Wer hat den größten Riesenbildschirm? Besucher der diesjährigen Mostra sahen sich mit Bildschirmen verschiedenster Größe konfrontiert, auf denen Aussteller ihre Corporate Identity oder aber ihre Produkte präsentierten. Besonders ins Auge stach Climaveneta, einer der Marktführer für Klimatechnik in Europa. Nicht ein einziges greifbares Produkt war auf dem gigantischen Stand zu sehen, dafür aber eine ganze Bildschirmwand. Man darf gespannt sein, ob sich dieser Trend der Unternehmensdarstellung auch auf der Chillventa durchsetzt.
Grundsätzlich bestätigte die Mostra in diesem Jahr wieder mehr denn je ihre Position als führende Messe für Klimatechnik. Die europäische Messelandschaft für die Branche hat damit die Nürnberger Chillventa ganz klar als Leitmesse für die Kälte, die Mailänder Mostra für Klima und die Frankfurter ISH für Heizung.
Nur Kühlen ist out
So gut wie alle großen Hersteller aus dem Bereich der Klimatechnik waren auf der diesjährigen Mostra vertreten und übertrafen sich gegenseitig im Design ihrer Stände. So hatten zahlreiche Hersteller dort ganze Wohnungen aufgebaut oder zumindest aufgemalt, um die Integration ihrer Geräte ins tägliche Leben auch visuell zu verdeutlichen. Die Schwerpunkte der aktuellen Produkte: Ästhetik, Effizienz und neben der traditionellen Kühl-, auch Heizfunktion und mehr.
Ein Vorteil besonders in südlichen Gefilden mit milden Wintern, in denen ein solches Gerät neben der Kühlung im Sommer auch die gesamte Heizfunktion im Winter übernehmen kann. Weiter nördlich bieten sich diese Geräte an, vor allem für die Zwischensaison. Die Hersteller gehen aber noch einen Schritt weiter und bieten über diese beiden klassischen Funktionen der Anlagen hinaus nun auch verstärkt Kombinationen zur Warmwasserbereitung an, viele auch zusätzlich ausgestattet mit Solarzellen.
Traditionell stark vertreten in diesem Segment sind die Hersteller aus Japan. Marktführer Daikin nutzte die Mostra, um auf einem großen Gemeinschaftsstand auch visuell die Akquisition des traditionellen Heizungs- und Wärmepumpenunternehmens Rotex zu verdeutlichen und damit die Verbindung zwischen Wärme und Kälte und die Positionierung Daikins in diesem Bereich klarer herauszustreichen.
Zunehmender Konkurrenzkampf dürfte von den Herstellern aus dem Reich der Mitte zu erwarten sein, die immer stärker in den europäischen Markt vordringen und hierfür auch die entsprechende (Produktions-)Powermitbringen. So hieß es in einer kürzlich veröffentlichten Studie von Frost & Sullivan, dass die drei chinesischen Unternehmen Haier, Gree und Midea allein 50 Prozent des weltweiten Bedarfs an HLK-Geräten abdecken könnten. Entsprechend beeindruckend fiel auch ihre Präsenz auf der Mostra aus. So waren alle drei Produzenten mit riesigen Ständen vertreten und Haier nutzte die Messe, um seine neue Division Home Solutions vorzustellen, deren geographischer Schwerpunkt Frankreich, Deutschland, Spanien und Italien ist und die die drei Produktfamilien Klima, Wärmepumpen und Solarthermie abdeckt.
Auch Energieeffizienz war wieder einmal eines der Topthemen. Dabei dürfte sich bereits der Einfluss der Ökodesign-Richtlinie bemerkbar machen, nach der Klimageräte bis zu 12 kW ab 2013 gesetzlich festgelegte Mindesteffizienzanforderungen erfüllen müssen. Invertersysteme sind inzwischen die Regel, um die Effizienz weiter zu erhöhen.
Topthema Kältemittel
Produktunabhängiges Topthema der Mostra war die Kältemittelfrage. So war die Vielfalt der angebotenen Lösungen größer denn je und zwar nicht durch die Kältemittelproduzenten selbst, sondern durch die OEMs, die ihre Kältemittelwahl als Topthema offen präsentierten. Hintergrund: die derzeitige Revision der F-Gase-Verordnung und die Befürchtung vieler Hersteller, dass es künftig zu Einschränkungen oder Verboten von Kältemitteln mit hohen GWP-Werten kommen könnte.
