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Vom Servicetechniker zum Montageleiter: Göran Wichelmann

KÄLTENKLUB: Du hast Kälteanlagenbauer gelernt, oder Mechatroniker für Kältetechnik? Wie bist du auf diesen Beruf gekommen?

Göran: Damals war ich im letzten Jahrgang, der noch den Kälteanlagenbauer gelernt hat, von 2003 bis 2007. Im Freundeskreis meiner ­Eltern hatte jemand eine kleine Handwerks-Bude, also der war Kälte­anlagenbauer. Und da hab ich dann ein Praktikum gemacht und dann die Ausbildung. Während der Ausbildung haben wir von der Berufsschule einen Ausflug gemacht und eine Klassenfahrt. Da waren wir in Frankfurt am Main und haben dann auch die Technikerschule in Maintal besucht. Und da habe ich mir gesagt, da wird es irgendwann mal hingehen und hatte es mir auch als Ziel gesetzt. Um das finanzieren zu können, habe ich dann noch ein paar Jahre als Geselle gearbeitet. 2010 habe ich mich dann dazu entschieden, den Techniker zu machen.

KÄLTENKLUB: Was genau hast Du in Maintal getan?

Göran: Das war an der BFS, da habe ich den staatlich geprüften Techniker gemacht. Du musst dafür mindestens ein Jahr den Gesellenbrief haben und dann kannst du dich für den Techniker anmelden. Also ich habe drei Jahre gemacht. Erst mal um das Geld dafür zusammenzubekommen, und ein bisschen Erfahrung braucht man auch. Also man kann da nicht einfach aus der Berufsschule reingehen.

KÄLTENKLUB: Den Techniker hast Du also in der Tasche gehabt. Was ist dann passiert?

Göran: Ich hatte mich bei zwei Firmen beworben, zwei Arbeitsverträge bekommen und mich dann für einen entschieden. Ich bin zur damaligen Firma ImTech gegangen. Da habe ich dann als stellvertretender Service-Leiter angefangen. Ich habe erst mal Angebote geschrieben und ein bisschen koordiniert.

KÄLTENKLUB: Wie viel Berufsjahre hattest du da?

Göran: Zu dem Zeitpunkt hatte ich nach der Ausbildung drei Jahre als Geselle und dann die zwei Jahre Technikerschule.

KÄLTENKLUB: Ist das ein Zeitraum, den man als Geselle einplanen muss, um genug Berufserfahrung für den nächsten Schritt zu sammeln?

Göran: Wenn man viel alleine losgeschickt wird, dann reicht das auf jeden Fall.

KÄLTENKLUB: Dann hast Du bei ImTech angefangen?

Göran: Genau, da war ich drei Jahre. Dann fing das dort an zu straucheln und wir sind mit einer großen Mannschaft hier zu Engie gewechselt. Da habe ich dann erst mal als Serviceleiter damit angefangen, einen Service aufzubauen. Dann kam irgendwann die Montage dazu und wir sind immer größer geworden, da musste ich mich einfach für eine Sache entscheiden. Und dann bin ich bei der Montage geblieben.

KÄLTENKLUB: Was machst du als Montageleiter genau?

Göran: Ich bereite die Baustellen vor. Ich entscheide, wer wo wann wie hinfährt. Wir haben natürlich keine Kleinbaustellen. Das geht immer zwischen drei, vier Monaten bis hin zu anderthalb Jahren. Und da findet viel mit Kran und Gerüsten und Baustellencontainern statt. Oder es müssen schwere Lasten eingebracht werden. Das sind alles so meine Aufgaben.

KÄLTENKLUB: Kommen wir nochmal auf die Schule zurück. Du hast Dich ganz bewusst für diese Zeit ohne Verdienst entschieden.

Göran: Man hat Anrecht auf das Meister-Bafög. Das hilft schon mal, aber man muss auf jeden Fall etwas auf der hohen Kante haben, sonst kann man sich das kaum erlauben.

KÄLTENKLUB: Ob ich ins Planungsbüro oder in den Vertrieb gehe, ich muss also erstmal wieder die Schulbank drücken.

Göran: Da kommst du nicht drum rum. Wenn man Überflieger ist, geht es bestimmt irgendwie. Oder mit den richtigen Kontakten ist sicher auch alles möglich. Aber das war einfach ein Sprungbrett, um aus diesem Service und Notdienst rauszukommen, mich weiterzuentwickeln. Die Kältetechnik ist relativ klein und wenn die Leute sehen, dass du dich noch mal reingehängt hast oder noch was extra machst, dann sehen sie: Der hat Bock, der will was machen.

KÄLTENKLUB: Bildest du auch aus?

Göran: Ja. Den dritten Azubi habe ich hier schon durchgebracht. Der vierte ist in der Mache, sozusagen.

KÄLTENKLUB: Hast du dafür den Ausbilderschein gemacht?

Göran: Genau. Den habe ich in der Handwerkskammer in Hamburg gemacht. Nach zwei Wochen war das erledigt.

KÄLTENKLUB: Das heißt, du musst auch entsprechend gut mit ­Menschen umgehen können?

Göran: Na klar. Man muss wissen, wie man mit wem sprechen kann und wen man wie nehmen muss.

KÄLTENKLUB: Vielen lieben Dank für das Gespräch.

Einmal bewusst für den Weg entschieden, muss dieser vor allem finanziell gut geplant sein.

Bild: KältenKlub

Einmal bewusst für den Weg entschieden, muss dieser vor allem finanziell gut geplant sein.

Das Video zum ­Beitrag:

https://youtu.be/hH7m0anuYCY

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