Im Rechenschaftsbericht des Geschäftsführers Wolfgang Scholten wurde noch einmal die gelungene Jahresveranstaltung 2008 in Halle hervorgehoben, die mit ihren Erlebnissen bis in die Gegenwart nachwirkt. An der Route der Industriekultur, einer Veranstaltung von Gemeinden zwischen Koblenz und Aschaffenburg, beteiligte sich der HKK zum zweiten Mal mit einem Objekt der Straße der Kälte in Frankfurt und mit einem Vortrag zu Wärmepumpen.
Die Erfassung der Bücher der Bibliothek von etwa 900 Bänden ist fast abgeschlossen, aber die vielen Firmendokumente, Kataloge und Arbeitsblätter warten noch auf freiwillige Helfer. Dem Verein wurden rund 60 Patentschriften zur Audiffren-Kältemaschine (auch Singrün-Apparat oder Rot-Silber-Kühlautomat genannt) von einem Erben des Erfinders übergeben, für deren Auswertung ebenfalls auf eine Freiwilligenmeldung gewartet wird.
Exponatenbetreuung
Am meisten Arbeit gibt es bei der Exponatenbetreuung, die gegenwärtig vor allem von Herbert Kaulbach wahrgenommen wird. Er trug auch den Bericht zu dieser Thematik vor und konnte erfreut feststellen, dass die Aufbauphase des Museums weitgehend abgeschlossen ist. Die Ausstellung steht und kann mit Gewinn für historisches Wissen besichtigt werden, was sich schon bei verschiedenen Führungen für Schulklassen und Kursteilnehmer der Bundesfachschule und mit Studenten der ESaK bestätigt hat. Besonders hervorzuheben sind die Rekonstruktion einer Philips-Gaskältemaschine durch vier Studenten der ESaK und mit Mitteln der ESaK-Stiftung, die Klärung der Herkunft der Reste der Kältemaschine der stillgelegten Berliner Eisfabrik als von der Halleschen Maschinenfabrik stammend und die Übernahme einer dampfmaschinengetriebenen Kältemaschine von der Firma Kühlhaus Frigos GmbH Bremerhaven-Kaiserhafen, die zunächst bei der Firma Teko eingelagert wurde und dort als eine Station der Straße der Kälte wieder aufgebaut werden soll. Das ist ein wertvolles Sponsoring von Teko für den Verein! Die positive Exponatenbilanz ruft nach jüngeren Unterstützern für Herbert Kaulbach, der bereits auf stolze 77 Lebensjahre verweisen kann, ohne müde geworden zu sein.
Zur Straße der Kälte wurde der Vorschlag eingebracht, die einzelnen Stationen jeweils einem Betreuer des Vereins zuzuordnen, um immer über den aktuellen Stand der Objekte informiert zu sein und vor allem, um eingreifen zu können, falls Gefahr besteht. Auch dafür werden Bereitschaftserklärungen erwartet.
Öffentlichkeitsarbeit
Für die Öffentlichkeitsarbeit ist im Vereinsvorstand Adalbert Stenzel verantwortlich. Er hat diesen Bereich stets aktuell auf der Homepage gestaltet, so dass sich jedes Mitglied über die laufenden Aktivitäten informieren kann. Das gilt auch für alle anderen interessierten Besucher der Homepage, den Mitgliederbereich ausgenommen. Durch die Verlinkung mit anderen Vereinen, mit den Fachzeitschriften und mit Schulen und Ausbildungsstätten hat der Bekanntheitsgrad zugenommen und es werden bis zu 40 Aufrufe täglich registriert.
Auf einen bedauerlichen Vorgang machte Adalbert Stenzel besonders aufmerksam: Nicht nur, dass die allererste Kältemaschine von Linde aus dem Jahre 1874 anlässlich einer Ausstellung hervorragender Entwicklungen der Vergangenheit fälschlich als erster Kühlschrank benannt war, dieses Technikdenkmal droht auch im Asservatenkeller des besitzenden Technischen Museums Wien wieder zu verschwinden. Die ursprüngliche Planung, sie als Leihgabe an die Firma Linde für die repräsentative Ausstellung in der Licht durchfluteten Eingangshalle der neuen Firmenzentrale in München abzugeben, scheiterte am mangelnden Interesse des Unternehmens! Vielleicht kann der HKK als Ersatzaussteller einspringen, wenn das Wiener Museum das bisher unbeantwortete HKK-Anliegen doch noch positiv bedenken sollte.