Spektakulärer Blickfang: Ein Chillermit dem neuen Honeywell Kältemittel HFO 1234 ze auf dem Stand des italienischen Unternehmens Geoclima wohl auch um Gerüchten entgegenzusteuern, dass dieses Kältemittel eigentlich gar nicht verfügbar sei. Bei HFO 1234 ze handelt es sich um ein neues Kältemittel mit extrem niedrigem GWP-Wert (6), das bereits als Treibmittel für Schäume eingesetzt wird und jetzt auch als Kältemittel positioniert werden soll. Mit diesem Chiller könnten, so Geoclima, erhebliche Energieersparnisse erzielt werden.
Dabei geht es dem Hersteller vor allem um die Ersparnisse im Vergleich zu anderen Kältemitteln mit niedrigem GWP-Wert wie zum Beispiel Kohlenwasserstoffen. Versuche bei der englischen Supermarktkette Waitrose hätten gezeigt, dass mit HFO 1234 ze im Vergleich zu R 290 (Propan) rund 22 Prozent Energie eingespart werden könnten. Tests im Vergleich mit R 134 a führen laut Honeywell zwar zu einem Leistungsverlust, insgesamt aber ebenfalls zu einem höheren COP, da die Stromaufnahme sinke.
Ebenso offensiv stellte Daikin seine neue Lösung vor. Dabei handelt es sich um das Kältemittel R 32, bislang bekannt als Komponente des Gemischs R 410 A. Der Hersteller sieht hier Vorteile in Bezug auf GWP-Wert (< 700), Leistung und Effizienz, kombiniert mit geringeren Kältemittelfüllmengen.
Beide Lösungen, sei es HFO 1234 ze, sei es R 32, sind allerdings als mildly flammable (A2L) eingestuft. Auch wenn dies im Vergleich zu den stark brennbaren Kohlenwasserstoffen wesentlich ungefährlicher ist, bedarf es dennoch der Änderung einiger derzeit geltender Sicherheitsnormen, bevor diese Kältemittel in großem Umfang eingesetzt werden können und dürfen.
Eine weitere Variante konnte auf den Ständen der chinesischen Klimaproduzenten bewundert werden. Hier stellten Gree und Midea ihre mit Kohlenwasserstoff betriebenen Klimageräte vor. Dabei wählte Gree als Blickfang die Malediven, die, wie der Hersteller suggerierte, durch den Einsatz von Kohlenwasserstoffen gerettet werden könnten. Midea war etwas vorsichtiger und präsentierte gleich neben den Kohlenwasserstoffen auch die R 32-Variante als mögliche Lösung mit niedrigerem GWP-Wert. Im Gespräch äußerten sich jedoch beide Hersteller zurückhaltend, was den Einsatz der Kohlenwasserstoffe in großem Umfang angeht. Denn die Produkthaftung der Hersteller und die hohe Brennbarkeit der Substanzen fallen dabei schwer ins Gewicht. A V -
Bitzer: Kompaktschraubenverdichter mit hoher Energieeffizienz
Als Weltpremiere stellte Bitzer die kompakten Schraubenverdichter der Reihe CSV (Bild) mit integriertem Frequenzumrichter vor, die durch einen großen Regelbereich und eine hohe Leistungsdichte gekennzeichnet sind. Die intelligenten Geräte für Gebäudeklimatisierung, Wärmepumpen und Prozesskühlung können durch den Umrichter mit variablen Drehzahlen arbeiten. Daraus resultiert ein ESEER-Wert (European Seasonal Energy Efficiency Ratio) über 5, eine Besonderheit bei luftgekühlten Flüssigkeitskühlsätzen mit Direktverdampfung. Derzeit gibt es drei Verdichtertypen für das Kältemittel R 134 a mit einer Kälteleistung bis 270, 350 und 430 kW.
Der Frequenzumrichter ist im Verdichter integriert und für hohe Wirkungsgrade parametriert. Die kompakte Einheit braucht wenig Platz und erfüllt die Anforderungen der EMV-Richtlinien für Industrie- und optional für Wohngebiete. Mit der Softstart-Funktion des Frequenzumrichters ist der Anlaufstrom klein. Die Schraubenverdichter haben einen großen Drehzahlregelbereich (> 1:4 bis 1:6) und Vi-Schieber, durch den das variable Vi automatisch auf den jeweiligen Betriebspunkt angepasst wird. Sie kommunizieren per Modbus mit einer übergeordneten Steuerung. Wenn vorgegebene Parameter überschritten werden, erfolgt zunächst eine Warnmeldung an den übergeordneten Anlagenregler. Bei Überschreitung eines weiteren Grenzwertes wird ein Alarmmodus aktiviert.
