Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
36 Risiken, die Ihr Unternehmen gefährden können

Risikomanagement

    1. Forderungsverluste

    Keine Unternehmung ist vor Forderungsausfällen sicher, da nicht alle Geschäfte gegen Barzahlung oder mit Bankbürgschaften abgewickelt werden können. Jedoch bestehen Möglichkeiten, sich gegen Ausfälle abzusichern. Eine dieser Varianten wäre z. B. eine Warenkreditversicherung.

    2. Betriebsgröße / Mitarbeiteranzahl

    Ein erhebliches Problempotenzial liegt im Personalbereich. Zu hohe Lohn- und Sozialkosten und unzureichende Qualifikationen sowie schlechte Motivation der Mitarbeiter führen zu Kostensteigerungen und oft zu Umsatzeinbußen. Eine Unternehmung kann sehr oft gerettet werden, wenn der Unternehmer rechtzeitig beginnt den Mitarbeiterstamm an die Marktsituation anzupassen. Wer rechtzeitig handelt, erhält und sichert für die Zukunft die noch verbleibenden Arbeitsplätze.

    3. Verschuldung

    Für viele Unternehmer ist ein günstiger Zinssatz oft wichtiger als der Gedanke an einen Liquiditätsplan. Es wird verdrängt, dass diese Kredite auch zurückbezahlt werden müssen, d. h. im Verlauf des Kreditvertrages setzen Tilgungen ein und diese müssen auch geleistet werden. Eine willkür­liche Kreditaufnahme und der Abschluss von Lea­singverträgen können zur Verschärfung bestehender Schwierigkeiten beitragen. Krisensituationen führen sehr oft dazu, dass Zins und Tilgungen für die laufenden Darlehen nicht mehr bedient werden können. Stehen dann auch noch erhebliche Leasing­raten zur Zahlung an, die aufgrund des Liquiditätsengpasses oder der Zahlungsschwierigkeiten nicht mehr bedient werden können, so sind die Gegenstände wie Lkws oder Maschinen schneller vom Hof, als man glaubt.

    4. Entnahmen oder GF-Gehalt

    Viele Betriebsinhaber leben in einem Irr­glauben, wenn sie meinen, sie hätten ebenfalls wie ihre Mitarbeiter Anspruch auf eine feste Vergütung. Dem Unternehmer steht nur das zu, was übrig bleibt. Lebt er über seine Verhältnisse, so wird sich dies innerhalb von kürzester Zeit auf seinem Bankkonto bemerkbar machen. Eine Trennung zwischen privat und Unternehmung in der Bankenwelt ist eine Illusion. So haftet z. B. ein Einzelunternehmer unbeschränkt für die Schulden seiner Firma. Ein GmbH-Geschäftsführer unterschreibt in der Regel eine Bürgschaft, sodass die private Mithaftung bei der Bank gegeben ist. Letztendlich haftet das Privatvermögen, wie z. B. das eigene Wohnhaus, für den steigenden Minussaldo auf dem Bankkonto. Daher genau überlegen und planen, wie viel ich aus meinem Betrieb entnehmen kann. Tipp: Erstellen Sie eine Haushaltsrechnung, die genau aufzeigt, wie hoch Ihre Entnahmen bzw. das Geschäftsführergehalt sein müssen.

    5. Markt, Produkte und falsche Absatz­politik

    Sehr häufig ist ein unzulänglicher Absatz für den finanziellen Ruin eines Betriebes verantwortlich. Die gravierendsten Fehler sind:

    • falsche Markteinschätzung,
    • kein absatzfähiges Produkt,
    • kein zielgerichtetes Marketing.

    In der Idee und Umsetzung eines marktfähigen Produktes liegt die wesentliche Leistung eines erfolgreichen Unternehmens. Definition Marktfähigkeit: Mit den erzielten Verkaufserlösen des Produktes können die betrieblichen Kosten gedeckt werden und es verbleibt ein Überschuss (Gewinn).

