In deutschen Heizungskellern werden veraltete und ineffiziente Heizungen nach wie vor nur schleppend modernisiert. Laut dem Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) und der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) entsprechen nur etwa 25 Prozent der in Deutschland installierten 20,2 Mio. Heizungsanlagen dem aktuellen Stand der Technik. Und nur 12 Prozent der im Jahr 2012 verkauften Heizsysteme nutzen erneuerbare Energien.
Um erfolgreich Produkte für den Einsatz erneuerbarer Energien auf den Markt zu bringen, müssen diese Lösungen für den Handwerker zusätzliches Geschäft bringen und einfach zu handhaben sein. Der Endkunde will ein Heizsystem, das zukunftsfähig ist und ohne große Umbauarbeiten installiert werden kann. Eines dieser marktfähigen und zukunftssicheren Systeme für die Heizungsmodernisierung ist die Gas-Hybrid-Wärmepumpe eine Kombination aus Luft/Wasser-Wärmepumpe mit einem Gas-Brennwertgerät.
Der europäische und der deutsche Heizungsmarkt
Im Rahmen der deutschen Energiewende und der Klimaschutzpolitik der Europäischen Union ist die Sanierung veralteter Heizsysteme eine wichtige Stellschraube zur Erreichung der CO2-Reduktionsziele. Derzeit werden in Europa ca. 380 Mio. Tonnen CO2 durch Gas- und Ölheizungen verursacht. Die Europäische Umweltagentur (EUA) geht davon aus, dass beim Austausch alter Öl- und Gasheizungen mit Wärmepumpentechniken ca. 100 Mio. Tonnen CO2 eingespart werden könnten.
Im europäischen Heizungs-Renovierungsmarkt kommen derzeit hauptsächlich niedrigpreisige Gas-Brennwertsysteme zum Einsatz. Und auch in Deutschland ist das Potenzial für den Einsatz erneuerbarer Energien enorm: nur 14 Prozent der 20,2 Mio. Heizungsanlagen nutzen erneuerbare Energien als Wärmequelle. 75 Prozent aller deutschen Heizungen sind nicht effizient und basieren auf veralteter Technik. Der BDH prognostiziert, dass moderne Heiztechnik anstelle der veralteten Anlagen 30 Prozent und mehr Energie einsparen und somit den Endverbraucher finanziell entlasten könnte. Um den Einsatz erneuerbarer Energien im Heizungsmarkt zu forcieren, sind Hybrid-Systeme wie die Gas-Hybrid-Wärmepumpe HPU hybrid von Rotex besonders geeignet.
Einfache Auswahl, einfache Montage, niedrige Installations- und Energiekosten
Für Bauherren, die ihr altes Heizsystem ersetzen wollen oder müssen, ist es vor allem wichtig, eine Heizungsanlage zu installieren, die in Zeiten unsicherer und steigenderEnergiepreise zukunftsfähig ist. Gleichzeitig wollen sie Energie einsparen und die Investitionskosten in einem moderaten Rahmen halten. Durch die Kombination zweier bewährter Techniken und Energieträger macht die Gas-Hybrid-Wärmepumpe den Betreiber unabhängiger von schwankenden Energiepreisen. Das Hybrid-Heizsystem ist in der Lage, die Komplexität von Energiemix und Energieversorgung zu bewältigen. Durch den Einsatz der erneuerbaren Energie Luft entspricht das System dem Wunsch vieler Anwender nach ökologischen und umweltfreundlichen Heizungen. Besonders geeignet ist das Hybrid-System für Hausbesitzer, die nach einer Alternative für ihre alte Gastherme Ausschau halten.
Auch für den Installateur bietet eine Gas-Hybrid-Wärmepumpe viele Vorteile: Da alle Komponenten werkseitig aufeinander abgestimmt sind, ist die Auswahl des geeigneten Geräts einfach. Mit nur wenigen Baumaßnahmen im Inneren des Hauses kann das System schnell und mit wenig Aufwand anstelle des vorhandenen Gaskessels installiert werden. Die Inneneinheit (eine Kombination aus Wärmepumpen-Innengerät und Gas-Brennwertgerät) benötigt nicht mehr Platz als die ursprüngliche Gastherme.
Bereits vorhandene Heizkörper oder Fußbodenheizungen sowie Rohrleitungen können weiter genutzt werden, wodurch keine weiteren Installationskosten entstehen. Lediglich das Wärmepumpen-Außengerät muss zusätzlich montiert werden. DasAußengerät, in dem sich der invertergeregelte Verdichter befindet, kann in einer Entfernung von bis zu 20 m vom Innengerätaufgestellt werden. Mit Vorlauftemperaturen von 25 bis 80 °C ist die Wärmepumpe HPUhybrid in nahezu jedem Gebäudetyp einsetzbar und arbeitet mit einer höheren ganzjährigen Energieeffizienz als ein Gas-Brennwertkessel. Diese wichtigen Argumente und die Möglichkeit, eine Wärmepumpe auch für solche Gebäude zu haben, bei denen sich vorher nur der reine Austausch der Gasheizung gelohnt hat, werden dem Installateur zusätzlichen Umsatz bringen.
Intelligenter Parallelbetrieb: deutlich effizienter als ein Gas-Brennwertkessel
Durch den kombinierten Betrieb (alleiniger Betrieb der Wärmepumpe, paralleler Betrieb von Wärmepumpe und Gas-Brennwertgerät oder alternativer Betrieb des Gas-Brennwertgeräts) erreicht die Gas-Hybrid-Wärmepumpe eine hohe Energieausnutzung.
Die intelligente Steuerung Hybrid Logic wählt dazu selbstständig den wirtschaftlichsten Modus abhängig vom Strom- und Gaspreis aus und arbeitet deshalb in jedem Zustand mit hoher Effizienz. Auf diese Weise ist das System effizienter als ein Gas-Brennwertkessel im Alleinbetrieb. Alternativ kann die Hybridlösung so eingestellt werden, dass sie immer die Energieart mit der geringsten Umweltbelastung (höchste Primärenergieausnutzung) auswählt. Über ein Jahr betrachtet können so 60 bis 70 Prozent der Energie für die Raumheizung von der Wärmepumpe geliefert werden.
Bis zu 30 Prozent effizientere Trinkwassererwärmung
Die Gas-Hybrid-Wärmepumpe ist mit einem speziellen 2-in-1 Wärmeträgerausgestattet, der das Trinkwasser im hygienischen Durchlaufprinzip erwärmt. Mit diesem Wärmeträger ist das direkte Erwärmen von Wasser durch Gasverbrennung möglich. Die Kondensationswärme des Abgases wird somit nicht nur während des Heizens von Räumen, sondern auch während der Warmwassererzeugung genutzt. Dies führt zu einer Effizienzsteigerung von bis zu 30 Prozent gegenüber herkömmlichen Gas-Brennwertkesseln. Alternativ zur Trinkwassererwärmung im Durchlaufprinzip kann auch ein Speicher einfach angeschlossen werden, beispielsweise die 300- oder 500-l-Wärmespeicher von Rotex. -
Dipl.-Ing. Volker Weinmann
Leiter Vertrieb Wärmepumpen der Rotex Heating Systems GmbH, Güglingen