Ebenfalls neu im Programm sind die kompakten Scrollverdichter der Serie Or-bit 6 für Klimaanlagen und Wärmepumpen. Die Geräte mit einer Kälteleistung zwischen 27 und 51 kW und einer Förderleistung zwischen 20 und 38 m³/h sind auf geringe Betriebskosten, einen hohen isotropen Wirkungsgrad und einen niedrigen Schallpegel ausgelegt. Als Kältemittel dient R 410 A.
Kolbenverdichter der Reihe Ecoline sind nun noch vielseitiger einsetzbar, haben eine erhöhte Energieeffizienz, bis zu 6 Prozent mehr Kälteleistung und erweiterte Einsatzgrenzen bei Verflüssigungs- und Verdampfungstemperatur. Mögliche Kältemittel sind neben R 134 a nun unter anderem auch R 404 A, R 407 A, R 407 C, R 407 F und R 507 A. Die Leistungszahl (COP) wurde um bis zu zwölf Prozent gesteigert.
ebm-papst: Weniger Austrittsverluste bei Ventilatoren mit Diffusor
Ein Diffusor als passive Komponente nach dem Laufradaustritt verbessert bei Ventilatoren von ebm-papst den Wirkungsgrad und senkt das Geräuschniveau ab. Seine drucksteigernde Wirkung vermindert die Austrittsverluste und lässt eine bessere Anpassung des Ventilators an übliche Wärmeübertrager zu.
Durch Anwendung eines geeigneten Diffusors lässt sich ein großer Teil der dynamischen Geschwindigkeitsenergie durch Verzögerung der Strömung in statischen Druck umwandeln. Diese Rückwandlung steigert die Druckerhöhung des Laufrads. Bei aerodynamisch optimierter Abstimmung aller Komponenten lässt sich auf diese Weise der Wirkungsgrad verbessern, wodurch eine Drehzahlsenkung und damit auch eine Geräuschreduktion möglich werden.
In der Praxis bedeutet der Einsatz eines Diffusors neben einem geringeren Energieverbrauch, auch mehr Freiheitsgrade für Anwender und Entwickler. Bei gleichbleibendem Energieeinsatz ist eine höhere Förderleistung ebenso möglich wie geringerer Energieverbrauch bei gleicher Luftleistung. Auch das akustische Verhalten lässt sich über den Diffusor deutlich verbessern, wichtig vor allem in schallempfindlichen Umgebungen.
Der Austausch eines Ventilators mit Schutzgitter gegen einen mit Traggitter, Schutzgitter und Diffusor lässt Einsparungen bis 20 Prozent beim Energieverbrauch und gleichzeitig ein um 4 dB(A) gemindertes Betriebsgeräusch zu. Wird dagegen die höhere Effizienz des Ventilators mit Diffusor genutzt, fördert er bei gleicher Anschlussleistung einen rund sieben Prozent höheren Volumenstrom, bei dennoch um etwa 3 dB(A) geminderter Schallemission.
Ciat: Luftgekühlte Kaltwassersätze mit Energieeffizienzklasse A
Luftgekühlte Kaltwassersätze Aquaciat Power von Ciat liegen nun als Produktlinie HEE mit der Energieeffizienzklasse A gemäß Eurovent vor. Die mit dem Kältemittel R 410 A betriebenen Anlagen erreichen einen EER bis 3,23 sowie einen ESEER bis 4,46 und arbeiten damit etwa 5 Prozent effizienter als die Standardversion. Basis dafür sind die hermetischen Scrollverdichter sowie die gelöteten Plattenwärmeübertrager und Verflüssiger. Zudem wurde die Effizienz der teilweisen Wärmerückgewinnung über den optionalen Enthitzer um 20 Prozent gesteigert.
Die Kaltwassersätze stehen in sieben Baugrößen mit Kälteleistungen von 340 bis 650 kW zur Wahl. Je nach Geräteversion kommen dabei vier bis sechs Scrollverdichter zum Einsatz, die parallel in zwei Kältekreisen angeordnet sind. Durch die Verwendung von zwei Verdichterklassen, die in verschiedenen Kombinationen geschaltet werden, können die Kaltwassersätze ihre Leistung je nach Baugröße in vier, sechs oder acht Stufen an den Kältebedarf anpassen. Auf diese Weise arbeiten die Anlagen auch im Teillastbereich mit hoher Effizienz.
