Untrennbar mit EPEE verbunden ist General a.D. Friedrich P. Busch, der seit nunmehr acht Jahren in seiner Position als Director General von EPEE in Brüssel für die Belange der Branche kämpft. In den vergangenen Jahren konzentrierte sich sein Engagement und das des EPEE in erster Linie auf die fluorierten Kältemittel, deren Zukunft auf dem Spiel stand und in gewisser Weise auch noch immer steht. Themen waren zunächst die EU-VO Nr. 2037/2000, die den Ausstieg aus FCKWs und HFCKWs regelt, und, ganz aktuell, die F-Gase-Verordnung Nr. 846/2006, die den Schwerpunkt auf Anlagendichtheit und kompetentes Fachpersonal legt. Hier spielte EPEE eine Schlüsselrolle, denn ein grundsätzliches Verbot der HFKWs wäre für die Branche untragbar gewesen, da Alternativen nicht für alle Anwendungen und Anlagentypen zur Verfügung stehen. Friedrich Busch dazu: Alle Kältemittel, ob es sich nun um HFKWs oder sogenannte natürliche Kältemittel wie CO2 oder Ammoniak handelt, haben ihre Daseinsberechtigung. Im Vordergrund sollte dabei die Energieeffizienz der Anlagen stehen, denn diese wirkt sich schlussendlich direkt auf die CO2-Emissionen aus. Deren Reduzierung liegt uns bei EPEE in erster Linie am Herzen. Deshalb haben wir uns auch dafür eingesetzt, dass die F-Gase- Verordnung auf Anlagendichtheit und nicht etwa auf ein Verbot der HFKWs abzielt. Denn HFKWs sind in zahlreichen Fällen zumindest derzeit noch immer die energieeffizienteste Lösung.
Eco-Label für Wärmepumpen
EPEE kämpft jedoch noch an ganz anderen Fronten. Dazu zählt zum Beispiel das neue Eco-Label für Wärmepumpen, das seit Dezember letzten Jahres vergeben werden kann. Hierbei handelt es sich um eine Auszeichnung für be-sonders energieeffiziente, elektrisch betriebene oder gasbefeuerte Heizungswärmepumpen bis 100 kW Wärmeleistung, die optional auch zur Warmwasserbereitung oder zum Kühlen eingesetzt werden können. Ein richtungsweisender Schritt, denn der Markt für Wärmepumpen explodierte förmlich im letzten Jahr in Anbetracht steigender Energiekosten und drohender Rohölknappheit. Wärmepumpen stellen hier eine effiziente Lösung dar, die außerdem die CO2-Emissionen erheblich senkt. So belegt eine kürzlich durch die Internationale Energieagentur (IEA) durchgeführte Studie, dass die weltweiten CO2-Emissionen um 6% reduziert werden könnten, wenn 30% mehr Wärmepumpen eingesetzt würden. EPEE engagierte sich für die Einführung des Eco-Labels und arbeitete daran mit, die Anforderungen zu definieren, die Wärmepumpen erfüllen müssen, um das begehrte Label zu erhalten. Dazu gehören auch die Kältemittel. So darf das Treibhauspotenzial (GWP) des eingesetzten Kältemittels nicht über 2000 liegen, was bedeutet, dass R407C, der derzeit am häufigsten eingesetzte Stoff, die Anforderungen des Eco- Labels erfüllt.
Ökodesign
Ebenfalls in Richtung ökologisches Design zielt die EcoDesign Directive 2005/32/EC, die alle Energie verbrauchenden Produkte betrifft im EU-Jargon kurz EuP (Energy using Products). Auch hier ist EPEE von Anfang an mit dabei wie z.B. bei der Erstellung einer Studie, die eine der wichtigsten Grundlagen für die Umsetzung der Richtlinie darstellt: In drei Schritten wurde zunächst eine Liste mit allen EuPs erstellt (davon gibt es über 600), die dann in 57 Produktkategorien unterteilt wurde, von denen in einem letzten Schritt 25 als sogenannte A-Prioritäten und neun als B-Prioritäten definiert wurden. Kriterien dafür waren Umweltaspekte und Marktrelevanz der Kategorien bzw. Produkte. Besonders relevant für die Kälte-Klimaindustrie und Teil der Prioritätenliste sind beispielsweise die Kategorien Kompressoren, Kälteanlagen, Klimasysteme und Wärmepumpen oder auch Getränkeautomaten. Ökodesign ist kein abstraktes Konzept, sondern betrifft unsere ganze Branche. Wir sehen es daher als unerlässlich an, beim Entscheidungsprozess von Anfang an mit dabei zu sein. Nur so können wir sicherstellen, dass Vertreter der Branche einbezogen werden und verhindern, dass Entscheidungen getroffen werden, die an Realität und technischen Möglichkeiten vorbeigehen, so Busch.A. V. -