    Nicht nur bei der Existenzgründung muss ein marktreifes Produkt vorliegen, ­son­dern auch bestehende Betriebe müssen durch Marktanalysen und ständige Weiterentwicklung ihrer Produkte Veränderungen des Konsumentenverhaltens gerecht werden. Des Weiteren sind neue Marketingstrategien zu erarbeiten und auch bei Bedarf Experten aus dem Bereich Marketing mit einzubeziehen.

    6. Dienstleistungspalette

    Reicht mein Dienstleistungsportfolio aus, um am Markt bestehen zu können? Welche Dienstleistung ist derzeit am Markt gewünscht? Welche Trends werden in der Zukunft auf uns zukommen? Beispiel: Zimmereibetriebe machen in der heutigen Zeit nicht nur Dachstühle und Dacheindeckungen, sondern erstellen Photovoltaikanlagen und Neubauten aus Massivholz. Um den Dienstleistungsmarkt nicht zu verschlafen, müssen Märkte genau beobachtet und das Dienstleistungspaket daran ausgerichtet werden.

    7. Juristische Risiken

    Egal ob Arbeitsrecht, Baurecht, Vertragsrecht, Steuerrecht usw., holen Sie sich für jedes einzelne Thema einen Spezialisten in Form eines Rechtsanwaltes oder Steuerberaters mit an Bord. Die Risiken bei Bauverträgen oder juristischen Streitigkeiten sind nicht zu unterschätzen und können in vielen Fällen sehr viel Geld kosten.

    8. Reserven

    Kein Unternehmer ist davor gefeit, Fehlentwicklungen zu übersehen. Eine rasche Anpassung an Markt- oder Wirtschaftsveränderungen ist oft durch überhöhte Betriebskosten nicht möglich. Leider nutzen viele Unternehmer die gute Zeit nicht dazu, Schulden abzubauen und finanzielle Reserven zu schaffen. Versuchen Sie Gewinne zu erwirtschaften und belassen Sie diese in Ihrem Unternehmen.

    9. Flexibilität

    Notwendige Veränderungen werden durch fehlende Flexibilität oder Bequemlichkeit nicht durchgeführt und kosten viel Geld. Heutzutage müssen es teure Räumlichkeiten sein, welche mit exklusiven Büromöbeln ausgestattet sind. Viel unnötiges Geld wird auch im EDV-Bereich ausgegeben und man legt mehr Wert auf Modernität als auf Eff­ektivität und Flexibilität. Anstehende Maßnahmen werden mit lapidaren Fragen abgeschmettert:

    • Wieso aus den überteuerten Mieträumen ausziehen?
    • Wieso einen Teilhaber ins Unternehmen mit aufnehmen?
    • Weshalb neue Entlohnungssysteme einführen?
    • Warum den Lagerbestand reduzieren?

    Es wird nach der Devise gelebt in der Vergangenheit hat es auch geklappt, warum soll es jetzt nicht auch funktionieren?

    10. Produktivität

    Wichtige Kennzahlen, wie z. B. Umsatz pro Kopf und Personalkosten im Verhältnis zum Umsatz, sollten regelmäßig überprüft werden. Hierzu gibt es von verschiedenen Verbänden und Banken hervorragende Branchenkennzahlen, die für Vergleiche genutzt werden können.

    11. Umsatzdenken

    Umsatz ist nicht gleich Rentabilität. Der Umsatz sollte in einer Unternehmung nicht im Vordergrund stehen, sondern der Gewinn, der erzielt werden sollte oder muss. Eine rasche Expansion vor allem durch Großaufträge hat schon so manche klein- und mittelständische Unternehmung durch das Fehlen von Folgeaufträgen in die Pleite gerissen. Bewältigt der Unternehmer den Input mit Neuaufträgen, so geht er oft durch die neu gewonnene Betriebsgröße aufgrund von fehlenden Strukturen und Führungsfehlern zugrunde. Schaffen Sie die Grundlagen für ein gesundes Wachstum.

