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Wärmepumpen-Rollout

Wärme­pumpen­branche fordert industrie­politische Unterstützung

Der überwiegende Teil der künftig neu installierten Heizungs-Wärmepumpen wird Gas- und Öl-Heizungen ersetzen oder in Hybrid-Heizsystemen den größten Teil des Wärmebedarfs decken.

BWP / Bernd Lauter

Der überwiegende Teil der künftig neu installierten Heizungs-Wärmepumpen wird Gas- und Öl-Heizungen ersetzen oder in Hybrid-Heizsystemen den größten Teil des Wärmebedarfs decken.

Der Bundesverband Wärmepumpe hat Einschätzungen zur Branchenentwicklung vorgelegt und fordert von der Politik klare Weichenstellungen im Wärmemarkt.

Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) hat am 27. Januar 2023 mit seiner Branchenstudie 2023 aktuelle Einschätzungen zur Branchenentwicklung vor und geht dabei auf aktuelle Marktentwicklungen und auch auf erforderliche Rahmenbedingungen für den weiteren Markthochlauf ein.

Die aktuelle Branchenstudie ist von den hohen Erwartungen der Bundesregierung geprägt, die in zentraler Weise darauf setzt, dass der Wärmepumpenausbau rasch zur Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor und zur Minderung der Abhängigkeiten von Gasimporten beiträgt. So sollen bereits im Jahr 2024 mindestens 500 000 Wärmepumpen installiert werden, der Feldbestand soll bis 2030 von derzeit 1,4 auf 6 Mio. Anlagen anwachsen.

GEG-Novelle für verlässlichen Planungsrahmen nutzen

Chancen für einen verlässlichen Planungsrahmen sieht die Studie in der bevorstehenden Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Dort soll nach den Plänen der Ampelkoalition verankert werden, dass ab 2024 jede neue Heizung zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden muss. Die Maßnahme soll den Gebäudesektor wieder in Richtung der Klimaziele bringen. Wärmepumpen würden dadurch endgültig zur neuen Standardheizung, auch wenn die Versorgung über Wärmenetz stattfindet.

500 000 Wärmepumpen pro Jahr ist nur ein Zwischenstand

Die Absatzzahlen der Industrie werden laut Branchenstudie auch nach 2024 weiter steigen und könnten bis zum Ende des Jahrzehnts bei einer Million Geräte pro Jahr stehen. Das erfordert große Umwälzungen in der mittelständisch geprägten Heizungsindustrie, deren Werke auch häufig wichtige Arbeitgeber in ländlichen Regionen sind. Die Unternehmen handeln und bauen ihre Werke aus, stellen neues Personal ein und richten sich verstärkt auf Wärmepumpen aus. Zugleich erwarten sie von der deutschen Bundesregierung und der EU, dass sie auf einen fairen Wettbewerb achtet. Denn mit Blick auf das nicht nur in Europa große Marktpotenzial werden derzeit zum Beispiel in den USA mit dem Inflation Reduction Act dort ansässige Hersteller stark subventioniert. (OB)