In welchem Beruf möchte ich einmal arbeiten, was möchte ich lernen? Was macht mir Spaß? Wo liegen meine Interessen? Diese und ähnliche Fragen stellen sich jedes Jahr viele Schüler in der Zeit vor ihrem Schulabschluss. In den letzten Jahren wurden immer mehr Angebote und Veranstaltungen zur Berufsorientierung ins Leben gerufen, um Berufe und Unternehmen im Vorfeld genauer kennenlernen zu können und herauszufinden, was das Richtige für die berufliche Zukunft sein könnte. Vor 25 Jahren waren diese Angebote jedoch noch nicht so gut ausgebaut.
Ursprünglich wollte Robert Lauth Immobilienwirtschaft studieren und in die elterlichen Fußstapfen treten. Sein Vater, der in früheren Jahren in der Kältebranche tätig war, überzeugte ihn jedoch zu einer Ausbildung zum Kälteanlagenbauer – und damit einem soliden Grundstein für den weiteren Lebensweg. Über Kontakte zu einem der Firmengründer und einem der angestellten Meister bei compact Kältetechnik begann Roberts Weg sehr kurzentschlossen im zukünftigen Ausbildungsbetrieb. Zu diesem Zeitpunkt war die compact Kältetechnik GmbH gerade einmal fünf Jahre jung und hatte sechs Mitarbeitende. Robert war zu dieser Zeit der zweite Auszubildende im Unternehmen, welches bis heute mehr als 70 Junggesellen hervorgebracht hat. So lernen auch aktuell über 20 Auszubildende den Beruf des Mechatronikers für Kältetechnik bei compact.
Für Robert Lauth sollte sich die vor gut 25 Jahren getroffene Entscheidung bis heute als stabiles Fundament für seine Karriere erweisen. Nach der dreieinhalbjährigen Ausbildung und einem 1,0 - Abschluss erhielt er vom Land Sachsen ein Stipendium für den weiteren Aufstieg im Handwerk als Meister. Der Wunsch doch noch ein Studium zu absolvieren war jedoch noch immer lebendig und so schlug Robert das Stipendium aus, welches für diesen Weg nicht einsetzbar war. Nach Ausbildungsende wurde er zunächst als Geselle bei compact übernommen und sammelte Erfahrungen als Neubaumonteur mit temporären Serviceeinsätzen – wichtiges Knowhow für seine zukünftigen Aufgaben. 2002 begann Robert dann das Studium zum staatlich geprüften Techniker in der Fachrichtung Kälte- und Klimasystemtechnik, welches durch die Steinbeis-Stiftung gestützt wurde. Mit Hilfe eines Teilstipendiums von compact und einem BAföG finanzierte Robert das 2-jährige Technikerstudium. Mit dem erfolgreichen Abschluss in der Tasche kehrte Robert im Jahr 2004 zu compact Kältetechnik zurück und übernahm dort die Fertigungsleitung. Weder die Bandbreite damit einhergehende Verantwortung noch das Potential, welches in der gezielten Neuausrichtung- und Strukturierung lagen, waren damals für ihn so vorhersehbar. Mit Schaffenskraft, Visionen und Gestaltungswillen stellte Robert sukzessive wichtige Weichen für die Zukunft und die Möglichkeit für weiteres Wachstum von compact Kältetechnik.
