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Europanorm EN 779:2012 und Energieeffizienz-Klassifizierung

Vergleich von Luftfiltern vereinfacht

    Im Durchschnitt werden derzeit 10 bis 20 Prozent des gesamten Gebäudestromverbrauchs für Heizung, Lüftung und Klimatisierung aufgewendet. Zur Senkung der damit verbundenen CO2-Emissionen fordert die Europäische Union mit entsprechenden Richtlinien eine effizientere Energienutzung besonders in öffentlichen und gewerblich genutzten Immobilien. Neben Nachhaltigkeits- und Umweltargumenten erfordern kontinuierlich steigende Strompreise energiesparende und damit Betriebskosten senkende Maßnahmen.

    Ziel vieler Facility-Manager ist es, Luftfilter innerhalb der erforderlichen, gerade neu definierten Filterklasse () auszuwählen, die möglichst effektiv arbeiten und zugleich wenig Strom verbrauchen. Bislang war in Ermangelung einer einheitlichen Produktdeklaration eine Sondierung des Filtermarktes bloß durch den Vergleich durchschnittlicher Wirkungsgrade möglich, sehr aufwendig und nur eingeschränkt zielführend.

    Energie-Klassifizierung nach Eurovent

    Ziel der nach Eurovent zertifizierten Luftfilterhersteller war es, den Luftfiltervergleich ein Stück transparenter und damit einfacher zu machen. Deshalb haben wir jetzt ein europaweit einheitliches Klassifizierungssystem verabschiedet und uns zur Kommunikation aller für den Kauf wichtigen Informationen verpflichtet, erklärt Jürgen Krömer, Vertriebsleiter bei der AFPRO Filters GmbH. So beinhalten die Produktlabel künftig die Filterklasse mit dem via EN 779:2012 neu definierten Mindestwirkungsgrad. Darüber hinaus sind hierauf zusätzliche Daten über den Anfangswirkungsgrad, den jährlichen Energieverbrauch sowie die für Luftfilter ebenfalls neu definierten Energieeffizienzklassen A bis G abzulesen.

    Je mehr Staubpartikel ein Luftfilter aufnimmt, desto größer ist der Energieaufwand zur Erzeugung einer konstanten Luftstromleistung durch den Ventilator. Die Berechnung der neuen Energieeffizienzklassen basiert sowohl auf der Messung der Filtereffizienz als auch dem Druckverlust als Folge zunehmender Staubaufnahme. Dazu wird während eines simulierten Testjahres im Labor ein repräsentativer Wert für den Energieverbrauch auf Basis des durchschnittlichen Druckverlustes während dieser Zeit ermittelt. Dieser Energiewert dient der Zuordnung einer Energieklasse zwischen A (= niedrigster Energieverbrauch) und G (= höchster Energieverbrauch).

    Modifizierte Europanorm EN 779:2012

    Die Europanorm EN 779 definiert das Prüfverfahren von Grob- und Feinstaubfiltern und wurde jetzt in wesentlichen Punkten modifiziert: Verabschiedet, veröffentlicht und bald auch in die jeweiligen Landessprachen Europas übersetzt, schafft sie so alltagstauglichere Voraussetzungen zur Klassifizierung von Luftfiltern. Spätestens ab Oktober 2012 bestimmen europaweit neben dem mittleren auch der minimale Wirkungsgrad die Filterklassen F7, F8 und F9. Außerdem sind die sogenannten Medium-Filter mit den neuen Klassen M5 und M6 mit den mittleren Wirkungsgraden zwischen 40 und 80 Am eingeführt worden (Bild 2).

    Damit können viele Feinstaubfilter aus synthetischen, statisch aufgeladenen Materialien mit schnellem Wirkungsverlust nicht mehr ihrer bisherigen Klassifizierung gerecht werden. Im Gegensatz dazu erreichen Glasfasermedien oftmals größere minimale Abscheideleistungen, als es die Norm künftig fordert. Planer und Betreiber sollten sich fortan nicht mit schlechteren Luftqualitäten zufrieden geben, als vor der Normänderung. Letztendlich sind ohnehin die Betriebskosten vor allem für Strom und Wartung für die Rentabilität der eingesetzten Filtermedien ausschlaggebend. Selbst der Anschaffungspreis der Filter macht oftmals nicht einmal 25 Prozent der Gesamtkosten aus, so Tobias Zimmer, Produktmanager bei Camfil Farr.-

    Tobias Zimmer

    Produktmanager bei Camfil Farr, Reinfeld

    Jürgen Krömer

    Vertriebsleiter bei Afpro Filters GmbH, Frankfurt/Main

    Tobias Zimmer, Reinfeld, und Jürgen Krömer, Frankfurt/Main

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