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Basisinformationen zu Emissionen der Kälte-/Klimatechnik

Bewertung von direkten Emissionen aus Kälteanlagen

Im Eckpunktepapier [1] für ein integriertes Energie- und Klimaprogramm, dem sogenannten Meseberg-Papier, hat die Bundesregierung insbesondere in Punkt 23 Reduktion der Emissionen fluorierter Treibhausgase eine Kurzbeschreibung der Ziele und Maßnahmen aufgezeigt. Als Maßnahme wird unter anderem der Erlass einer Chemikalien-Klimaschutz-Verordnung mit Grenzwerten für Kältemittelverluste festgelegt.

Die angesprochenen Stoffe, die Emissionsverursacher sowie deren Bedeutung für die Reduktion von CO2 bzw. CO2-Äquivalenten in Deutschland sind ein sehr komplexes Thema. Bei Kälteanlagen müssen die direkten und die indirekten Emissionen berücksichtigt werden. Der folgende Artikel soll einen Beitrag leisten, Begriffe, Zahlen und die verschiedenen Basisinformationen darzustellen sowie Anregungen geben, wie man eine gemeinsame Bewertung durch die unterschiedlichen Organisationen, Verbände, Ministerien und Ämter erreichen könnte. Dies bezieht sich erst einmal auf die direkten Emissionen (direktes Entweichen von klimaschädlichen Kältemitteln in die Atmosphäre), obwohl die indirekten Emissionen (CO2-Emissionen bei der Erzeugung von Strom in den Kraftwerken) den größten Anteil darstellen.

Der Statusbericht des DKV Nr. 22 Energiebedarf für die technische Erzeugung von Kälte [2] wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Die Initiative dazu ist im Kyoto-Protokoll zu sehen, das Prognosen über die anthropogen verursachten Emissionen von Treibhausgasen in der Erdatmosphäre über internationale und europäische Reduzierungsprogramme fordert. Darüber hinaus war Deutschland damals und ist auch heute weitreichende Selbstverpflichtungen eingegangen. Der Hauptanteil der Treibhausbelastung entsteht bei der Energiebereitstellung für alle Bereiche der Volkswirtschaft und in den Haushalten durch Emissionen von Kohlendioxid. Die damalige Studie hat den Gesamtkältebedarf in GWh/a angegeben, den dafür notwendigen Gesamt­energiebedarf in elektrischer Energie und in nichtelektrischer Energie sowie den entsprechenden Primärenergiebedarf, d.h. die für die Bereitstellung von elektrischer und nichtelektrischer Energie benötigte Primärenergie.

Diese Studie war in drei Teile aufgeteilt. Im ersten Teil wurde der Bereich Klimatechnik, Chemieindustrie, Bauin­dustrie und Bergbau bearbeitet. Im zweiten Teil wurde der Bereich Gewerbekälte (Teilbereich Lebensmitteleinzelhandel), Nahrungsmittelindustrie, mobile Klimakälteanlagen, Transportkälte, Haushaltskälte und Trockeneis bearbeitet. Schließlich wurden im dritten Teil Gewerbekälte (ohne Lebensmitteleinzelhandel), Industriekälte, sonstige Kälte und Kälte für Tieftemperaturanwendungen bearbeitet.

In diesem Bericht wurden sehr detailliert alle Anwendungsbereiche beschrieben, bei denen Kälte erzeugt wird. Die Basisdaten wurden für das Jahr 1999 ermittelt. Es ist sicherlich notwendig, wenn man diese Daten heute verwendet, die weitere Entwicklung zu berücksichtigen und Abschätzungen durchzuführen. Sicherlich ist auch ein Bedarf da, die damaligen Werte zu überprüfen und eine Aktualisierung durchzuführen. Die Ermittlung der Daten basierte auf Statistiken, Marktdaten (z.B. Anzahl der Tankstellen oder Krankenhäuser), Erfahrungen (z.B. Leistungszahlen und tägliche Laufzeiten) und Annahmen über die installierten Anlagen in den einzelnen Bereichen.

