In aller Munde und in der Kältewelt kontrovers diskutiert, ist die F-Gase-Verordnung und die damit einhergehenden Beschränkungen von synthetischen Kältemitteln. Hierbei geht es um die schrittweise Reduzierung der Gesamtmenge von in Verkehr gebrachten HFKW-Kältemitteln in der Europäischen Union. Ziel ist es, die Gesamtmenge bis 2030 auf 1/5 der in Verkehr gebrachten Menge von 2015 zu reduzieren. Jedes Kältemittel hat einen GWP, dieser das CO₂-Äquivalent eines Stoffes in Bezug auf Kohlenstoffdioxid beschreibt. CO₂ hat den GWP 1, das lange eingesetzte R 404A hat einen GWP von 3922. Das bedeutet, dass 1 kg freigesetztes R 404A 3922 kg freigesetzten CO₂ entspricht. Der Einsatz von R 404A sollte nach Verordnung seit 2020 der Vergangenheit angehören.
Dirk Leuteritz ist Vertriebsleiter bei compact Kältetechnik in Dresden. Vor dem PINK-Anhänger stellt er die carbo-Box auf CO2-Basis vor. Das ist ein kompakter CO2 Gaskühlersatz für Leistungen bis 26 kW im Normal- und Tiefkühlbereich und wurde in hauseigener Forschung und Entwicklung konzipiert. Im Zuge der F-Gase-Verordnung hat der Einsatz von CO2 als Kältemittel (R 744) in vielen Einsatzbereichen stark zugenommen.
Sicherer Einstieg für CO2-Kälteanlagen
In der carbo-Box sind Verdichter, Gaskühler und Mitteldrucksammler komplett verbunden. Dadurch entfallen weitere Montagearbeiten im Bereich von 120 bar. Flüssigkeit und Saugleitung als weiterleitende Rohrführung liegen in der Druckstufe bis 52 bar.
Seit vier Jahren finden die carbo-Boxen, verfügbar in zwei verschiedenen Gehäusegrößen und verschiedenen Leistungsklassen, bereits Anwendung in unterschiedlichen Einsatzbereichen. Das Modell TK 46 bietet als das kleinste der Reihe eine Leistung von 6 bis 10 KW bei -30 °C (Verdampfung?). Das wetterfeste Gehäuse ermöglicht eine Außenaufstellung und beherbergt einen zweistufigen Dorin-Verdichter.
Kurzgesagt:
Die TK carbo-Box ist in Open-Flash-Gas-Variante ausgeführt, so dass das Mitteldruckventil entfällt. Das Flash-Gas wird zusammen mit dem Kältemittel der Mitteldruckstufe vermischt und gemeinsam von der Hochdruck-Stufe angesaugt und verdichtet. Die Mitteldruckstufe wird vor dem Zusammenführen mit Flash-Gas, durch den integrierten Unterkühler geführt und wird somit gegen Außentemperatur abgekühlt. Dadurch kann sich ein geringerer Mitteldruck einstellen und das System gewinnt durch den geringeren Druckhub deutlich an Effizienz. Um einen geräuscharmen Betrieb und ein besseres Teillastverfahren zu gewährleisten, sind die Anlagen mit zwei Lüftern ausgestattet.
Die Schalttafel ist für die einfache Anwendung übersichtlich gestaltet. Die Steuerung der Anlage erfolgt durch einen speziell entwickelten CO₂-Regler von Wurm. Die Anlage wird als vorprogrammierte Variante ausgeliefert. Das vereinfacht die Inbetriebnahme auf der Baustelle erheblich. Das Plug-and-Play-Prinzip minimiert die Installationszeit und den Aufwand vor Ort deutlich.
Für den Normalkühlbereich gibt es fünf carbo-Box Typen unterschiedlicher Leistungsklassen. Im Zuge der F-Gase-Verordnung wird sich zeigen, wie sich der Markt entwickelt. Um den Kunden dafür eine weite Bandbreite anbieten zu können, plant compact Kältetechnik noch kleinere Leistungen und Maschinen für die Normalkühl-Anwendung mit CRII-Leistungsregelung.
Natürlich und zukunftssicher
Die carbo-Box platziert sich also mit einer Reihe an Vorteilen, die sie besonders zukunftssicher machen sollen. Sie ist für Normal- und Tiefkühlung geeignet und maximal vorkonfiguriert, inklusive Steuerung und Sicherheitseinrichtungen. Daneben ist sie als CO2-Anlage förderfähig und unabhängig von der F-Gase-Verordnung. Als Standardprodukt hält compact Kältetechnik die Anlagen Kälteanlagen lagermäßig vor. Die Zukunft der Kälte- und Klimabranche erfordert umweltfreundliche Lösungen und die carbo-Box will hier einen Beitrag leisten. ■