Für die Industrie, die sich jetzt gerade für das neue Energielabel für Wärmepumpen und Heizkessel vorbereitet, das ab September Pflicht wird, ist dies nicht unbedingt eine erfreuliche Neuigkeit – aus verschiedenen Gründen.
Zum einen könnten sich dann, in der Übergangszeit, vergleichbare Produkte mit verschiedenen Labeln auf dem Markt befinden. Wenn zum Beispiel ein Produkt in der Vergangenheit ein „A+“ Produkt war, könnte ein vergleichbares Produkt, das nach Einführung der neuen Skala auf den Markt kommt, plötzlich nur noch ein „C“ sein – zumal die Kommission vorsieht, dass die höchsten Klassen A und B zunächst leer bleiben müssen. Beide Produkte würden sich gleichzeitig auf dem Markt befinden. Wie soll sich dann ein Verbraucher noch zurechtfinden?
Zum anderen müssten die Hersteller dann in regelmäßigen Abständen ihre Produkte neu einstufen, was automatisch zu einer „Abwertung“ von Produkten führen würde, sobald effizientere Produkte entwickelt würden. Ob das den Einsatz effizienter Produkte tatsächlich fördert, wie von der Gesetzgebung vorgesehen, bleibt dahingestellt.
Der Vorschlag der Kommission ist der erste wichtige Schritt des EU-Prozedere zur Überarbeitung des Energielabels. Nach seiner Veröffentlichung, die für Mitte Juli zu erwarten ist, beginnen die Beratungen von Mitgliedsstaaten und EU-Parlament. Es ist also noch vieles offen.