Im Jahre 2005 wurde vom Forschungsrat Kältetechnik (durch das ILK Dresden und das FKW Hannover erstellt) eine Studie [3, 4] veröffentlicht mit dem Titel TEWI-Bewertungen von Kälteanlagen (Aktuelle TEWI-Betrachtung von FKW- und HFKW-Kältemitteln unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Rahmenbedingungen für verschiedene Anwendungsgebiete). Diese Studie benutzt bei der TEWI-Betrachtung als Basisdaten den oben aufgeführten DKV-Statusbericht Nr. 22. Bei diesen TEWI-Betrachtungen werden Leckageraten gemäß den Vorschlägen des Forschungsrats Kältetechnik zur Verbesserung der Dichtheit von kältetechnischen Erzeugnissen eingesetzt.

Die CO2-Konversionsfaktoren wurden von den damaligen Umweltschutzbilanzen des VDEW übernommen. Die Kältemittelfüllmengen wurden über spezifische Füllmengen je installierter Leistung berechnet. Die daraus gewonnenen Ergebnisse ergeben einen guten Überblick, wie sich die TEWI-Werte für die einzelnen Anwendungen im Vergleich darstellen.

Seit den neunziger Jahren wird von der Ökorecherche in Frankfurt im Auftrag des Umweltbundesamtes bzw. des Bundesumweltministeriums ein Forschungsvorhaben zu Emissionen durchgeführt und jeweils an die entsprechenden noch verwendeten Stoffe angepasst. Der letzte Bericht [5] heißt F-Gas-Emissionen 2006 und ist ein Zwischenbericht zum Forschungsvorhaben Inventar­ermittlung 2006/2007 (F-Gase). Hier werden die Daten von HFKW, FKW und SF6 für die nationale Berichterstattung gemäß Klimarahmen-Konvention für die Berichtsjahre 2006 und 2007 sowie die Prüfung der Datenermittlung über externe Datenbanken durchgeführt. Bei diesen Berichten ist zu beachten, dass diese alle Stoffe umfassen und deren unterschiedliche Anwendungen, wie z.B. bei der Aluminiumherstellung, der Halbleiterindustrie, bei Kältemitteln, bei Sportschuhen, bei Schallschutzfenstern, bei Autoreifen und vieles mehr. Es wurde in den Berichten von 40 F-Gas-Sektoren gesprochen.

Auch hier werden wie bei der DKV- und der FKT-Studie basierend auf Marktdaten, Erfahrungen der Fachleute, Annahmen über technische Daten wie z.B. Füllmengen, welches Kältemittel, die Fertigungsemissionen, die laufenden Emissionen im Bestand, die Emissionen bei der Außerbetriebnahme etc. detailliert berechnet und fortgeschrieben.

Im Bericht F-Gas-Emissionen vom 30. November 2007 [5] heißt es unter der Stationären Kälte-Klimatechnik:

Hier ist allerdings eine methodische Bemerkung zur Datengenauigkeit erforderlich. Das dieser Studie und dem ZSE* des Umweltbundesamts zugrunde liegende Kältemittelmodell registriert zwar jährliche Veränderungen des Bestands, berechnet aber die Emissionen daraus nicht separat, sondern vermittels kon­stanter Emissionsfaktoren. Daher steigen die Emissionen proportional zum Bestand an. Reale Veränderungen der spezifischen Emissionen (Emissionsfaktoren) werden nicht erfasst. Dies ist erst der Fall, wenn in ausreichender Anzahl Aufzeichnungen über wirkliche Nachfüllmengen vorliegen, sei es aufgrund der neuen Aufzeichnungspflicht der Betreiber oder auf Basis der zunehmend genutzten Datenbanksysteme zur Kältemittelverwaltung, die außer pflichtgemäßen auch freiwillige Angaben enthalten. Diese Aufzeichnungen werden auch zur Kontrolle der spezifischen Kältemittelverluste von Anlagen über 3 kg Füllmenge benötigt, für die in Umsetzung der EU F-GaseV die deutsche Chemikalien-Klimaschutz-Verordnung Höchstgrenzen vorsieht, und zwar viel niedrigere als diejenigen, die gegenwärtig in unserem Modell benutzt werden.

Alle diese Studien wurden und werden mit großer Sorgfalt erstellt. Es sind Modelle, die mit Annahmen rechnen und gerechnet haben. Es wurde und wird notwendig, diese Annahmen mit realen Zahlen, die jetzt und zukünftig verstärkt zur Verfügung stehen, zu vergleichen und diese als Input für eine Aktualisierung der Emissionsmodelle zu nutzen. Heutige Datenbank-Systeme können sicherlich hilfreich sein.

