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Ruhe und Behaglichkeit im Glasbau der Universitätsbibliothek Koblenz

Kühlung mit Deckensegeln

    Im Zuge der Neuschaffung des Universitätscampus in Koblenz entstand mit der neuen Universitätsbibliothek eine verglaste Baustruktur mit einer Gesamtgrundfläche von fast 3000 m2 auf zwei Ebenen. Gerade in der warmen Jahreszeit heizte sich der Gebäudeinnenraum häufig unangenehm stark auf, die angebrachte Verschattung alleine konnte keine befriedigende Abhilfe schaffen. Um ein angenehmes Raumklima zu schaffen und auch den vorgeschriebenen Raumkonditionen im Sinne der gültigen Normen sowie der Arbeitsstättenrichtlinie gerecht zu werden, musste hier gehandelt werden, erinnert sich der zuständige Fachplaner Dipl.-Ing. Reinhard Leopold vom Planungsbüro Hans Dönges GmbH. Zusätzlich zum nur mäßigen Kühleffekt der Verschattung durch manuell bedienbare Jalousien muss man sich auch das Temperaturpotenzial vor Augen halten, das in einem Gebäude mit diesem Nutzungsprofil selbst produziert wird. Die kontinuierliche Wärmeabstrahlung der vielen Menschen und Computer heizt den Innenraum zusätzlich nochmals erheblich auf.

    Aus diesen Gründen entschloss sich der ortsansässige Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung, kurz LBB, welcher den Campus verwaltet, ein effizientes Kühlsystem für die Bibliothek projektieren zu lassen. Neben dem Nicht-Überschreiten einer maximalen Raumtemperatur von 26 °C auch an heißen Sommertagen stand für uns zudem eine möglichst geringe Schallemission des Systems im Zentrum der Planung, so Leopold.

    Schließlich sollte die neue Kühlung die Studien in der Bibliothek nicht akustisch beeinträchtigen. Deshalb haben wir uns bei der Wahl des Kühlsystems auch für Zehnder COMO-Deckensegel entschieden: Ihr Prinzip der Kühlung durch Strahlung ist nicht nur sehr energieeffizient, reaktionsschnell und bietet eine gleichmäßige Temperaturverteilung, sondern beeindruckt auch durch eine absolut leise Betriebsweise, bemerkt Fachplaner Leopold. Da die COMO-Segel in der Variante, wie sie nun in der Koblenzer Bibliothek zum Einsatz kommen, auch als gelochte Module mit eingelegter Schallschutzmatte lieferbar sind, minimieren sie sogar noch zusätzlich den Geräuschpegel im Raum.

    Um die Kältebereitstellung für die Deckensegel zu gewährleisten, entwarf man beim Planungsbüro Dönges eine Kältemaschine in Splitausführung, deren Kaltwassersatz eine Kühlleistung von 150 kW liefert. Ein luftgekühlter Kondensator führt bis zu 228 kW an Abwärme ab. Auch das Kühlaggregat wurde unter dem Aspekt des Schallschutzes außerhalb des Gebäudes doppelt eingehaust installiert.

    Im Zuge dieser klimatischen Gebäudeoptimierung wurde ebenfalls die Verschattung automatisiert, die sich nun selbstständig nach Sonnenstand einstellt. Und auch die Lüftungsanlage wurde überarbeitet. Das Lüftungsgerät selbst verfügt nun über einen Kühler und durch zusätzliche Luftausströmgitter bringen wir mehr vorgekühlte Luft in die Raumkubatur, so Leopold. Das erhöht zusätzlich die Wirksamkeit der Strahlungskühlung durch die Deckensegel.

    Nach dem Abschluss der Arbeiten an Kältemaschine und Verrohrungen, die im Juli 2006 angefangen hatten, begann Ende August die Montage der Deckensegel im Innenraum der Bibliothek. Die Innenarbeiten konnten nur in dieser vorlesungsfreien Zeit erfolgen. Weil das Gebäude dennoch für die Zeit der Montage nicht ausgeräumt werden konnte, mussten alle Tische und Bücherregale mit Folien abgedeckt und eine Innengerüstung in die Räume eingebracht werden. Diese besonderen Rahmenbedingungen der Baustelle brachten einen weiteren Vorteil der COMO-Deckenstrahlplatten zum Tragen: Da diese ausschließlich von der Decke abgehängt werden, konnte es trotz Gerüstkonstruktion vermieden werden, für eine vergleichsweise kurze Umbauphase den kompletten Bibliotheksbestand auslagern zu müssen.

    Nach der Einrüstung war es der ört-lichen Installationsfirma möglich, die gesamte Zehnder COMO-Anlage inklusive Lüftungsoptimierung innerhalb eines Monats zu installieren. Dabei wurden die Deckensegel im Erdgeschoss an der Betondecke verankert. Im Obergeschoss, welches über eine Trapezblechdecke verfügt, kamen spezielle Halterungen zum Einsatz, die Zehnder eigens für diese Deckensituation anbietet.

    Nach Abschluss der Arbeiten konnten Studenten und Dozenten kühlen Kopfes in ihre neuen Semester starten. Da die Deckensegel farblich an die Decke des jeweiligen Geschosses angepasst wurden, umbragrau im Erdgeschoss und silbergrau im Obergeschoss, fügen sie sich perfekt in das vorgegebene Raumambiente ein.-

    Technische Daten

    Gebäudegrundfläche:

    Erdgeschoss: 1430 m2

    Obergeschoss: 1430 m2

    Gesamt: 2860 m2

    Kühlleistungen:

    • Erdgeschoss:

    COMO-Segel 52,5 kW

    Auslegungstemperatur Kühlen (Vorlauf/Rücklauf): 16/18 °C

    Raumtemperatur Kühlen: 26 °C

    • Obergeschoss:

    COMO-Segel 28,5 kW

    Auslegungstemperatur Kühlen (Vorlauf/Rücklauf): 16/18 °C

    Raumtemperatur Kühlen: 26 °C

    Weitere Daten:

    Gesamtfläche COMO-Segel EG: 487 m2

    Gesamtfläche COMO-Segel OG: 264 m2

    Fläche COMO-Segel insgesamt: 751 m2

    • Modelle COMO-Segel EG:

    23 St. 1700 x 6000 mm

    1 St. 2000 x 6000 mm

    4 St. 2500 x 7500 mm

    4 St. 2500 x 8000 mm

    4 St. 2500 x 8500 mm

    • Modelle COMO-Segel OG:

    16 St. 2500 x 6000 mm

    2 St. 2000 x 6000 mm

    Gesamtanzahl COMO-Segel: 54 St.

    Montagehöhe EG: 3,50 m

    Montagehöhe OG: 4,00 m

    Dipl.-Ing. (FH) Michael Himmelsbach

    Leitung Technik Zehnder Strahlungsheizung und -kühlung, Lahr

    Michael Himmelsbach, Lahr

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