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KK im Gespräch mit Güntner-Geschäftsführer Robert Gerle

„Wichtig ist zuhören und zwischen den Zeilen lesen“

KK: Herr Gerle, Sie sind jetzt seit mehr als einem Jahr Geschäftsführer bei Güntner. Bei Amtsantritt hatten Sie konkrete Ziele und Vorstellungen formuliert, zum Beispiel in Bezug auf Kundennähe. Inwieweit haben Sie Ihre Ziele erreicht?

Robert Gerle: An den Rückmeldungen merkeich, dass unsere Maßnahmen gute Ergebnisse gebracht haben. Wichtig ist vor allem: zuhören, auch zwischen den Zeilen lesen. Gute Gelegenheiten dazu haben wir selbst geschaffen. Als Unternehmen mit mehr als 85 Jahren Branchenerfahrung wissen wir, wie unterschiedlich die Anforderungen der einzelnen Geschäftsbereiche und Zielgruppen sind. Deshalb haben wir u.a. verschiedene Kundenaktionen, zum Beispiel kleinere Informationsveranstaltungen mit Fokus auf bestimmte Geschäftsbereiche, durchgeführt. Mit diesem regelmäßigen persönlichen Kontakt bekommt man ein gutes Gespür für Markttendenzen und -bedürfnisse. Außerdem nutzen wir ein möglichst breites Medienspektrum, um unsere Kunden zu erreichen, eben weil uns bewusst ist, wie heterogen unsere Zielgruppen sind. Das reicht von der klassischen Print-Veröffentlichung bis zur Nutzung sozialer Netzwerke wie Facebook. Das durchweg positive Feedback unserer Kunden ist für uns dabei natürlich der ausschlaggebende Indikator. Daneben gibt es auch andere positive Reaktionen, beispielsweise öffentliche Anerkennung für unsere Produkte wie zuletzt die Auszeichnung „highly recommended“ bei den Gulfood Awards für unsere TÜV-HACCP-zertifizierten Luftkühler-Baureihen.

KK: Als ein erklärtes Ziel nannten Sie auch, innerhalb der Güntner Gruppe zusammenrücken und Synergieeffekte erzielen zu wollen. Wie stellt sich das heute in der Praxis dar und was haben die Kunden davon?

Robert Gerle: Die Güntner Gruppe besteht aus Schwesterfirmen, die sich in ihrem Produktportfolio ergänzen. Wir sind dabei, den Ideen- und Gedankenaustausch zwischen den Firmen zu verstärken. Dadurch entstehen ganz neue Know-how-Netzwerke. Die engere Zusammenarbeit zwischen den Fachabtei­lungen der einzelnen Schwesterfirmen macht uns effizienter und schlagkräftiger. Da wir in allen Bereichen dicht am Markt sind und dadurch Kundenwünsche berücksichtigen können, hat das positive Auswirkungen auf das Gesamtproduktportfolio. Ein Beispiel: Der Bereich Controls hat sich in der firmenübergreifenden Entwicklung bereits etabliert. Neu entwickelte Regler, die bei Güntner zum Einsatz kommen, können in entsprechenden Geräten wie der Jaeggi Hybridtechnologie AG ebenfalls eingesetzt werden. Für die Kunden bedeutet diese stärkere Vernetzung ein großes Plus an Information und Produktverfügbarkeit. Stellen wir beispielsweise bei einer Güntner-Anfrage fest, dass ein Hybrid-Kühler die beste Lösung für diese spezielle Anwendung ist, wird die Schwesterfirma Jaeggi kontaktiert, die auf diesem Gebiet führend ist. Braucht ein Kunde neben einem luftgekühlten Verflüssiger auch Plattenwärmeübertrager (z.B. für eine Brauerei-Kälteanlage), so arbeiten wir mit der Schwesterfirma thermowave zusammen. Die verbesserte Abstimmung der Prozesse zwischen den Schwesterfirmen bietet also für beide Seiten große Vorteile.

KK: In welchen Produktsegmenten ist Güntner heute aktiv?

Robert Gerle: Güntner als Firma bietet weiterhin eine große Bandbreite an Produktsegmenten, von Verdampfer-Baureihen bis hin zu unterschiedlichen Verflüssiger- und Rückkühler-Typen, sowohl luftgekühlt als auch besprüht, mit finoox- und microox-Technologie. Aber wie ich bereits sagte, gerade als Güntner Gruppe bieten wir das komplette Paket inklusive Plattenwärmeübertragern in verschiedenen Technologien und hybriderVerflüssiger und Rückkühler. Und ich bin ziemlich stolz darauf, sagen zu können, dass wir in jedem Bereich unsere marktführende Position als technologische Speerspitze immer wieder unter Beweis stellen. So ist die Jaeggi Hybridtechnologie AG die unangefochtene Marktführerin in hybrider Trockenkühlung und Verflüssigung. Allein im Rekordjahr 2012 hat diese Firma zwei neue hybride Kühler vorgestellt; in diesem Jahr wird sie ihren 3000sten Kühler produzieren. Unsere Schwesterfirma thermowave verfügt hinsichtlich der Bauformen, Plattenstrukturen, Materialien und Materialstärken weltweit über die breiteste Palette laserverschweißter Module für Plattenwärmeübertrager. Und Güntner hat als Entwickler der microox-Technologie die ersten Microchannel-Wärmeübertrager für die stationäre Kältetechnik produziert.