Welche Basisinformationen stehen zur Verfügung?

Erhebung bestimmter klimawirksamer Stoffe (Statistisches Bundesamt) [6]: Eine wichtige Quelle ist das Statistische Bundesamt, das eine Erhebung bestimmter klimawirksamer Stoffe veröffentlicht, die ebenfalls im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit durchgeführt wird. Das Statistische Bundesamt erstellt in Zusammenarbeit mit den Statistischen Ämtern der Länder eine Erhebung, die sich aus den Daten von Unternehmen ermittelt, die bestimmte klimawirksame Stoffe in Mengen von mehr als 20kg pro Stoff und Jahr zur Instandhaltung, Wartung, Reinigung oder auch zur Befüllung von Erzeugnissen verwenden. Diese Statistik basiert auf § 10, Absatz 1 des BuStatG. Dieses Bundessta­tistikgesetz besagt in § 10 in seiner letzten Fassung, dass eine Erhebung bestimmter klimawirksamer Stoffe durchgeführt werden muss, wenn man diese Stoffe herstellt, einführt oder ausführt und in Mengen von mehr als 20kg pro Stoff und Jahr verwendet. Das Statistische Bundesamt hat seit vielen Jahren hierzu Erhebungen durchgeführt und dokumentiert. In der Vergangenheit waren das die ozonschädigenden Stoffe, seit 2005 bzw. 2006 sind das die klimawirksamen Stoffe. In Tabelle 2 wird eine Übersicht ausgewählter Kältemittel für den Zeitraum 2001 bis 2006 dargestellt. Im Jahre 2005 waren die Angaben freiwillig. R22 wird ab 2005 nicht mehr erfasst.

Die im Jahre 2006 eingesetzten 6408 Tonnen Kältemittel in der Kälte-Klima- und Wärmepumpentechnik sind 74% der insgesamt verwendeten klimawirksamen Stoffe. Von diesen 6408 Tonnen finden 57% Einsatz in der Kfz-Herstellung und Wartung (Wirtschaftszweig WZ 34 und 50). Hierzu haben mehr als 3500 Unternehmen (Fallzahlen) ihre Daten an die Statistischen Landesämter übermittelt.

38% werden in der Herstellung von kältetechnischen Erzeugnissen und im Anlagenbau eingesetzt (WZ 29 und 45). Insgesamt haben hier mehr als 1500 Unternehmen ihre Daten übermittelt.

Die Angaben müssen von dem Gesamtunternehmen an das jeweilige Landesamt übermittelt werden (auch für Tochterunternehmen in anderen Bundesländern). Ein in Hamburg ansässiges Unternehmen muss daher die Daten einer möglichen Tochter in Bayern dem zuständigen Amt in Hamburg melden.

Dies bedeutet auch, dass die Anzahl der Betriebsstätten deutlich höher liegt. Die Erfassungsbögen findet man unter [6] im Anhang. Jede einzelne Statistik in den einzelnen Bundesländern und den Stadtstaaten informiert in unterschiedlichen Detailstufen über ihre ermittelten Daten. Die Gesamtdaten werden im Statistischen Bundesamt zusammengefasst und unter Berücksichtung des Datenschutzes veröffentlicht.

EcoKlima: Die Umwelt-Allianz Hessen, ein Bündnis für nachhaltige Standortpolitik (die Geschäftsstelle ist im hessischen Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Wiesbaden), hat gemeinsam mit der Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik in Maintal EcoKlima [7] entwickelt. EcoKlima ist eine internetbasierte Anwendung mit Datenbank sowohl für Betreiber von Kälte- und Klimaanlagen, die ihre Anlagen durch eigenes Personal warten, als auch für Kälte-Klima-Fachbetriebe, die solche Anlagen im Auftrag der Unternehmen warten, instand setzen und betreuen. EcoKlima ist eine kostenlose Vollzugshilfe für die Betreiber zur Erfüllung der Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 842/2006 des EU-Parlaments über bestimmte fluorierte Treibhausgase.

EcoKlima unterstützt bei der Verwaltung, Dokumentation und Wartung von stationären Kälteanlagen. Es beinhaltet zusätzlich eine Datenbank mit allen technischen und umweltbezogenen Informationen zu den verfügbaren Kältemitteln, insbesondere auch Daten zum Ozonabbau- und Klimaschädigungspotenzial bei Freisetzung dieser Stoffe in der Atmosphäre. Das Wartungstool beinhaltet zahlreiche Detailinformationen, Wartungslisten, Formulare und Verordnungstexte.