    12. Selbstüberschätzung

    Viele Betriebsinhaber sind immer noch im Glauben, alles alleine erledigen zu können. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass Betriebe, welche mit externen Beratern zusammenarbeiten, mehr Erfolg haben. Die Wirtschaft sowie die allgemeine Situation befinden sich im Wandel. Ein klein- oder mittelständischer Unternehmer kann sich nicht mehr alleine um alles kümmern, wie z. B. Marketing, Einkauf, Kundenbeziehungen, Rechnungswesen, Personalwesen, Betreuung der Baustellen, Fortbildung, d. h. auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben u.v.m. Jeder Fehler wird rigoros bestraft in Form von Verlusten, höheren Bankzinsen, Mitarbeiterfluktuation bis hin zur Insolvenz.

    13. Fehlender Überblick

    Man sollte es kaum für möglich halten, auch im Zeitalter der EDV gibt es nach wie vor Unternehmer, die ihre Buchhaltung vernachlässigen und noch schlimmer überhaupt nicht im Griff haben. Ein fehlerhaftes Rechnungswesen ist meist keine unmittelbare Gefährdung, jedoch ist das Fehlen von aussagefähigen Zahlen ein großes Risiko. Die Zahlen sollten dem Inhaber zur Unternehmensführung und -kontrolle dienen und ihm darüber Auskunft geben, ob eine drohende Schieflage seines Betriebes vorliegt.

    14. Vertrauen auf andere

    Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, das sagt schon ein altes Sprichwort. Als Unternehmer bin ich nun mal gezwungen, mich um meine Unternehmung zu kümmern und darf mich nicht nur auf andere (leitende Mitarbeiter usw.) verlassen. Wer daran glaubt, dass andere für den Erfolg des Unternehmens sorgen, verfällt einem Irrglauben. Bei einer starken Konjunktur kann jeder als Unternehmer erfolgreich sein.

    15. Offenheit und Kommunikation mit ­Partnern

    Informieren Sie Banken, Warenkreditversicherer und sonstige Partner des Unternehmens über die aktuelle Situation Ihres Unternehmens. Geben Sie rechtzeitig die Bilanz an Ihre Hausbank und warten Sie nicht, bis Sie zur Abgabe aufgefordert werden. Führen Sie eine offene Kommunikation und geben Sie aktuelle Zahlen wie z. B. monatliche be­triebs-wirtschaftliche Auswertungen, Auftragsbestand, Offene-Posten-Listen usw. raus. Am besten wäre es, einen Business-Plan zu er­-stellen, welcher jährlich überarbeitet wird.

    16. Nachfolgeregelung

    Nach einer Studie des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn stehen bis zum Jahr 2014 jährlich ca. 22000 Familienunternehmen zur Nachfolge an und es werden pro Jahr ca. 287000 Beschäftigte davon betroffen sein. Ein Unternehmer, der das 55. Lebensjahr erreicht und immer noch nicht an die Nachfolge gedacht hat, bringt seine Unternehmung sukzessive in Schwierigkeiten. Beispiel: Die Unternehmung benötigt Kapital für eine dringende Investition, die nicht aufgeschoben werden kann. Sie gehen zur Bank und beantragen ein Darlehen. Als Erstes würde Sie der Banker fragen: Wer garan­­tiert mir, dass Sie das Darlehen in Ihrem fortgeschrittenen Alter auch noch zu­rückzahlen können? Sorgen Sie rechtzeitig vor!

    17. Beratungsresistent

    Viele Unternehmer erkennen zwar, dass es an der Zeit wäre, sich externe Hilfe in die Unternehmung zu holen, jedoch scheuen viele diesen Weg. Warum? Entweder möchten sie immer noch alles selbst erledigen oder sie fragen sich: Wie oder wo finde ich den richtigen Berater? Sprechen Sie mit Kollegen, Baustoffhändlern, Banken oder lesen Sie ganz einfach Fachzeitschriften.

