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Hochwertige Wohnanlage mit modernstem Energiekonzept

Matrix-Living in Berlin

    Mitten in Berlin, zwischen Kurfürstendamm und dem Volkspark Wilmersdorf, entstand von Mai 2009 bis Oktober 2010 die Wohnanlage Matrix-Living, ein Wohnprojekt mit Zukunftsanspruch. Der Komplex besteht aus 43 Wohneinheiten, drei attraktiven Gewerbeeinheiten, 1200 m2 Tiefgarage mit Be- und Entlüftung und 800 m2 Freifläche sowie Dachbegrünung. Die großzügigen Wohnungen (Wohnfläche: 88 bis 399 m2 und 3 bis 9 Zimmer) mit ihren bodentiefen Fenstern und geräumigen privaten Außenbereichen (Terrassen,Balkone oder Loggien) sind mit Fußboden­heizung, Badheizkörpern, dezentraler Warm­wasserbereitstellung, Heizung und Kühlung der Wohnräume sowie individueller Wohnraumbelüftung mit optimiertemLuftaustausch ausgestattet. Die zuständigeProjektentwicklungsgesellschaft setzte mitihrem Bauvorhaben grundsätzlich auf grüne Technologien, neueste Technik und die Schonung wertvoller Ressourcen. Speziell das Energiekonzept und die Haustechnik sind in einer Wohnanlage dieser Größe einzigartig.

    Außergewöhnliche hohe Energie­ersparnisse durch innovative Technik

    Im Jahr 2010 trat die Novelle der EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz in Gebäuden (EPBD 2010) in Kraft, die unter anderem besagt, dass Neubauten ab 2019 nur noch als Netto-Nullenergiegebäude ausgelegt werden dürfen. Das bedeutet, dass ab diesem Zeitpunkt neue Gebäude mindestens so viel Energie produzieren müssen wie sie verbrauchen. In der aktuellen Diskussion gibt es kritische Stimmen aus der Fachwelt, die anzweifeln, dass dieses Ziel überhaupt umsetzbar ist. Doch die Matrix Projektgesellschaft GmbH setzte mit dem Matrix-Living ein Projekt um, das bereits in die vorgegebene Richtung weist. Die Wohnanlage erreicht einen Primärenergiebedarf, also die Energie, die nicht vom Gebäude erzeugt oder zurückgewonnen wird, von 22,6 kWh/m2a und erfüllt dabei gleichzeitig hohe Ansprüche an den Wohnkomfort. Erreicht wurde das ambitionierte Ziel durch die Vernetzung alternativer und konventioneller Wärmeerzeuger, die so geregelt werden, dass jede Wohneinheit bedarfsgerecht mit Energie versorgt wird. Die Wohnanlage zeigt, wie durch den Einsatz innovativer Regelungstechnik bei multivalenten Installationen hohe Energieeinsparungen erzielt werden können. Hinter der Regelungstechnik und der Gebäudeleitzentrale, die einen wesentlichen Beitrag zur Verwirklichung der ökologischen und ökonomischen Ziele beitragen, steckt eine Systemlösung von CentraLine, die von einem erfahrenen CentraLine-Partner installiert wurde.

    Die wichtigsten Säulen des multivalenten und vernetzten Wärmekonzepts im Matrix-Living sind:

    • Beheizung über Luft-Wärmepumpen-Technik mit Abluftrückgewinnung
    • Nutzung einer thermischen Solaranlage zur Ergänzung des Heizsystems
    • Fußbodenheizung mit sommerlicher Kühlfunktion über die Solaranlage
    • Kontrollierte Wohnraum­belüftung
    • Dezentrale Frischwasser­aufbereitung

    Die Solaranlage ist ein zentraler Bestandteil des Energiekonzepts und besteht aus 126 Kollektoren mit rund 300 m2 Fläche, die aufdem Dach der Wohnanlage in-stalliert wurden. Die thermische Energie wird zur Warmwasserbereitung, zur Heizungsunterstützung und zur Kühlung der Wohnräume im Sommer genutzt.

    Ein weiterer wichtiger Baustein ist der bewusste Verzicht auf eine zentrale Belüftung zugunsten einer individuellen Wohnraumlüftung, einschließlich der Nutzung der gesamten Abwärme der einzelnen Wohnungen. Diese Abwärme trägt zusätzlich zur Solarenergie zur Deckung der Grundversorgung der Wohnanlage bei. Sie wird über fünf Luft/Wasser-Wärmepumpen einem Pufferspeichersystem zugeführt. Das Speichervolumen beträgt ca. 26500 Liter (2 x 9000 Liter Solar und Wärmepumpen, 2 x 3000 Liter Kühlen, 1 x 2500 Liter hy-­draulische Weiche) und gewährleistet eine ausreichende Heizungs- und Warmwasserversorgung unter gleichzeitiger Sicherung einer Kühlwasserreserve bei einem Gesamtenergiebedarf von 329 kWh. Die An-lage führt zu einer erheblichen Verbesserung des Wirkungsgrades der Wärmepumpen und trägt durch Nutzung der solaren Überschüsse in der Sommerzeit zur Ge-währleistung der Kühlung der Wohnräume über die vorhandene Fußbodenheizung bei.

