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Dezentrale Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung im VorzeigeNeubau

Effektiv und nahezu unsichtbar

    Bei dem Projekt der Wohnungsbaugenossenschaft Beamten-Wohnungs-Verein zu Köpenick eG (BWV) standen neben modernen Wohnkonzepten der 2- bis 5-Zimmer-Wohnungen auch ein mediterranes Flair und vor allem die Energieeffizienz im Fokus.

    Dezentral und unauffällig

    Um die Voraussetzungen eines KfW-Effizienzhauses 55 einzuhalten, war die Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung ein wesentlicher Bestandteil der Haustechnik. Bei der Frage zentral oder dezentral“ waren schließlich die um nahezu 50 Prozent geringeren Investitionskosten und die hohe energetische Effizienz ein entscheidender Punkt für die Wahl eines dezentralen Systems. Mit bis zu 96 Prozent Wärmebereitstellungsgrad und nur wenigen Watt an Leistungsaufnahme für den Betrieb der EC-Ventilatoren hat dieses System wichtige Vorteile.

    Es war von Anfang an klar, dass die Außenansicht des Gebäudes nicht durch unschöne Außengitter der Lüftungsanlagenbeeinträchtigt werden sollte. DezentraleLüftungsgeräte haben oft genau diesen Nachteil gegenüber anderen Systemen. Lunos hat dagegen brandgeschützte und bauaufsichtlich zugelassene Fassadenelemente LunoTherm als Problemlöser für diesen Anwendungsfall im Programm. Die Luft der Lüftungsgeräte wird dabei innerhalb der Dämmebene in Richtung Fenster oder Tür in die Laibung, den Sturz oder unter die Fensterbank durch ein Gitter ge-leitet. Schaut man frontal auf das Gebäude ist an der Fassade nichts von den Lüftungsgeräten zu sehen.

    Steuerungstechnik bedarfsgerecht

    Abhängig von der Ausstattung der einzelnen Wohnungen wurden unterschiedliche Steuerungen für die Lüftungsgeräte verwendet. Meist sind einfach zu bedienende Steuerungen eingebaut, die mit einem einfachen Tastendruck geschaltet werden können. In Bädern und ähnlichen Räumen werden die dort verbauten Lüfter meist bedarfsgerecht über den Lichtschalter in eine entsprechend von der Nutzung abhängige Lüfterstufe geschaltet. Auf diese Weise wird eine hohe Energieeffizienz bei geringem Aufwand erreicht.

    Einige Wohnungen wurden zusätzlich mit intelligenten Steuerungen ausgestattet. Diese erlauben die Nutzung weiterer Komfortfunktionen wie eine zeit-, wochentags- oder sensorbasierte Steuerung, die auch zur Nachtabkühlung nutzbar ist. Ein so-genanntes E-Ink-Display, von E-book-Readern her bekannt, ermöglicht große Stromeinsparungen und der Touchscreen erfüllt alle Anforderungen an aktuelle Technik und integrales Design.

    Dezentral ist effizienter und auf Dauer billiger

    Leider werden die klaren Vorteile von dezentralen Lüftungsgeräten gegenüber zentralen Systemen oft verkannt“, so der technische Leiter von Lunos, Michael Merscher. In den meisten Fällen ist die Effizienz von dezentralen Geräten sogar um ein Vielfaches höher. Zentrale Geräte haben lange Luftleitungen, auf die bei dezentralen Geräten verzichtet werden kann. Diese Luftleitungen haben nicht nur den Nachteil von hohen Strömungsverlusten, wodurch eine höhere Leistungsaufnahme der Geräte vorprogrammiert ist, sondern sind auch anfällig für Verschmutzungen und müssen regelmäßig aufwendig gereinigt werden.Hingegen entstehen bei den kleinen dezentralen Geräten, die vollständig in der Wand verschwinden, fast keine Folgekosten. Lediglich die Filter müssen ab und zu ge-reinigt werden.“

    Vom Einsatz der dezentralen Geräte in der Wand profitiert auch die Gebäudearchitektur. Angefangen von der Geschosshöhe, die um mindestens den Durchmesser der benötigten Luftleitungen niedriger ist, bis hin zu Platzeinsparungen an Stellen, wo sonst die großen zentralen Lüftungsanlagen untergebracht werden.

    Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung

    Für die wirksame Umsetzung der dezentralen Lüftung in Bädern, WCs und Küchen hat Lunos neben dem System e² nun auch die Lösung ego im Programm. Beide Systeme mit Wärmerückgewinnung sind universell genau dort einsetzbar, wo sie be-nötigt werden. Kombinationen mit klassischen Abluftsystemen sind ebenfalls möglich und können mit den Lüftungstools des Herstellers nach EnEV und DIN 1946 ausgelegt werden.

    Lüfter e² werden vorzugsweise in den Wohnräumen eingesetzt; dabei arbeiten immer zwei Geräte im paarweisen Betrieb. Ein Speicherelement pro Lüfter lädt sich ähnlich einem Akku mit Wärmeenergie in einem reversierenden Betrieb auf und gibt die Wärme wieder an die zugeführte Außenluft ab. Es muss also immer eine gerade Anzahl von Lüftungsgeräten verbaut werden, damit sie ordnungsgemäß funktionieren.

