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Memminger Energiespezialist Alois Müller revolutioniert Gewerbebau

Weltweit erste energieautarke ­Produktions- und Lagerhalle

Das Investitionsvolumen in den energieautarken Hallenbau beträgt insgesamt 2,5 Mio. Euro. Partner des Projektes sind die Uponor GmbH (Haßfurt), die E-Con AG (Memmingen), die Schüco International KG (Bielefeld) sowie die Steca Elektronik GmbH (Memmingen).

Die ebenfalls 2800 m2 große Photovol­taikanlage kann dabei nicht nur ganzjährig die Heizung und Kühlung der Halle übernehmen, sondern liefert auch noch den Strom für den Betrieb der Produktionsmaschinen. Die Energiekosten und der CO2-Ausstoß sinken damit auf Null, außerhalb der Produktionszeiten wird die gewonnene Energie über ein 8000 m langes Rohrsystem in einen großen Pufferspeicher im Betonkern der Halle gespeichert oder ins allgemeine Stromnetz eingespeist und vergütet.

Mit diesem Projekt revolutionieren wir den Objekt- und Gewerbebau, denn wir bieten Unternehmen je nach Nutzungsart ein Einsparpotenzial von bis zu 100 Prozent bei den Energiekosten, das gab es bisher noch nie, sagt Andreas Müller, Geschäftsführer der Alois Müller GmbH. Clou bei der Sache: Als erfahrene Mittelständler, die bereits an den Energiekonzepten beim Bau der Münchner Allianz Arena und der SGL Arena in Augsburg beteiligt waren, legen Alois Müller und E-Con Wert darauf, dass die Investitionen für die künftige Energieeinsparung für die Unternehmen auch in einem betriebswirtschaftlich sinnvollen Rahmen bleiben, wie Firmengründer und Geschäftsführer Alois Müller erklärt.

Unsere Anlage ist bereits ab dem ersten Tag rentabel, sie braucht also keine langen Amortisationszeiten wie andere regenerative Systeme, sagt Sascha Fuchs, Vorstand der E-Con AG, die sich als Spezialist für Energie-Consulting und -Contracting mit dem effizienten Einsatz von regenerativen Energien beschäftigt. Allein durch den Einsatz einer Wärmepumpe reduzieren sich die Energiekosten gegenüber einem herkömmlichen Heizsystem mit Erdgas oder Erdöl um 50 Prozent. Und der Rest kann komplett regenerativ zur ­Verfügung gestellt werden.

Der Hallenneubau und der Betrieb der neuen Produktions- und Lagerhalle von Alois Müller sind in ein innovatives Energiemanagementsystem und ein intelligentes Stromnetzsystem, ein sogenanntes Smart Grid, integriert. Wir setzen in Ungerhausen besonders energieeffiziente Anlagen ein und haben auch die Lagerlogistik so gewählt, dass über einen hohen Automatisierungsgrad alle Wege kurz gehalten werden, sodass hier keine Energieverluste entstehen. Die Abwärme der Maschinen und Anlagen wird entsprechend berücksichtigt, führt Produktionsleiter Jan-Peter Höhne aus. Das intelligente Stromnetz überwacht laufend den Stromverbrauch der Maschinen und steuert die Einschaltzeiten so intelligent, dass Belastungsspitzen vermieden werden können. Außerdem werden die in der Halle eingesetzten elektrisch angetriebenen Maschinen und Fahrzeuge wie Arbeitsbühnen, Stapler oder Baumaschinen über das System aufgeladen.

Alois Müller produziert in Ungerhausen in erster Linie versorgungstechnische Komponenten, wie zum Beispiel PE-Bauteile für Geothermie wie Erdsondenanlagen oder Erdkollektoren, Rohrleitungs­systeme aus Stahl und Edelstahl und Ge­häusekomponenten für Windkraftanlagen und Wärmepumpen. Im Bereich der Lüftungstechnik stellt Alois Müller unter anderem Luftauslasssysteme und Luftmengenregler her. Auch für die Kühlung von Werkzeugmaschinen hat das Unternehmen aus Memmingen innovative Systeme im Programm.

Nicht nur die Projektbeteiligten, sondern auch die Auszubildenden von Alois Müller können sich auf die neue Produktionshalle in Ungerhausen freuen, denn diese wird gleichzeitig auch die neue Ausbildungshalle. Uns ist es sehr wichtig, dass unser Nachwuchs in einer modernen Produktionsumgebung mit Technologien von morgen ausgebildet wird. In Ungerhausen bieten wir die modernsten Ausbildungsplätze überhaupt an, so Andreas Müller.

Umfassendes Energiekonzept

Die Energie kommt ganzjährig über die Photovoltaikanlage als Strom ins Gebäude und wird über eine Wärmepumpe in Wärme und Kälte umgewandelt. Überschüssig gewonnene Sonnenenergie wird in einer Art Batterie gespeichert. Bei ­diesem Zwischenspeicher handelt es sich jedoch nicht um einen klassischen Akkumulator, sondern um eine mit einem 8000 m langen Rohrregister auf verschiedenen Ebenen versehene Betonplatte unter dem Bauwerk im Erdreich, welche die Wärme bei Energieüberschuss speichert und bei Bedarf wieder in das System zurückführt.

An sonnigen Tagen produziert die Photovoltaikanlage ganzjährig überschüssige Energie. Diese wird zum Erwärmen von Wasser genutzt, das seine Wärme und somit Energie an den Betonkern abgibt. Hierbei erwärmt sich der Beton auf ca. 40 bis 50 °C. Wird für die Kühlung oder Erwärmung der Halle mehr Energie benötigt, als durch die Photovoltaikanlage produziert wird, gibt der Betonkern seine Energie an die Bodenplatte im Gebäude ab.

Der für den Betrieb der Wärmepumpe, die kühles Grundwasser erwärmen müsste, benötigte Strom entfällt, da dem System das erwärmte Wasser aus dem Zwischenspeicher zur Verfügung gestellt wird. Somit kann auch bei reduzierter Solarenergie der gesamte Energiebedarf durch die Photovoltaikanlage gedeckt werden. Das Gebäude wird also 365 Tage im Jahr durch Sonnenenergie versorgt auch an den Tagen, an denen die Sonne nicht scheint. Daraus ergibt sich eine vollständige Unabhängigkeit von den Energielieferanten und schwankenden Energiepreisen. -

Ingo Jensen

Jensen Media GmbH, ­Memmingen

Ingo Jensen, Memmingen

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