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RLT-Anlagen für Großküchen

Durchbruch für Induktionslüftung

    Bei der Induktionslüftung strömt ein Teil der Zuluft innerhalb der Dunstabzugshaube direkt zur gegenüberliegenden Absaugstelle und zieht von unten den Kochwrasen an. Die Physik spricht vom Venturi-Effekt. Dieser Zuluft-Anteil hat nur eine Schleppfunktion und gelangt nicht in den Aufenthaltsbereich der Köche. Er muss demnach nicht vorgewärmt werden, sondern bleibt kalt; das hat obendrein den Vorteil, dass der Wrasen besser kondensiert. Anders bei der konventionellen Lüftung: Hier durchflutet der volle Außenluftstrom die Küche und ist laut VDI-Richtlinie 2052 (RLT-Anlagen für Küchen) auf mindestens 19 °C vorzuwärmen. Das verursacht beträchtliche Energiekosten, von der Zugerscheinung abgesehen.

    Beim Induktionsprinzip ist folglich nur die Außenluftmenge aufzuwärmen, die zur Lufterneuerung durch die Küche strömt. Dies sind lediglich 30 bis 50 Prozent der Gesamt-Zuluftmenge. Entsprechend gering ist auch der Energieeinsatz. Der schwäbische Hersteller Rentschler Reven, Sersheim, wendet das Induktionsprinzip für Dunstabzugshauben und Lüftungsdecken an und erhielt dafür unlängst ein weltweit gültiges Patent. Die Mehrkosten gegenüber der herkömmlichen Technik – zwischen 30 und 40 Prozent – amortisieren sich in rund zwei Jahren.

    Auf dem Rechner simuliert

    Das Induktionsverfahren ist indes nicht neu; es wird in den USA seit Jahren in Tausenden Großküchen eingesetzt. Wie kommt dann das erwähnte Weltpatent zusammen?

    Das Induktionsverfahren wurde nie optimiert. Die Lüftungsindustrie laborierte mithilfe herkömmlicher Rauchversuche an der Verbesserung des Verfahrens herum, ohne sicher zu sein, wie die Luftströmung in der Küche wirklich verläuft. Erst ein computergestütztes Simulationsverfahren (CFD) machte die wirklichkeitsgetreue Darstellung auf einem Rechner möglich. Das führte zum Durchbruch der Induktionstechnik auf dem europäischen Markt. Gleichwohl fand sie bislang keine Berücksichtigung im Normenwerk. Mithilfe der CFD-Technik (Computational Fluid Dynamics) gelang es, die Funktionstüchtigkeit und den hohen Energiespareffekt der Induktionslüftung nachzuweisen. Und den Bedarf nach solchen Produkten im Markt zu wecken.

    Induktionshauben und -decken bieten dem TGA-Fachplaner und Klimaanlagenbauer neue Umsatzmöglichkeiten. So wurde unlängst eine 200-m²-Induktionsdecke aus Edelstahl und pulverbeschichtetem Aluminium samt automatischer Filterreinigung in der Zentralküche des Bundeswehr-Krankenhauses in Ulm installiert. Auftragnehmer des Projektes war die Leipziger Niederlassung der Firma Bolwin & Heemann Anlagenbau.

    https://www.reven.de/

    CFD-Strömungsanalyse

    CFD (Computational Fluid Dynamics) ist eine rechnergestützte Simulationsmethode zur Abbildung hochkomplexer Luftströmungen. Flugzeug- und Rennwagenkonstrukteure optimieren damit Tragflächen und Spoiler. Im TGA-Bereich nutzt Rentschler Reven die CFD-Methode zur Verfeinerung energiesparender Induktionslüftungen für Großküchen, ferner zur Wirkungsgradsteigerung von Aerosolabscheidern. Mit CFD lassen sich unter anderem turbulenzverursachende Bauteile und Abrisskanten optimieren. Der Vorteil gegenüber experimentellen Verfahren mit vielen Messreihen liegt darin, dass die Messwerte nicht nur an ausgewählten Stellen ermittelt, sondern sämtliche physikalische Größen auf einmal erfasst und dargestellt werden. CFD ist somit eine verlässliche Alternative zu herkömmlichen Rauchversuchen und zu aufwendigen Tests im Windkanal.

    Vitali Lai, Verkaufsleiter der Rentschler Reven GmbH, Sersheim/Württemberg

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