Für eine noch höhere Energieeffizienz können die Kaltwassersätze zudem eine teilweise oder vollständige Wärmerückgewinnung erhalten. Bei der vollständigen Wärmerückgewinnung wird in jedem Kältekreislauf direkt vor dem luftgekühlten Verflüssiger ein zusätzlicher wassergekühlter Verflüssiger eingebunden, wodurch große Wassermengen mit einer Temperatur bis 50 °C bereitgestellt werden könnten. Auf diese Weise lässt sich die Energieeffizienz der Geräte noch einmal um bis zu 150 Prozent erhöhen. Höhere Temperaturen bis 60 °C erzeugt die teilweise Wärmerückgewinnung. Hier wird Heißgas der Scrollverdichter über einen Enthitzer direkt genutzt.
Die Kaltwassersätze können bei Außentemperaturen von 15 °C bis 53 °C ohne Einschränkungen betrieben werden. Die untere Einsatzgrenze lässt sich mittels der optionalen drehzahlgesteuerten Ventilatoren auch auf 20 °C absenken. Dabei stellen die Geräte Kaltwasser im Temperaturbereich von 12 °C bis 18 °C zur Verfügung.
LTG: Lautlos lüften, kraftvoll kühlen
Erstmals zeigte LTG das Hotelinduktionsgerät HFFsuite für effizientes und geräuschloses Heizen und Kühlen ohne Ventilator. Auch bei größter Leistungsentfaltung ist es mit einem LpA-Wert von 24,6 dB (NR23 / NC20) besonders leise. Das kompakte Gerät erreicht in der kleinsten Baugröße und im nicht kondensierenden Betrieb eine Kühlleistung ab 860 W. Mittels Induktionskontrolle kann der Anwender die Leistung beeinflussen. Verstellbare Leitelemente bewirken durch geringe Luftgeschwindigkeiten einen zugfreien Betrieb. Die angewandte energiesparende Induktionstechnik ist robust und wartungsfrei, denn es gibt weder Filter noch Ventilator. Da das Gerät einfach integrierbar ist, eignet es sich auch für Sanierungen bestehender Anlagen. Im Bereich des Bettes erfüllt es auch bei maximaler Kühlleistung die Komfortkategorie 1 nach EN 15 251.
Carel: Verdunstungskühlung und Luftbefeuchtung kombiniert
Verdunstungskühlung im Sommer und adiabatische Befeuchtung im Winter in einem Gerät vereint das System OptiMist von Carel, um so eine optimale Luftfeuchte zu erzielen. Es wird dazu im Befeuchtungsteil und im Fortluftkreislauf vor dem Wärmeübertrager der Raumlüftungsanlage installiert. Auf diese Weise wird die Zuluft befeuchtet (direkte Verdunstungskühlung) und indirekt auch die Frischluft gekühlt, zum Beispiel mit einem Kreuzstrom-Wärmerückgewinner.
OptiMist verwendet eine Flügelzellenpumpe für den Druckaufbau des Wassers und zerstäubt es anschließend über spezielle Düsen. Die Verdunstungskühlung kommt durch die spontane Verdunstung der Wassertropfen zustande, denn 100 kg/h verdunstendes Wasser absorbieren 69 kW Wärme der Luft. Die Abluft kann ohne Feuchtelimits um einige Grad Celsius gekühlt werden, weil sie aus der RLT-Anlage austritt. Mithilfe eines Wärmeübertragers ist die Kühlleistung für die Kühlung der Frischluft verwendbar. Der Wirkungsgrad hängt vom Wärmerückgewinner ab, übersteigt jedoch in der Regel 50 Prozent.
Die Systemsteuerung berechnet den für die Verdunstungskühl- oder Befeuchtungsleistung nötigen Wasserdurchfluss und stellt über einen Drehzahlregler die erforderliche Pumpendrehzahl ein. Gleichzeitig wird die jeweils erforderliche Düsenanzahl mithilfe von Ventilen angesteuert. Auf diese Weise wird Wasser- und Energieverschwendung vermieden.
Um die Legionellenbildung zu vermeiden, erfolgt ein Befüllen der Leitungen nur bei einem Befeuchtungs- oder Verdunstungskühlungsbedarf, ansonsten werden sie automatisch entleert. Zudem werden die Leitungen periodisch gespült, ohne dabei Wasser zu zerstäuben. Das System vermeidet Druckabfälle an den Ventilatoren der RLT-Anlage. Es kann vom Abluftventilator oder vom Stellantrieb der Umluftklappe angesteuert werden, was ausreichend Kühlleistung abruft und gleichzeitig mögliche Wasserverschwendung ausschließt.
Ebenfalls von Carel vorgestellt wurden personalisierbare, benutzerfreundliche und optisch ansprechende HVAC/R-Touchscreen-Bedienoberflächen PGD Touch mit hochauflösendem TFT-Farbdisplay und LED-Hintergrundbeleuchtung. Die Bediengeräte liegen mit den Bildschirmgrößen 4,3", 7", 10" und 13" vor und beinhalten Planungsfunktionen auf Tages-, Wochen- und Monatsbasis. Schaltbefehle und Sollwertänderungen sind ebenso möglich wie die Anzeige von Alarmmeldungen über Pop-up-Fenster.
