Mit dem Ziel, durch eine umfassende Kampagne den Energieverbrauch von Kälteanlagen in Hamburger Unternehmen durch die Etablierung energieeffizienter und innovativer Kältetechnik zu senken, hat das in der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt angesiedelte „Unternehmen für Ressourcenschutz“ gemeinsam mit den Firmen GERTEC und KLIMAhaus Anfang 2008 das „Netzwerk Kälteeffizienz Hamburg“ gegründet. Dazu wurde eine Netzwerkstruktur aufgebaut, die den Informationsaustausch zwischen Betreibern, Fachbetrieben, Planern, Herstellern, Wissenschaftlern und Verbänden verbessert und eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen schafft. Flankiert wird das Netzwerk von einem Förderprogramm, das bei den Anlagenbetreibern notwendige finanzielle Anreize für die Umsetzung von Effizienzmaßnahmen setzt.
Ein wesentlicher Baustein des Netzwerkes ist die Kältemarktanalyse. Dabei werden der Energieverbrauch und die Einsparpotenziale in den verschiedenen Branchen ermittelt, um gezielt auf diese Gruppen zuzugehen. Ein Know-how-Netzwerk führt die Akteure und Interessierte bei Veranstaltungen zusammen und informiert kontinuierlich über aktuelle Themen und Aktionen. Den Hamburger Unternehmen wird ein standardisierter KälteCheck zu vergünstigten Konditionen angeboten, den ausgewählte Berater durchführen. Eine intensive Öffentlichkeitsarbeit ist zunächst für 3 Jahre angelegt.
Das Angebot des Netzwerks Kälteeffizienz zielt insbesondere auf folgende Kälteanlagen ab:
- Gewerbekälte für Anlagen von 12 kW bis 100 kW Leistung, insbesondere im Lebensmittelhandel.
- Klimakälte ab 12 kW für Produktionsbetriebe, Rechenzentren, Krankenhäuser und andere.
- Großkälte ab 100 kW Leistung, unter anderem für die industrielle Fertigung oder Logistikdienstleister.
Die Einsparpotenziale werden bei Kälteanlagen weit weniger genutzt als z. B. bei Heizungsanlagen. In der Regel sind die Betreiber froh, wenn die Kälteanlagen ihre Aufgaben erfüllen. Vor diesem Hintergrund lag es nahe, sich insbesondere im Zuge der hohen Klimaschutzziele, die sich die Freie und Hansestadt Hamburg gesetzt hat, diesem Thema zu widmen. Der Aufbau eines Netzwerkes für Kälteeffizienz wurde im „Hamburger Klimaschutzkonzept 2007 – 2012“ verankert, da von ihm ein wesentlicher Beitrag zur Entlastung der CO2-Bilanz in Hamburg und der umliegenden Region erwartet wird.
Hamburg hat mit dem Netzwerk Kälteenergieeffizienz eine Vorreiterrolle inne, da es auf europäischer, bundesdeutscher wie auch regionaler Ebene kaum Initiativen zur Vernetzung der „Kälteakteure“ gibt. Es ist Anliegen des Netzwerkes Kälteeffizienz Hamburg, sich eng mit den Aktivitäten des Klimaschutz-Impulsprogramms des Bundesumweltministeriums zu verzahnen, sei es bezüglich der Öffentlichkeitsarbeit über die Fördermöglichkeiten als auch der Kältemarktanalyse.
Projektflyer "Innovative Kältetechnik"