KK: Welche Rolle spielt die microox-Technologie? Wie hat sie sich seit ihrer Einführung im Markt entwickelt und wo geht die Reise hin?

Robert Gerle: Wir haben von Anfang an großen Wert darauf gelegt, dass sich das Produktspektrum mit microox-Technologie an den Marktbedürfnissen orientiert. Neben unserem Premiumverflüssiger GVX haben wir auch eine Basisvariante unserer wichtigsten Verflüssiger-Baureihe GVH/GVV als GVHX/GVVX mit microox-Technologie entwickelt. Wir sehen noch großes Potenzial im Markt, das wir in den nächsten Jahren heben wollen. Dazu trägt auch bei, dass wir das Anwendungsspektrum der Geräte mit microox-Technologie immer mehr erweitert haben. Seit Oktober 2012 sind microox-Geräte auch für brennbare Kältemittel zertifiziert. Damit sind wir der erste Hersteller von Verflüssigern mit Microchannel-Blöcken, der die TÜV-Zulassung für die Kältemittelklasse 1 erhalten hat. Es gibt schon diverse Propan-Anlagen mit microox-Geräten, die zur großen Zufriedenheit der Kunden laufen. Für eine Anwendung war übrigens die microox-Technologie mit ihrem konstruktionsbedingten Vorteil der massiv reduzierten Kältemittelfüllmenge der ausschlaggebende Faktor.

KK: Wie schätzen Sie die aktuelle Marktentwicklung ein?

Robert Gerle: Allgemein haben wir in den letzten Jahren eine steigende Tendenz und eine positive Marktentwicklung festgestellt. Sicher, es gibt punktuell Schwächen in den verschiedenen Märkten. Insgesamt sehen wir aber noch großes Potenzial für uns, das wir ausschöpfen wollen. Ich hatte ja zu Anfang erwähnt, wie positiv sich dabei die verstärkte Kundenkommunikation auswirkt. Die Rückmeldungen, die wir erhalten haben, waren einer der Gründe, warum wir unser Produktportfolio überarbeitet und gestrafft haben. Auch dafür haben wir bereits eine sehr positive Resonanz erfahren. Wir sehen also der weiteren Entwicklung auf dem Markt und für uns als Firma sehr gelassen entgegen.

KK: Welche Produktneuheiten sind von Güntner in den kommenden Monaten und Jahren zu erwarten?

Robert Gerle: Die aktuellen Neuheiten wurden bereits zur Chillventa 2012 vorgestellt. Dazu gehört wie bereits erwähnt die Freigabe von microox-Geräten für brennbare Kältemittel. Außerdem bieten wir unsere V-Block-Serien wie den Rückkühler GFD und den Verflüssiger GVD jetzt auch in maßgeschneiderter Seefrachtcontainer-Größe als Serienprodukt an. Diese V-Block-Serien sind jetzt auch mit zwei Zubehörkomponenten zur Besprühung verfügbar, einmal als HydroSpray Basic-Variante zur Spitzenlastabdeckung und einmal als HydroSpray Professional-Variante zur Besprühung bis zu 1000 Stunden im Jahr. Daneben haben wir einen Agrikühler, den neuen GACA, speziell für die Bedürfnisse bei der Kühlung von Agrarprodukten entwickelt. Zusätzlich setzen wir in einer Variantenoffensive neue kubische Luftkühler um. So gibt es als Universallösung für die Gewerbekälte jetzt den besonders kompakten GACC, einen hocheffizienten Luftkühler, der sowohl für Normal- als auch für Tiefkühlung geeignet ist. Schließlich gibt es da noch unsere Energy Balance Function (EBF), die von unserem Leiter der Grundlagenentwicklung, Peter Roth, entwickelt wurde. Diese Funktion ist ein Regelungsalgorithmus, der den Ventilatorbetrieb bei Verflüssigern energetisch optimiert. Dabei ist für Anlagen im Teillastbetrieb im Vergleich zu herkömmlichen Standardregelungen ein Einsparpotenzial von bis zu 30 Prozent möglich. Die Funktion wird dieses Jahr für alle unsere Motor-ManagementSysteme GMM umgesetzt.

KK: Es scheint ein erfolgreiches Jahr für Sie gewesen zu sein. Worauf dürfen wir uns denn als Nächstes freuen?

Robert Gerle: Wir bieten unseren Kunden ja nicht nur hochwertige Produkte, sondern auch den Mehrwert kompetenter Information. Neben den Neuigkeiten, die wir auch immer auf unserer Webseite kommunizieren, haben wir eine ganze Reihe von Veranstaltungen, die bei unseren Kunden als Informationsplattform und auch zum Netzwerken sehr beliebt sind. So beteiligen wir uns seit Beginn der Veranstaltungsreihe an der Info-Tour, die gerade zum sechsten Mal stattgefunden hat. Eine ähnliche Veranstaltung gibt es für Russland, die sogenannte Techno-Tour, die ebenfalls dieses Jahr wieder stattfinden wird. Und natürlich bieten wir zahlreiche Einzelveranstaltungen zu aktuellen Themen für unsere unterschiedlichen Geschäftsbereiche. Das Highlight in diesem Jahr wird aber sicher unser Symposium im September werden. Ich will noch nicht zu viel verraten, aber thematisch wird es für jeden Geschäftsbereich interessant

KK: Herr Gerle, vielen Dank für das Gespräch. -

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