Ziehl-Abegg: Leiser und effizienter im Mitteldruckbereich
Mehr Luft, weniger Energieverbrauch und eine geringere Geräuschkulisse kennzeichnen den Mitteldruck-Axialventilator MAXvent owlet von Ziehl-Abegg. Er übertrifft wegen des höheren Wirkungsgrades bereits die für 2015 vorgesehenen Energiesparvorgaben der EU (ErP 2015) deutlich, sowohl im Zusammenspiel mit energiesparenden ECblue-Motoren als auch mit AC-Motoren, denn gegenüber gängigen Produkten liegt der Energiebedarf im Betrieb 15 Prozent niedriger. Dies wird auch erreicht, weil die Axialventilatoren aus dem Verbundstoff ZAmid bestehen. Er hat ähnliche Materialeigenschaften wie Stahl, ist aber deutlich leichter. Zudem können mit dem Material Ventilatoren in einem Guss produziert werden. Dadurch sind deutlich höhere Geschwindigkeiten der Ventilatorflügel möglich.
Der Zusatz owlet unterstreicht den bionischen Ansatz der Flügel. Daher ist der Ventilator bei gesteigerter Effizienz leiser als das Vorgängermodell; die Geräuschentwicklung wurde mehr als halbiert. Er liegt in 13 Baugrößen zwischen 310 und 1 400 mm Durchmesser vor und eignet sich für Drücke bis 1800 Pa (statischer Druck, Messmethode Typ A). -
15. europäische Kälte-Klimakonferenz
Parallel zur Mostra fand die 15. Europäische Kälte-Klimakonferenz statt, organisiert vom Centro Galileo und unter der Schirmherrschaft des italienischen Umweltministeriums. Im Vordergrund der Veranstaltung stand das neue italienische Dekret, mit dem die europäische F-Gase-Verordnung nun auch endlich in Italien umgesetzt wird. Die italienische Branche sieht sich jetzt mit der Herausforderung konfrontiert, möglichst schnell Kälteanlagenbauer und -betriebe zu zertifizieren. Das Internet soll hierbei mit einer zentralen Datenbank eine Schlüsselrolle spielen. Auch die Kältemittelfrage wurde ausführlich diskutiert vom HFKCW-Ausstieg bis hin zu neuen Kältemittelalternativen. United Nations Industrial Development Organization (UNIDO) erklärte in einem Vortrag die Funktionsweise des Montrealer-Protokolls und die große Herausforderung für Entwicklungsländer, aus den HFCKWs auszusteigen. Dies sei eine echte Chance für diese Länder, so UNIDO, sofort zu alternativen Kältemitteln überzugehen. Eine Meinung, die nicht von allen geteilt wurde. OEMs und Anlagenbauer äußerten Sicherheitsbedenken und forderten zunächst ausreichendes Training für den Umgang mit brennbaren, explosiven oder toxischen Kältemitteln. Ebenfalls in Bezug auf die Zukunft der Kältemittel prallten die Meinungen der Industriegiganten Honeywell und Daikin aufeinander, ob nun R 32 oder HFOs die beste Wahl sei. Das letzte Wort ist hier noch längst nicht gesprochen und man darf auf die weitere Entwicklung gespannt sein. In diesem Zusammenhang äußerten sich auch verschiedene Konferenzteilnehmer kritisch zur Verfügbarkeit der neuen HFO-Kältemittel. Der europäische Industrieverband EPEE (Hersteller von Kälte- und Klimatechnik) gab einen kurzen Überblick zur Revision der F-Gase-Verordnung und unterstrich dabei, dass die EU-Kommission derzeit noch alle Möglichkeiten offenhalte. Optionen seien neben der Straffung der F-Gase-Verordnung ein europäischer Phase-Down sowie Verbote oder eine Kombination verschiedener Maßnahmen. Den wichtigsten Punkt für die Branche nannte allerdings das International Institute of Refrigeration: Kälte- und Klimaanwendungen sind fester Bestandteil und unerlässlich für unser tägliches Leben. Das sollten Gesetzgeber immer im Hinterkopf behalten und nicht durch unrealistische Maßnahmen gefährden sei es in Europa oder in anderen Teilen der Welt. Die 16. Europäische Kälte-Klimakonferenz findet vom 7. bis 8. Juni 2013 am Politecnico di Milano statt.