Das internetbasierte System bietet die Möglichkeit, die Daten überall mit einem PC abzurufen und zu pflegen. Zudem ist die Anlagenverwaltung mehrbenutzerfähig ausgelegt. Eine umfassende Rechteverwaltung der Internetanwendungen berücksichtigt Datenschutz und Verantwortlichkeiten. Als Projekt der Umwelt-Allianz Hessen werden mit EcoKlima keine kommerziellen Interessen verfolgt. Alleiniges Ziel ist die optimale Unterstützung der Unternehmen bei gleichzeitiger Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes. EcoKlima ist zwar von der Umwelt-Allianz Hessen in Zusammenarbeit mit der Bundesfachschule BFS-Maintal entstanden, kann aber auch außerhalb Hessens und Deutschlands benutzt werden. Beispiel hierfür ist die Entwicklung und Nutzung von EcoKlima in Estland.

Mit EcoKlima sind derzeit schon mehr als 30 Firmen aktiv, die knapp 600 Anlagen erfasst haben. In diesen Anlagen sind 7048kg Kältemittel als Bestand dokumentiert.

VDKF-LEC: Zur Verminderung von CO2-Emissionen hat der VDKF eine Software mit dem Namen VDKF-LEC Leakage & Energy Control speziell für Kälte-Klima-Fachbetriebe in 2004/2005 entwickelt. Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojektes Containment und Monitoring direkter und indirekter Emissionen ozonschichtschädigender und treib­hauswirksamer Stoffe in der Kälte- und ­Klimatechnik wird vom VDKF gemeinsam mit dem Zentrum für integrierten Umweltschutz e.V. (ZiU Kassel) die Software zu einer Produktfamilie mit Betreiberversion, EU-Version und einer MonitoringSoftware ausgebaut [8]. Mit dieser Software können alle erforderlichen Aufzeichnungen, Berichts- und Monitorvorgaben der europäischen und nationalen Vorschriften bearbeitet werden. Es ist ein Werkzeug, das dem Anlagenbetreiber eine Gesamtlösung seiner Aufzeichnungs- und Meldepflichten bietet. Außerdem liefert das System verlässliche Daten und Informa­tionen aus der Branche und sorgt für eine ordnungsgemäße Protokollierung der regelmäßigen Dichtheitskontrollen. Hierzu zählen z.B. Kältemittelstatistiken, Emissionsdaten, Klimabilanzen, CO2-äquivalente Daten zur Energieeffizienz, TEWI usw. Bei diesen Auswertungen soll der Wunsch des UBA erfüllt werden, die Daten nach Einsatzgebieten zu gliedern und damit die Zuordnung für die Emissionsstatistiken zu erleichtern.

VDKF-LEC soll damit als missing link zwischen Hersteller und Betreiber­ebene funktionieren. Wo die EG-Verordnung 842/2006 lediglich Schätzwerte vorsieht, werden die Anlagenbauer nach erfolgreicher Einführung und Umsetzung repräsentative Daten über VDKF-LEC liefern, die dann in der Berichtskette vom Betreiber über den Anlagenbauer und den Hersteller/Importeur/Exporteur einen geschlossenen Datenfluss aufzeigen können.

Es haben bisher über 700 Kälte-Klima- Fachbetriebe eine Lizenz für die LEC-Software erworben. Derzeit gibt es eine Auswertung für das Jahr 2006 von ausgewählten 31 KKF-Betrieben, die ihre Daten zur Analyse übermittelt haben. Dies ist sicherlich nicht repräsentativ, soll aber die Möglichkeiten aufzeigen und zu den notwendigen Basis­informationen beitragen:

Diese 31 Fachbetriebe betreuen über 1500 Kunden mit insgesamt über 2200 Kälteanlagen. In diesen Anlagen kommen 58488 kg Kältemittel zum Einsatz. Davon sind (2006):

  • 804 Anlagen mit R22 (∼21 t) gefüllt. Es wurden 589 kg freigesetzt.
  • 330 Anlagen mit R404a (∼20 t) gefüllt. Es wurden 586 kg freigesetzt.
  • 238 Anlagen mit R134a (∼ 7,9 t) gefüllt. Es wurden 508 kg freigesetzt.
  • 401 Anlagen mit R407c (∼ 7,4 t) gefüllt. Es wurden 297 kg freigesetzt.