    18. Lieferantenabhängigkeiten

    Bei der Auswahl der Lieferanten ist Sorgfalt geboten. Bündeln Sie Ihren Einkauf, um bessere Einkaufskonditionen zu erhalten. Trotz allem sollte darauf geachtet werden, nicht in Bezugsabhängigkeiten zu kommen. Für den Fall der Fälle sollten Sie bei mehreren Lieferanten gelistet sein.

    19. Investitionspolitik

    Ist Ihr Fuhr- und Maschinenpark auf dem neuesten Stand der Technik? Können Sie mit neuen Produktionsanlagen und Maschinen effektiver arbeiten? Sollten Mitbewerber Geld für technische Innovationen ausgeben, so kann das eigene Unternehmen in der Zukunft nur bestehen, indem Sie ebenfalls in die Weiterentwicklung Ihres Betriebes investieren.

    20. Kundenstruktur

    Vermeiden Sie Abhängigkeiten von Großkunden. Das Ziel eines jeden Unternehmers muss es sein, ein breit gefächertes Kunden­spektrum zu erreichen. Wichtig ist auch das Erkennen von Trends und einer potenziellen Klientel. Heute ist sicherlich die Generation 50 plus ein ganz wichtiger Kunde und auch aufgrund einer immer älter werdenden Bevölkerung das barrierefreie Leben und Wohnen ein wichtiger Trend.

    21. Versicherungen

    Das Versicherungsrisiko wird in vielen Unternehmungen sehr oft unterschätzt. Gerade bei den Sachversicherungen wie z. B. Betriebshaftpflicht oder Betriebsunterbrechungsversicherung wird oft versucht, Einsparungen zulasten des Versicherungsschutzes zu erreichen. Erst bei Eintreten des Schadens kommt der Aha-Effekt.

    22. Arbeitsschutz

    Die Aufwendungen für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit sind nicht zu unterschätzen, wobei viele Unternehmer diesen Bereich auf die leichte Schulter nehmen. Erst wenn der Super-Gau durch die Nichteinhaltung von Vorschriften eintritt, kann die Firma durch die Unfallkosten in hohem Maße belastet werden. Dieses Risiko kann durch Schulungen und die Inanspruchnahme von externen Beratern minimiert werden.

    23. Lagerbestände

    Blickt man in so manche Bilanz, so findet man sehr hohe Warenbestände. Ein umfangreiches Lager bindet unnötig Kapital und kann im schlechtesten Fall auch viel Geld und Schwund kosten. Hier stellt sich die Frage, ob man nicht auf ein Warenwirtschaftssystem oder auf Direktbelieferung umstellt.

    24. Kreditkonditionen

    Gute wirtschaftliche Prognosen für Deutschland und eine steigende Inflationsrate bedeuten letztendlich auch steigende Zinsen. Die EZB hat bereits den Leitzinssatz erhöht und bei vielen Banken, wie auch bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), steigen die Zinsen für öffentliche Fördermittel. Stehen derzeit Investitionen an, so sollte sich jeder Unternehmer die Frage stellen, ob jetzt nicht ein guter Zeitpunkt für eine Umsetzung wäre!

    25. Kreditlinien

    In vielen Fällen werden die eingeräumten Kreditlinien überschritten und es fallen zusätzliche Kosten in Form von Überziehungszinsen an. Bevor es so weit kommt, sollte sich jeder Unternehmer an seinen zuständigen Firmenkundenberater wenden. Ziel ist es, eine Ausweitung der Linie zu erreichen oder einen großen Teil des Kontokorrents in ein mittel- bis langfristiges Darlehen umzuwandeln. Vorteil: günstigere Konditionen. Der Nachteil könnte darin liegen, dass zusätzliche Sicherheiten gestellt werden müssen.