Neuwahlen
Turnusgemäß waren nach der Entlastung des alten Vorstandes auf der Grundlage einer ordnungsgemäßen Finanzabrechnung mit einem geringen Überschuss der bescheidenen Mittel aus den Mitgliedsbeiträgen und einzelnen Spenden der Vorsitzende, der Schatzmeister und der Schriftführer neu zu wählen. Alle drei stellten sich zur Wiederwahl und wurden jeweils mit allen Stimmen wiedergewählt: Kurt Kohr als Vorsitzender, Manfred Seikel als Schatzmeister und Karl Huber als Schriftführer.
Mit Hans-Dieter Noll als stellv. Vorsitzendem, Wolfgang Scholten als Geschäftsführer und Adalbert Stenzel als Verantwortlichem für Öffentlichkeitsarbeit ist der Vorstand wieder komplett und arbeitsfähig. Im Anschluss an die Wahl gab es sowohl reichlich Beifall als auch sehr lobende Worte für die Ergebnisse der bisherigen Arbeit, für alles das, was in ehrenamtlicher engagierter Tätigkeit geschaffen worden ist. Der Geschäftsführer wies bei dieser Gelegenheit in aller Bescheidenheit darauf hin, dass der HKK im kommenden Jahr auf das 10-jährige Bestehen zurückblicken kann. Die ersten Gedanken zur Zusammenkunft 2010, die sich diesem Ereignis widmen wird, wurden geäußert. Sie wird vielleicht im norddeutschen Raum stattfinden, da gibt es bisher wirklich eine Vernachlässigung.
Zu den kontinuierlichen Aufgaben gehört außer der schon genannten gesteigerten Aktivität der Mitglieder auch die Werbung neuer Mitglieder, denn nur so kann der Verein leben und wirken. Der Berichterstatter möchte ausdrücklich alle Kälte- und Klimatechniker aufrufen, darüber positiv nachzudenken und entsprechend zu handeln.
Die Aktivitäten zum geplanten Gutachterarchiv könnten nun anlaufen. Die Bereitstellung der Gutachten ist gesichert und ein Betreuer ist in Aussicht. Die Aufbereitung im Sinne von Erfahrungs- und Lehrmaterial ist allerdings eine Riesenarbeit. Bei vielen HKK-Mitgliedern liegt aber auch eine große Kompetenz in diesen Fragen vor, die der jüngeren Generation auf diese Weise näher gebracht werden könnte. In ähnlicher Weise wirbt Adalbert Stenzel für die Beteiligung der HKK-Mitglieder am Internet-Kälteforum ( https://www.kaelte-treffpunkt.de/ ).
Zum Schluss gab es noch zwei Geschenke für das HKK-Museum und das Archiv: Bernhard Fischer überreichte ein Vulcan-Quecksilber-Vakuummeter Nr. 3374 und Hans Jochen Ibe übergab eine historische Patentschrift. Bereits zwei Tage zuvor konnte der Berichterstatter zwei Zeugnisse der Verdichterentwicklung des VEB Maschinen- und Apparatebau Schkeuditz dem Museum übereignen. Ein Stirnkurbelverdichter und ein Schnittmodell des großen Hermetikverdichters wären für die Übergabe in Aschaffenburg zu schwer gewesen.
Damit ging die Jahresversammlung zu Ende. Nach einer Pause trafen sich die Teilnehmer mit ihren Partnern zum Festabend. Am Freitag folgten gemeinsam mit den DKV-Senioren die Besichtigungen bei Teko in Altenstadt und des HKK-Museums sowie am Nachmittag ein interessantes Vortragsprogramm. Am Sonnabend fuhren die Teilnehmer zum Weltkulturerbe Grube Messel und in das Schloss Mespelbrunn. Darüber gibt es auf der HKK-Homepage einen Bericht mit Bildern.U.A.-