Frage: Gibt es neue Erkenntnisse hinsichtlich der Novellierung der F-Gase-Verordnung?
Antwort: Wie bereits in der letzten Ausgabe der KK an dieser Stelle berichtet wurde, konnte man sich Anfang Oktober in den Trilog-Verhandlungen auf einen Kompromiss einigen. In der Zwischenzeit wurde der Vorschlag in englischer Sprache auf der Webseite des Europäischen Rates unter https://data.consilium.europa.eu/doc/document/ST-14409-2023-INIT/en/pdf veröffentlicht.
Weiterhin hat sich inzwischen herauskristallisiert, dass die Verordnung nicht mehr im Jahr 2023 verabschiedet wird. Somit kann sie erst im Laufe des nächsten Jahres in Kraft treten. Wann dies genau sein, wird ist uns noch nicht bekannt.
Die Neuregelungen der F-Gase-Verordnung beinhalten natürlich unzählige Details. Die einschneidendste Änderung für die Branche dürfte, neben den Inverkehrbringensverboten für bestimmte Anlagen und den Wartungs- und Serviceverboten, der verschärfte Phase-Down sein. Dieser reduziert Schritt für Schritt die Menge an fluorierten Treibhausgasen, die jährlich in den Verkehr gebracht werden darf. Aufgrund der Verzögerung beim Inkrafttreten der Verordnung wurde die erste Stufe des neuen Phase-down-Plans um ein Jahr von 2024 auf 2025 verschoben. Zum nächsten Jahreswechsel erfolgt trotzdem eine Reduzierung, wie sie bereits in der aktuell geltenden F-Gase-Verordnung geregelt ist, von 82 Mio. t. auf rund 55 Mio. t CO2-Äquivalent.
Ab 2025 wird die verfügbare Gesamtmenge an fluorierten Treibhausgasen auf rund 43 Mio. t. CO2-Äquivalent verringert. Tatsächlich ist die Menge für technische Anwendungen wesentlich geringer, da dann erstmalig auch die medizinischen Dosiersprays (F-Gase als Treibmittel) in die Quote eingerechnet werden. In den vergangenen Jahren lag deren Menge bei 8 bis 10 Mio. t CO2-Äquivalent, so dass die für die Kälte- und Klimatechnik verfügbare Menge um ein weiteres Viertel verringert werden dürfte.
Die neue F-Gase-Verordnung plant folgende Reduktionsschritte:
Die drastischen Reduktionsschritte ab 2025 machen klar, dass in Zukunft nur noch ein kleiner Bruchteil der heutigen Menge an fluorierten Treibhausgasen zur Verfügung stehen wird.