    Darüber hinaus sorgt eine 15 m2 große Verdampferanlage für die Energieübertragung von der Abluft in Wasser. Die Luftvolumenströme der Außenluft (55000 m³/h mit unterschiedlichen Temperaturen), der Tiefgarage (25000 m³/h mit 16 °C) und der Wohnungen (20000 m³/h mit ständig 22 °C) werden genutzt, um einen ökologischen und ökonomischen Betrieb zu ga­rantieren.

    Bei extremen Wintertemperaturen werden die Energieverbrauchsspitzen über einen Fernwärmeanschluss abgesichert. Und für die bedarfsgerechte Bereitstellung von Warmwasser in den einzelnen Wohnungen sorgen 43 individuell regelbare Frischwasserstationen, die damit das Legionellen-Risiko erheblich reduzieren.

    Intelligente Einzelraumregelung sorgt für optimale Luftqualität

    Pro Wohneinheit steuert ein Panther-Regler von CentraLine die Raumbelüftung, sodass eine bedarfsgerechte Durchströmung des gesamten Wohnbereichs gewährleistet ist. Eingebaut wurden die Regler jeweils im zentralen Elektroverteiler der Wohnung. Die Raumluftregelung schafft auch die Grundlage zur Nutzung der gesamten Abwärme der einzelnen Wohnungen. Entsprechend dem Bedarf und der Luftfeuchte transportieren Lüfter die Abluft aus Bad, Küche und WC über Abluftschächte aus der Wohnung heraus. Dadurch entsteht im Wohnraum ein leichter Unterdruck. Aufgrund dieses Unterdrucks strömt frische, gefilterte Luft durch die Außenwandluftdurchlässe in die Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer sowie in die Arbeitsräume. In den Türen gewährleisten Überströmöffnungen den Lüftungsverbund zwischen Zu- und Ablufträumen. Dadurch findet ein ständiger Frischlufttransport statt: von außen zuerst in den Wohnbereich, dann in die Ablufträume. Die Winddrucksicherung und die Volumenstrombegrenzung in den Zuluftelementen sorgen dafür, dass kein Windzug entsteht (Bild 1).

    Die bedarfsgerechte Regelung der Abluftventilatoren ist mit einem Feuchte-Temperatursensor ausgerüstet. Diese Regelung passt die Lüfterstufen selbsttätig dem Lüftungsbedarf an. Je nach relativer Luftfeuchtigkeit hebt oder senkt sich der Volumenstrom. Dadurch wird immer so viel wie nötig und so wenig wie möglich gelüftet. Die Regelung berücksichtigt nicht nur den Bedarf in Küche und Badezimmer, sondern ebenfalls den der Wohnräume und schützt effektiv vor Feuchteschäden und Schimmelbildung. Die automatische Jahreszeiten-Schaltung bringt den Lüfter im Sommer selbsttätig in die niedrigste Stufe bzw. in der Übergangszeit und im Winter wieder in die Feuchteregelung. Jeder der insgesamt 440 Räume ist zusätzlich mit einemCentraLine Serval-Einzelraumregler für Heizen und Kühlen über die Fußbodenheizung ausgestattet, der in einer Zwischen­decke installiert wurde und für den entsprechenden Komfort sorgt sowie gleichzeitig den Energieverbrauch minimiert.

    Wärmerückgewinnung über Abluftwärmepumpen

    Für die optimale Regelung der Primär­energieversorgung für Wärme und Kälte bestehend aus Solarkollektoren, Wärmepumpen, Abluftanlage, Pufferspeichern und Fernwärmeanschluss kommen 28 frei programmierte, modulare CentraLine Lion-Regler zum Einsatz. Installiert wurden die Regler im zentralen Technikraum der Wohnanlage. Die Abluftventilatoren sind an eine Hauptleitung angeschlossen, die nicht wie üblich die Abluft über das Dach an die Umwelt abgibt. In der Wohnanlage Matrix-Living wird die Abluft zu den Luft-Wärmepumpen geleitet, die Warmwasser für Heizung und Brauchwasser erzeugen. Die Wärmepumpe kann dadurch sehr effektiv [Coefficient of Performance (COP) 3,7 bis 4,8] arbeiten, da die Temperatur der Abluft durchschnittlich über 10 °C beträgt. Ein weiterer Vorteil ist der nutzerunabhängige Betrieb dieser Wärmerückgewinnung (WRG). Bei konventionellen Lüftungsgeräten mit WRG kann das Nutzerverhalten, beispielsweise durch das Fensteröffnen im Winter, der angestrebten Energieeinsparung entgegenwirken. Eine normale Kreuzstromwärmeübertrager-Anlage mit WRG würde darauf mit einem Nachheizen der Frischluft reagieren und somit die Energieaufnahme des Lüftungssystems deutlich erhöhen. Es wird dadurch buchstäblich zum Fenster hinausgeheizt.