Im gleichen Jahr übernahm compact Kältetechnik den Standort in Drebach/Scharfenstein, dessen weiterer Aufbau für die Verbundfertigung von hoher Priorität war. Außerdem setzte die Firma neben den damals vorherrschend üblichen synthetischen Kältemitteln nun auch natürliche Kältemittel ein, welche neue Herausforderungen und veränderte technische Voraussetzungen mit sich brachten. Im Jahr 2004 wurde beispielsweise der erste NH3-Kältesatz ausgeliefert. Die Neuerungen bedingten erweiterte Strukturen, Technik und auch Fertigungsabläufe mussten angepasst werden. In dieser Zeit bereitete Robert bei compact alle wesentlichen Prozesse und Dokumentationen vor, damit im darauffolgenden Jahr der Audit ISO:9001 durch den TÜV Süd erfolgreich durchgeführt und mit Prüfung und Zertifikat bestanden werden konnte. Dieser damalige Meilenstein wird als ein wichtiger und regelmäßiger Qualitätssicherungs- und Überprüfungsprozess bis heute durchgeführt. Im Jahr 2010 folgte dann die erste Inbetriebnahme eines transkritischen CO2-Verbundsatzes. Im Zuge der F-Gase Verordnung hat sich compact als Hersteller von Kältemaschinen frühzeitig auf die Forschung und Entwicklung im Bereich von natürlichen Kältemitteln fokussiert. Zwei Jahre später - im Jahr 2012 - wurde dann auch der hauseigene Versuchs- und Schulungsbereich in Betrieb genommen, in welchem bis heute sowohl intern als auch extern Wissen auf- und ausgebaut und in die Entwicklung und Erprobung von neuen Trends und Technik investiert wird. In 2013 wurde dann auch noch das Qualitätssicherungssystem nach Modul 1 eingeführt und durch die DEKRA bis heute erfolgreich zertifiziert.
Es folgten viele weitere Jahre, in denen Robert maßgeblich zum Wachstum und Ausbau der Fertigung von compact Kältetechnik beitrug. Neben seiner Tätigkeit als Fertigungsleiter war diese Zeit auch von privaten Höhepunkten geprägt; mit Heirat und der Geburt seiner beiden Söhne sowie dem Hausbau.
Die Firma wuchs in der Zwischenzeit auf über 50 Mitarbeiter an und entwickelte sich in vielen Bereichen weiter. Nach Annett Gregor (Prokuristin, Leiterin Personal & Marketing) folgten Robert Lauth und Peter Szalai (Prokurist & Leiter Werk Scharfenstein) 2018 im Zuge der geplanten Unternehmensnachfolge in die Geschäftsleitung. Die gemeinsame Erweiterung des Dresdner Hauptstandortes war dabei einer der ersten zu bewältigenden Meilensteine. Für die gelungene, frühzeitige Nachfolgeplanung und -umsetzung sowie die nachhaltige Personalarbeit wurde compact Kältetechnik in 2018 mit dem Zukunftspreis der Handwerkskammer Dresden geehrt. Ab Januar 2020 übernahm Robert dann auch die Rolle des Geschäftsführers von Mitgründer und Altgesellschafter Frank Poschmann. Die neue Verantwortung brachte im ersten Pandemiejahr keinen leichten Einstieg mit sich. Die nie gekannten Umstände des Lockdowns, erschwerte Bedingungen bei diversen Zulieferern und einige Auftragsstopps in dieser Zeit bereiteten sicher nicht nur ihm große Sorgen. Doch die Investitionen der letzten Jahre haben sich in dieser Zeit rentiert, so dass compact in den Jahren 2020 und 2021 trotz der stark veränderten Rahmenbedingungen die bisher höchsten Jahresumsätze erwirtschaften konnte. Rückblickend musste sich in den beiden letzten Jahren vieles sehr schnell entwickeln und anpassen – sowohl technologisch als auch im persönlichen Arbeitsumfeld, der Frage nach neuen Formen der Zusammenarbeit sowie in Führungsfragen.
Nach nunmehr vier Jahren in der Geschäftsleitung haben sich der Arbeitsalltag und die Themen im Vergleich zu den Anfängen nach der Ausbildung von Robert Lauth vor 25 Jahren komplett gewandelt. In dieser Zeit haben sich persönlicher Mut, Vertrauen sowie Lern- und Leistungsbereitschaft ausgezahlt und maßgeblich zum Erfolg der Unternehmensentwicklung beigetragen.
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