Bei der Befragung von 341 Rechenzentrumsexperten in ganz Europa wurden der Bekanntheitsgrad sowie die bislang in Rechenzentren zur Steigerung ihrer Energieeffizienz ergriffenen Maßnahmen untersucht. Die Umfrage ergab, dass nur 21 Prozent der IT-Experten bereits Maßnahmen ergriffen haben, welche die Zielvorgaben von 20-20-20 unterstützen. Von jenen Experten, die die Anforderungen kennen, äußerten sich 63 Prozent besorgt über deren Auswirkungen auf den Betrieb ihrer Rechenzentren.
Zur Förderung der Ziele hat die Europäische Kommission einen freiwilligen Verhaltenskodex zur Energieeffizienz in Rechenzentren veröffentlicht. Denn Schätzungen zufolge werden Rechenzentren bereits in naher Zukunft wesentlich am kommerziellen Stromverbrauch beteiligt sein.
Die Umfrage von Emerson Network Power ergab außerdem, dass knapp drei Fünftel (57 Prozent der IT-Experten, die „20-20-20“ kennen, auf energieeffizientere IT-Geräte setzen. Fast drei Viertel (72 Prozent) gaben an, Energieeffizienz sei eines der wichtigsten oder sogar das wichtigste Kriterium bei Neuanschaffungen. Nur drei Prozent haben sich hingegen dazu entschlossen, ihre Rechenzentren in Länder mit weniger strengen Auflagen auszulagern. Die Befragten sind außerdem der Ansicht, dass neben der IT und dem technischen Betrieb vor allem der Bereich Engineering/ Produktentwicklung von „20-20-20“ betroffen sein wird. Über ein Viertel der befragten Unternehmen hat bereits Initiativen für mehr Umweltfreundlichkeit ins Leben gerufen.
Die Umfrage ging auch auf erneuerbare Energien ein – eine Energiequelle, die für Rechenzentren im Hinblick auf Emissionssenkungen an Bedeutung gewinnen wird. Die Hälfte der Befragten gab an, dass sie auf Solarenergie als bevorzugte erneuerbare Energiequelle für ihr Hauptrechenzentrum setzen würde. Als Hauptgrund für den bisherigen Verzicht auf erneuerbare Energien nannten die Befragten die damit verbundenen Kosten. (RM)