Eine umfassende Auswertung für 2007 und 2008 wird von VDKF-LEC für 2009 angekündigt. Interessant wird dann auch sein, die ermittelten Energieverbrauchsdaten und installierten Leistungen zu analysieren. Eine solche Auswertung könnte für eine Überarbeitung der DKV-Studie sehr hilfreich sein.

Ein KKF-Betrieb, der u.a. einen großen Autohersteller im Kundenkreis hat, wurde zusätzlich im Oktober 2008 befragt. Er hat für seine von ihm betreuten Anlagen in seiner LEC-Software Folgendes ermittelt:

In 400 Anlagen sind 22t Kältemittel. Im Jahr 2007 wurden 766 kg nachgefüllt. Haupt­ursache für die Verluste waren beschädigte Rohrleitungen oder Risse in den Rohrleitungen. Schleichende Kältemittelverluste treten seiner Erkenntnis nach eher selten auf. Im Jahr 2008 wurden bis Oktober insgesamt 190 kg Kältemittel nachgefüllt.

Alle diese übermittelten Daten von EcoKlima und VDKF-LEC können natürlich jetzt noch nicht als repräsentativ für den gesamten Markt angesehen werden. Aus diesem Grund werden auch keine prozentualen Werte in dieser Veröffentlichung dargestellt.

Die Unterschiede von Anlage zu Anlage, die Ungenauigkeit beim Füllgewicht, die nicht eindeutige Definition von Leckageraten, unterschiedlich verwendete Begriffe (entsorgte, verbrauchte, freigesetzte, nachgefüllte, substituierte Menge) sollten erst berücksichtigt und geklärt werden.

Die ermittelten Werte des Statistischen Bundesamts und die ersten Werte der Datenbanken zeigen auf, dass die Emissionen im Vergleich zum Modell der Emissionsermittlung niedriger liegen. Die Entwicklungen in den letzten zehn Jahren zu Löt- oder Löt-Schraubverbindungen, verbesserte Qualität in der Serienproduktion, hochgenaue Helium-Lecktests in der Fertigung von Komponenten und Produkten, Reduktion der Kältemittelfüllmenge und ein verstärkter Trend, Serienprodukte einzusetzen, sind sicherlich maßgebend für diese Entwicklung. Auch die in der Branche erarbeiteten Zielsetzungen für dichte Anlagen haben ihren Beitrag geleistet, die Qualität der Anlage hinsichtlich direkter Emissionen zu erhöhen.

Empfehlungen

Für die weitere Reduktion von direkten Kältemittel-Emissionen in die Atmosphäre sollten die KKF-Betriebe und insbesondere auch die Betreiber die vorhandenen Datenbanksysteme (neben den Betriebshandbüchern für die einzelne Anlage) intensiv nutzen. Sie erhalten hierdurch ein sauberes Monitoring und haben die besten Möglichkeiten, die Qualität der Anlagen hinsichtlich Dichtheit zu optimieren.

Die Auswertung und Publikation umfassender Datensätze hilft, die Entwicklungen besser darzustellen und zu bewerten. Fakten kann man diskutieren und neue Ziele sind besser zu definieren. Die hier vorgestellten ersten Ergebnisse der Datenbanken sind ein guter Start.

Die bisher wohl nicht allgemein bekannten umfassenden Datensätze und Auswertungen des Statistischen Bundesamts werden den erreichten Stand, insbesondere nachdem in einigen Monaten die Daten von 2007 veröffentlich worden sind, umfassend beschreiben.

Deutschland spielt bei den direkten Emissionen in Europa eine wichtige Rolle durch seine Größe, umfassende Produktion und große Nutzung der Kälte-Klima- und Wärmepumpentechnik. Die Branche sollte sich ihrer Verantwortung stellen und intensiv die realen Daten ermitteln und durch die Bundesämter in das Emissionsmodell einfließen lassen.

Auf der DKV-Jahrestagung 2008 in Ulm wird diesem Thema ein besonderer Themenabschnitt am Freitag gewidmet werden. Die Vorträge und Diskussionen werden dazu beitragen, den erreichten Stand besser zu beschreiben und Anregungen zu geben, wie man die Aktivitäten beschleunigen könnte.

