingang oder auch Verzögerungen beim Hersteller zu ungeplanten Stillstandzeiten führen. Auch werden bei Neu- und Umbauten in Industrie und Gewerbe oft nicht alle Bauabschnitte gleichzeitig fertiggestellt. Teilabschnitte sollen aber bereits genutzt und klimatisiert werden, obwohl die zentrale Kälteversorgung noch nicht installiert ist. Hiervon sind oft firmeninterne Rechenzentren oder Serverräume betroffen.
Verlagern Unternehmen ihren Standort, wird die ursprünglich für genau den einen Firmenzweck gebaute Immobilie meist an andere Unternehmen weitervermietet. Wo zum Beispiel ein vollautomatisiertes Warenlager eines Automobilzulieferers keine besonderen Anforderungen an die Temperaturen in seinen Hallen stellte, muss nun ein Versandhändler für ordentliches Arbeitsklima“ für seine Mitarbeiter sorgen.
In einer ähnlichen Situation hat einer der größten Online-Versandhändler Europas im letzten Jahr an zwei seiner deutschen Standorten mit vier Megawatt Mietkälte reagiert. Die Temperaturen in den Kommissionshallen stiegen schon zu Beginn des Sommers immer wieder auf mehr als 26 °C. An jedem der beiden Standorte wurde Kaltluft über mehrere mobile Klimapakete eingebracht, die jeweils auf die Hallenlängen von über 300 m verteilt installiert wurden. Jedes der Klimapakete funktionierte als autarke Einheit, bestehend aus einem mobilen Kaltwassersatz, einem Lüftungsgerät und einem Dieselstrom Generator mit externem Tank. Je nach Hallengröße variierten diese Klimapakete in ihren Leistungsgrößen:
Variante 1: Ein 300-kW-Kaltwassersatz plus Lüftungsgerät mit einer maximalen Luftleistung von 50 000 m³/h und einem 250 kVA Generator
Variante 2: Ein 150-kW-Kaltwassersatz plus Lüftungsgerät mit einer Luftleistung von 20 000 m³/h und einem 150 kVA Generator
Die Wasserversorgung der meist im Umluftbetrieb arbeitenden Lüftungsgeräte erfolgte über mehrere hundert Meter 2- und 4-Zoll-Wasserschläuche mit Schnellkupplungssystem. Zur Luftverteilung wurden knapp ein Kilometer 500-mm-Luftschläuche eingebracht. Beide Logistikstandorte waren bereits Warenlager jedoch ohne Klimatisierung und sind kurzfristig vom Online-Versandhändler bezogen worden. Die Klimaversorgung als Festinstallation ist in Planung und soll im ersten Quartal 2015 fertiggestellt sein.
Viele Fachbetriebe aus den Bereichen Kälte-, Klima- oder Gebäudetechnik bedienen sich bereits der Mietkälte, falls eine schnelle Lösung gefordert ist. Ein Anruf und die passende Kühl- oder Klimalösung geht noch am gleichen oder spätestens am nächsten Tag beim Kunden in Betrieb. Zur Vermietung stehen Kaltwassersätze, Lüftungsanlagen, mobile Klimageräte und Heizungen in Leistungsgrößen von 3 bis 1 500 kW bereit. Pufferspeicher, Plattenwärmeübertrager, Luft- und Wasserschläuche sowie elektrische Anschlusskabel runden das Leistungsspektrum ab. Bei längeren Mietzeiten sind alle erforderlichen Wartungen und gesetzlich vorgeschriebenen Dichtheitsprüfungen im Mietpreis enthalten.