    Funktionsräume wie Bäder und Küchen können vom System ego be- und entlüftet werden, das ebenfalls das Prinzip der regenerativen Wärmeübertragung nutzt. Ein paarweiser Betrieb ist nicht notwendig, da in einem System ego zwei kleine“ e² für eine gleichzeitige Zu- und Abluft mit Wärmerückgewinnung sorgen. Zusätzlich kann das System in einen Abluftmodus geschaltet werden, in dem ein hoher Volumenstrom von 45 m³/h abtransportiert wird, um schnell frische Luft in einen Raum wie WC oder Bad nachströmen zu lassen.

    Liegen innenliegende Ablufträume vor, muss dort jeweils ein Abluftsystem eingesetzt werden, da die e²/ego-Systeme bauartbedingt nicht an einen Schacht oder Rohrleitungen angebunden werden dürfen.

    Aus dem Baukasten wählen

    Jeder 160er-Lüfter besteht aus vier wählbaren Komponenten, nämlich Einschub, Rohr, Innenblende und Außengitter. Bei den Einschüben wählt man zwischen einer Lüftung mit Wärmerückgewinnung, reinen Ab- oder Zuluftgeräten sowie Außenwand-Luftdurchlässen. Beim Einschub ego sind Innen- und Außenblende bereits beigefügt und nicht wählbar.

    Ansonsten sind bei der Rohrauswahl zwei Längen möglich, und auch bei den Innenblenden besteht eine Wahlmöglichkeit zwischen einer Standard- und einer Schallschutzausführung, bei der die Normschallpegeldifferenz um bis zu 9 dB erhöht werden kann. Die Außengitter gibt es in verschiedenfarbigen Kunststoff- oder Metallausführungen. Zudem kann als fassadenseitiger Abschluss das bereits erwähnte Fassadenelement LunoTherm verwendet werden.

    Gut geplant ist wirksam gelüftet

    Mithilfe des Planungsprogramms von Lunos können Wohnungslüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung nach DIN 1946-6, DIN 18017-3 und EnEV intuitiv ausgelegt und geplant werden. Alle in der Norm verwendete Algorithmen sind umgesetzt und werden durch interaktive Hilfestellungen verständlich erklärt.

    Als Ergebnis liefert das Programm übersichtliche Materiallisten, Planungsprotokolle sowie Protokolle für den Bauherren und Schornsteinfeger. Bei der Planung mit dezentralen Lüftungssystemen können reine Wärmerückgewinnungssysteme oder auch hybride Lüftungssysteme, eine Kombination aus Abluftgeräten und Wärmerückgewinnung, berechnet werden.

    Steuerung lüftet intelligenter

    Um alle Lüfter einer Wohneinheit zentral und genau nach den erforderlichen Parametern steuern zu können, hat Lunos zwei Steuerungssysteme entwickelt, die unabhängig voneinander oder kombiniert alle Lüfter steuern. Das System Touch Air Comfort (TAC) ist dabei die Hauptsteuerung, die allein oder mithilfe des Universal- Steuersystems 5 / Uni zahlreiche Lüfter intelligent vernetzt. Dabei hat die Universalsteuerung die Aufgabe, Lüfter eines Typs mit Spannung zu versorgen und nach dem eingestellten Programm oder nach den Vorgaben der TAC zu steuern.

    Das System TAC, geeignet für alle Lüftungsgeräte des Herstellers, beinhaltet das bereits erwähnte E-Ink-Display mit niedriger Leistungsaufnahme, einen Feuchte-/Temperatursensor, einen optionalen CO2-Sensor sowie eine USB-Schnittstelle für Software-Updates und den Datentransfer.

    Das integrierte TAC-Netzteil kann beispielsweise in einer 3-Zimmer-Wohnung vier Lüfter e² in den Wohnräumen und einen ego im Bad ansteuern und versorgen. Bei noch mehr Lüftungsgeräten lassen sich zahlreiche Universalsteuerungen versorgen und damit nahezu beliebig viele Lüfter kontrollieren.-

    https://www.lunos.de/

    Dezentrale Lüftungsgeräte über BACnet eingebunden

    Der Landkreis Oberhavel (Brandenburg) setzt ein durchgängiges Gebäudemanagement-Konzept Neutrino GLT ein. In einem Projekt in Oranienburg wurden erstmals dezentrale Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung von Meltem über BACnet in das zentrale Gebäudemanagement-System integriert.

    Die Steuerung über BACnet ermöglicht es, die Vorteile einer dezentralen Wärmerückgewinnung mit einer zentralen Steuerung zu verknüpfen. So lassen sich die Klima- und Luftregulierung sowie der Energieverbrauch des gesamten Gebäudes systemübergreifend steuern. Mithilfe des offenen Standards BACnet können verschiedene Geräte unterschiedlicher Hersteller über BACnet als gemeinsames Kommunikationsprotokoll miteinander verbunden werden und zusammenarbeiten.

    Um ein Bürohaus möglichst effizient betreiben zu können, wurden alle gebäudetechnischen Anlagen für die Wärme- und Energienutzung in die Gebäudeautomation eingebunden. Es wurden 47 Geräte M-WRG-S 485 des dezentralen Lüftungssystems mit Wärmerückgewinnung in die Außenwände der Räume eingebaut und über den offenen Standard BACnet mit dem IT-Netzwerk verbunden. Über Gateways werden die Bussysteme mit ihren Kommunikationsprotokollen LON, Modbus, KNX / EIB und RS 485 in das BACnet-Protokoll umgesetzt. Die so zusammengeführten Informationen werden via BACnet-IP an das Gebäudemanagement-System im Landratsamt übergeben.

    Michael Merscher,

    Prokurist und technischer Leiter der Lunos Lüftungstechnik GmbH, Berlin

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