Abhilfe bietet hier unter anderem die Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik mit ihren vielfältigen Aus- und Weiterbildungen für die Kälte- und Klimabranche. Welche Seminare in den Bereichen Technik, Verordnungen, Management und Kommunikation zur Auswahl stehen, erfahren Interessierte aus dem Kursverzeichnis der Bundesfachschule dem Bildungskatalog , aus dem Internet, durch Direkt-Mailings oder in Anzeigen. Die Kurse sind gefragt: Über 2000 Teilnehmer lassen sich jährlich an den Standorten Maintal und Niedersachswerfen schulen unter anderem zum Einsatz natürlicher Kältemittel.
Die Seminare der Bundesfachschule Klima-Kälte-Technik zur Personalqualifizierung im Umgang mit natürlichen Kältemitteln schaffen die Voraussetzungen für den vermehrten Einsatz von Ammoniak, Kohlendioxid oder Kohlenwasserstoffen in der Kälteerzeugung, sagt Franz Kaltenbrunner, Mitglied des Vorstands von eurammon, der europäischen Initiative für natürliche Kältemittel. Für die Verwendung natürlicher Kältemittel spricht nicht nur, dass diese Kältemittel klimaneutral sind, sondern auch, dass sie durch eine hohe Wirtschaftlichkeit bei geringen Betriebskosten die ökonomisch vorteilhaftere Alternative darstellen.
So lernen Techniker, Meister, Kälteanlagenbauer, Planer und Betreiber in einem der Seminare die Eigenschaften und Einsatzbereiche von Kohlendioxid in der Kälteanlagentechnik kennen. Zudem stehen bei dieser Ein-Tages-Veranstaltung Inhalte wie Betriebs- und Hilfsstoffe, Anlagenschaltungen oder mögliche Komponenten auf dem Lehrplan. Wo Leistungsdaten zum Projektieren von Kohlendioxid-Anlagen und druckfeste Komponenten erhältlich sind oder welche Besonderheiten es beim Betrieb oberhalb des kritischen Punktes gibt, sind nur einige der Fragen, die sich dabei klären. Damit die Kenntnisse der Teilnehmer nicht auf die Theorie beschränkt bleiben, lässt sich das Gelernte an der schuleigenen Kälteanlage mit Kohlendioxid demonstrieren.
Ein anderer Kurs führt mit der Technologie von Ammoniak-Kälteanlagen bisher nicht vertraute Teilnehmer an drei Tagen in die Materie ein. In jeweils rund acht Stunden vermittelt der Referent den Einsteigern unter anderem Fachkenntnisse zu Thermodynamik, Energiebeziehungen und Leistungszahlen, Materialien und Schmierstoffen oder zu Aufbau und Funktion von Ventilstationen. Die bereitstehende Ammoniak-Kälteanlage dient den Schülern dazu, die Informationen praktisch umzusetzen.
Um sich zusätzlich einen Überblick über den aktuellen Stand der Anlagentechnik und Projektierung von Klima-, Kaltwasser- und Solesystemen zu verschaffen, können Interessierte eine entsprechende Weiterbildung wählen. An zwei Tagen gibt ihnen der Referent Entscheidungshilfen an die Hand, um die jeweils notwendige Anlagenkonfiguration zu entwickeln. Er berät sie zur Fehlersuche in der Hydraulik und projektiert mit ihnen ein Beispiel unter Berücksichtigung aller erforderlichen Planungsschritte. Die Absolventen nehmen aus dem Seminar unter anderem Wissen zu Aufgaben und Zweckbestimmung der Kühl- und Rücklaufkreisläufe, zu Aufbau und Wirkungsweise der verschiedenen Erzeugungsverfahren, zu Kondensation und Rückkühlung oder auch zu Puffer- und Eisspeichersystemen mit.
Nach jedem der Seminare bescheinigt ein Zertifikat den maximal 20 Teilnehmern, dass sie sich das entsprechende Know-how angeeignet haben. Seit 2003 können 55 Teilnehmer so ihre Kompetenz im Umgang mit Kohlendioxid nachweisen, 35 haben das Ammoniak-Seminar abgeschlossen und 40 den Lehrgang zu Kaltwasser- und Solesystemen durchlaufen. Den Unterricht beurteilen die Absolventen durchweg positiv. Sie kommen als Experten in ihre Kältefachbetriebe zurück und können jetzt auch Anlagen mit natürlichen Kältemitteln installieren.-
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INFO
Gegründet wurde die Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik 1965 in Frankfurt/Main. Heute bietet sie an den Standorten Maintal/Hessen und Niedersachswerfen/Thüringen neben der Meisterausbildung und einem Technikerstudium unter anderem Seminare in den Bereichen Technik, Verordnungen, Management und Kommunikation an. Zusätzlich zu 31 fest angestellten Mitarbeitern beschäftigt sie dafür 12 Honorardozenten. Neben dem Lehrbetrieb ist die Bundesfachschule beratend für Behörden, Ministerien und Verbände sowie Handwerk und Industrie tätig. An beiden Standorten schlägt eine Technologie-Transfer-Stelle die Brücke zwischen Lehre und Betriebspraxis. Träger der Schule ist die Landesinnung Hessen Kälte-Klima-Technik, KdÖR.
Dr. Karin Jahn,
eurammon Geschäftsführerin, Frankfurt