Eine gemeinsame Bewertung des aktuellen Stands sollte später in kleiner Runde erarbeitet werden. Hierzu sind denn Verbände, Organisationen, Ministerien und Bundesämter gefordert.-

Links

http://www.bmwi.de

http://www.bmu.de

https://www.umweltbundesamt.de/

http://www.destatis.de

http://www.umweltallianz.de/de/

http://www.ecoklima.de

http://www.vdkf-lec.de

Literatur

[1] Eckpunkte von Meseberg für ein integriertes Energie- und Klimaprogramm. Die 29 Maßnahmen des IEKP, siehe hier Nr. 23 auf Seite 38. Zu finden unter http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Service/suche.html, Stand 29.5.2008

[2] Statusbericht des Deutschen Kälte- und Klimatechnischen Vereins Nr. 22. Energiebedarf zur technischen Erzeugung von Kälte. Deutscher Kälte- und Klima­technischer Verein e.V., Stuttgart, Juni 2002. ISBN 3 932 715-06-3

[3] FKT 99/03 TEWI-Bewertung von Kälteanlagen / LCCP 2003. Aktuelle TEWI-Betrachtung von Kälteanlagen mit HFKW- und PFKW-Kältemitteln unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Rahmenbedingungen für verschiedene Anwendungsgebiete, Forschungsrat Kältetechnik e.V., Frankfurt, August 2005. Bearbeitet von den Forschungsstellen FKW, Hannover, und ILK, Dresden

[4] Kruse, H., Wobst, E. 2003. Aktuelle TEWI-Betrachtung von FKW- und HFKW-Kältemitteln. Studie im Auftrag des Forschungsrates Kältetechnik. DKV-Tagungsbericht, Bonn, 19.21. November 2003, AA II.1, Band II.1, S. 4757. ISBN 3-932 715-35-7

[5] UBA 2007, F-Gas-Emissionen 2006, Zwischenbericht zum Forschungsvorhaben Inventarermittlung 2006/2007 (F-Gase) Daten von H-FKW, FKW und SF6 für die natio­nale Emissionsberichterstattung gemäß Klimarahmenkonvention für die Berichtsjahre 2006 und 2007 sowie Prüfung der Datenermittlung über externe Datenbanken, Forschungsprojekt im Auftrag des Umweltbundesamtes, FuE-Vorhaben Förderkennzeichen 207 42 300, Dr. Winfried Schwarz, November 2007. Siehe hier Seite 4 Tabelle 3 und Seite 5

[6] DESTATIS 2008, Umwelt Erhebung bestimmter klimawirksamer Stoffe, Ergebnis-Bericht 2006 (und ältere Berichte), Statistisches Bundesamt, Wiesbaden, Januar 2008, 22 Seiten, Artikel-Nr. 5324201067004. Zu finden unter: www-ec.destatis.de/csp/shop/sfg/bpm.html.cms.cBroker.cls. Stand 29.10.2008; Erhebungsbögen sind im Anhang zu finden.

[7] http://www.umweltallianz.de/de//ecoklima/. Stand 29.10.2008

[8] http://www.vdkf-lec.de/. Stand 29.10.2008

Danksagung

Frau Hannelore Scherff vom Statistischen Bundesamt und Herr Taege vom Hessischen Statistischen Landesamt haben durch ausführliche Beratung und Zurverfügungstellung von ergänzendem Informationsmaterial diese Ausarbeitung ermöglicht.

Michael Langhorst vom ZiU-Kassel hat durch ergänzende Auswertung des VDKF-LEC Datensatzes die dargestellten Ergebnisse beigetragen.

Bernhard Schneider von E-STARTS in Mannheim hat den direkten Zugriff zu EcoKlima ermöglicht und Herr Manfred Seikel von der BFS Maintal hat diese Ausarbeitung zusätzlich unterstützt.

* ZSE: Aufbau des deutschen Emissionsinventars für Luftschadstoffe zur Erfüllung der nationalen und internationalen Berichtspflichten)

Dr.-Ing. Rainer Jakobs,

Informationszentrum Wärmepumpen und Kältetechnik (IZW e.V.), Hannover

Dr. Rainer Jakobs, Breuberg und Hannover

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