    26. Mitarbeiterfindung

    In der heutigen Zeit ist es sehr schwer, gute Fachkräfte zu finden. Hat man einen Mitarbeiter gefunden, so weiß man oft erst Wochen oder Monate später, ob es der passende war. Klare Stellenbeschreibungen und strukturierte Einstellungsgespräche helfen oft weiter, jedoch vermeiden sie nicht immer entstehende Schwierigkeiten mit dem Mitarbeiter. Alternativen könnten auch Zeitarbeitsfirmen bieten oder die Investition in Auszubildende. Wichtig für die Zukunft ist es, die vorhandene Belegschaft zu moti­vieren und an die Unternehmung zu binden, z. B. in Form von Beteiligungsmodellen.

    27. Fluktuation

    In so manchen Betrieben ist eine hohe Fluktuationsquote vorhanden und dies spiegelt sich auch im Betriebsklima wider. Verlässt ein guter Mitarbeiter die Unternehmung, so verliert der Betrieb auch ein Stück Know-how. Manche Mitarbeiter haben sich über die Jahre hinweg ein Expertenwissen angeeignet und dies gilt es für die Firma zu sichern. Maßnahmen hierfür könnten z. B. sein, dass ein weiterer Mitarbeiter auf diesem Gebiet eingearbeitet wird.

    28. Führungsstil

    Es gibt die verschiedensten Arten und Möglichkeiten, eine Unternehmung zu führen. In vielen Betrieben kommen Lob und Motivation zu selten vor. Mitarbeitergespräche führen ein Schattendasein und der autoritäre Führungsstil des Unternehmers überschattet alles. Dies beherbergt ein enormes Risikopotenzial in Form von Fluktuation und einem hohen Krankenstand der Mitarbeiter.

    29. Mängel / Gewährleistungen

    Es ist wohl kein Geheimnis, dass steigende Mängel oder Nacharbeiten viel Geld kosten können. Hier ist sofortiger Handlungsbedarf, da nicht nur unnötige Kosten entstehen, sondern auch Kunden sehr schnell verprellt werden. Es muss hinterfragt werden, ob die falschen Mitarbeiter für dieses Aufgabengebiet eingesetzt wurden oder ob weitere Fortbildungen notwendig sind. Wichtig ist auch, die Arbeitsorganisation auf den Prüfstand zu stellen.

    30. Betriebsprüfungen

    Meldet sich das Finanzamt zur Betriebsprüfung an, so läuft es manchem Unternehmer eiskalt den Rücken runter. Die Auflagen der Finanzämter bzgl. Datensicherung und Dokumentation der Geschäftsvorfälle wurden verschärft und stellen sich Defizite bei der Buchführung ein, so entstehen nicht unerhebliche Risiken und Kosten. Holen Sie sich im Vorfeld Rat und Hilfe bei Ihrem Steuerberater.

    31. Steuerrisiken

    Die Neuverschuldung Deutschlands ist enorm gestiegen und man kann davon ausgehen, dass das Abgaben- und Steuerrisiko steigen wird.

    32. Datensicherung

    Wer kennt nicht das Problem, wenn der Computer abstürzt und die Daten verloren sind. Egal ob Groß- oder Kleinunternehmung, ohne EDV läuft in der heutigen Zeit nichts mehr. Umso wichtiger ist eine täglich funktionierende Datensicherung. Zu beachten ist auch die Aufbewahrung bzw. Abspeicherung der Daten, sodass diese vor Diebstahl, Feuer, Wasser usw. geschützt sind.

    33. Basel III

    Basel III, dessen Regeln schrittweise von 2013 bis 2019 eingeführt werden sollen, bedeutet noch strengere Vorschriften für das Eigenkapital und die Liquidität der Banken. Ziel ist es, die Banken vor weiteren Krisen zu schützen. Die oben aufgeführte Grafik soll die Veränderungen von Basel II zu Basel III kurz und übersichtlich darstellen.

    Folgen: Durch die Aufstockung des Eigenkapitals rechnet der Bundesverband deutscher Banken für die zehn größten deutschen Banken mit einem zusätzlichen Kapitalbedarf von bis zu 105 Milliarden Euro. Das Kreditangebot für Firmen könnte sich infolgedessen verändern. Auch muss die Frage gestellt werden, wer die Kosten trägt. Kurzum, die Vorhaltung eines höheren Eigenkapitals, das von den Banken grundsätzlich verzinst werden muss und nicht für weitere Kredite verwendet werden darf, bedeutet für die Banken keine zusätzlichen Zinserträge und dies führt aller Wahrscheinlichkeit nach zu höheren Kapitalkosten. Somit sind Auswirkungen auf die Zinskonditionen zu erwarten und die Kreditvergaberichtlinien werden verschärft, um Ausfallrisiken zu minimieren bzw. zu ver­meiden.

    34. Vertretungsberechtigung

    Was passiert, wenn dem Chef was passiert? Kann die Unternehmung weiter existieren? Wer hat Vertretungsberechtigung und Vollmachten, d. h. wer ist unterschriftsberechtigt auf den Bankkonten, wer darf Waren und Dienstleistungen einkaufen und wer kennt die Kennwörter und Zugangsdaten für verschiedene Dateien und EDV-Programme? Aber nicht nur der Unternehmer selbst stellt ein Risiko dar, in vielen Fällen ist es die Ehefrau bzw. Lebensgefährtin.

    35. Billiglöhne

    Seit Mai 2011 dürfen Unternehmungen aus acht osteuropäischen EU-Ländern (Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn) in Deutschland ohne Beschränkung arbeiten. Droht deutschen Handwerksbetrieben der Verlust von Aufträgen oder kann auch über diesen Weg gutes Personal gefunden werden?

    36. Liquidität

    Viele Unternehmer werden erst aktiv, wenn sich der Liquiditätsengpass drastisch verschärft hat, d. h. Waren können nicht mehr rechtzeitig bezogen werden, die Löhne sind im Rückstand oder die Abbuchungen für die Leasingraten werden von der Bank nicht mehr eingelöst. Im Vorfeld könnten Liquiditätsengpässe vermieden werden, z. B. durch ein aktives Forderungsmanagement, Factoring oder durch rechtzeitige Verhandlungen mit der Hausbank über höhere Kreditlinien.

    Schlusswort

    Viele Unternehmer kennen ihre eigenen Unternehmerrisiken, wobei dieses Wissen alleine nicht ausreicht. Nur ein regelmäßiger Unternehmenscheck in Bezug auf die Risiken und die damit verbundenen Gegenmaßnahmen sichern die Zukunft der Firma und deren Arbeitsplätze. -

    Neue Eigenkapitalregeln

    Das harte Kernkapital bezieht nur das Aktienkapital und zurückbehaltene Gewinne ein.

    Zusätzlich soll ein Notreservepuffer von 2,5 Prozent eingeführt werden, der auch aus hartem ­Kernkapital besteht.

    Hinzu kommt noch ein antizyklischer Puffer von bis zu 2,5 Prozent.

    Die Quote für das harte Kernkapital muss von 2013 bis 2015 schrittweise eingeführt werden und der Notreservepuffer von 2016 bis 2019.

    Herbert Reithmeir

    Betriebswirt, Bonitäts- und Ratinganalyst, Buchautor, Unternehmenscoach sowie Inhaber der DLS Unternehmensberatung, Gersthofen

    Herbert Reithmeir, Gersthofen

    Jetzt weiterlesen und profitieren.

    + KK E-Paper-Ausgabe – jeden Monat neu
    + Kostenfreien Zugang zu unserem Online-Archiv
    + Fokus KK: Sonderhefte (PDF)
    + Webinare und Veranstaltungen mit Rabatten
    uvm.

    Premium Mitgliedschaft

    2 Monate kostenlos testen