    Die WRG über eine Wärmepumpe dagegen bezieht ihre Luft aus allen Wohnungen. Lüftungsmaßnahmen in einzelnen Wohnungen können die Ablufttemperatur der gesamten Luft im Sammelschacht der Wärmepumpe kaum beeinflussen, zumal die Ablufträume Küche und Bad die wärmsten Räume einer Wohnung sind.

    Über Touchscreens wird jede Einheit ­individuell gesteuert

    Für die einfache und benutzerfreund­liche Bedienung sorgt eine speziell für die Wohnanlage erstellte Lösung mittels spezieller Bildschirme mit Berührungsfunktion (Touchscreens). Die Touchscreens (Bild 2) sind in den Fluren der Wohnungen installiert und jeder Bewohner hat dort die Möglichkeit, seine Soll-Temperaturen und Zeitprogramme für Kühlung oder Heizung raumbezogen zu erfassen und ­einzustellen.

    Auch die Zugangskontrolle erfolgt mit- hilfe der Touchscreens. Eine Benutzersegregation, die über die Komponenten des CentraLineAX-Systems realisiert wurde, gewährleistet, dass jeder Benutzer nur auf seine Wohneinheit zugreifen kann. Jede der 46 Wohn- und Gewerbeeinheiten ist mit einer Integrationsplattform Hawk ausgestattet, über welche die Leitzentrale ArenaAX im Technikraum die Funktion der gesamten Anlage inklusive der einzelnen Wohnungen überwacht und die Energiever­bräuche erfasst. Über Hawk können Bewohner auch per Fernzugriff über das Internet den Zustand ihrer Wohnungen einsehen und Einstellungen vornehmen. Dazu geben sie in einem beliebigen Browser die IP-Adresse des Hawk ein und können dort den aktuellen Status einsehen sowie Temperaturän­derungen vornehmen.

    Deutlich weniger Heizkosten im Matrix-Living

    Das vernetzte Heizungskonzept führt zu einem Primärenergiebedarf von 22,6 kWh/m2a (Bild 3). Gegenüber einer Wohnanlage mit einem herkömmlichen Energiekonzept reduzieren sich die Heizkosten für die neuen Wohnungsbesitzer und -mieter erheblich.

    Mit 0,22 Euro pro m2 und Monat für Heiz- und Warmwasserkosten liegt die Wohnanlage Matrix-Living bei einem Bruchteil des durchschnittlichen Verbrauchs in Deutschland (vgl. dazu http:// https://www.mieterbund.de/service.html ). Wenn man die Kosten für eine 120 m2 Wohnung betrachtet, so zahlt ein durchschnittlicher Eigentümer oder Mieter mit einem Verbrauch von 200 kWh/m2a rund 1 885 Euro im Jahr an Heizkosten. Im Matrix-Living fallen 313 Euro im Jahr an. Die verbleibende Summe von 1 572 Euro kann der Eigentümer in die Finanzierung der Immobilie investieren.

    Ausblick

    Die Wohnanlage Matrix-Living erreicht eine Energieeffizienz für Heizen, Kühlen und Warmwasserbereitung, die keinen Vergleich scheuen muss. Die Erfahrungen aus diesem Objekt hat das Team von Experten bereits in die Planung des nächsten Projekts eingebracht. Dieses soll noch weniger Primärenergie verbrauchen und zu Preisen ab 2200 Euro pro m2 Wohnfläche für die breite Masse erschwinglich werden. Dem Ziel, so viel Energie zu produzieren wie im Gebäude verbraucht wird, will man sich schrittweise nähern und wenn möglich bis 2019 erreichen. -

    Quellen:

    1. MATRIX-Living Website: http:// http://www.matrixliving.de

    2. Kosubeck, K.: Energetischer Vergleich Kreuzströmwärmetauscher im Lüftungskanal (KWL) mit WRG zu Luft-Wasser-Wärmepumpen am Beispiel der Wohnanlage Babelsberger Straße Berlin Wilmersdorf

    3. Schulz , A.: BV Babelsberger Straße, Berlin Lüftungstechnik Beschreibung

    4. Kuhnle, M.: Pressebericht 100315 von König-Wärmepumpen

    5. Herrmann, R.: Referenzanlage MATRIX-Living in Berlin, Wohnanlage mit Zukunftsanspruch

    6. Website Mieterbund: http:// https://www.mieterbund.de/service.html

    Bautafel

    • Bauträger: Matrix Projektentwicklungs GmbH, Berlin
    • Architekten: Wiewiorra Hopp Architekten, Berlin
    • Haustechnik: Büro Karsten Kosubek, Velten
    • Programmierung der Regelung, ­Installation und Inbetriebnahme: CentraLine-Partner Industrieelektronik Brandenburg
    • Regelungstechnik, Gebäudeleitzentrale, Feldgeräte: CentraLine
    • Solarkollektoren: Solarfocus aus Steyr, Österreich
    • Wärmepumpen: ITEC GmbH König-Wärmepumpen, Elsterwerda
    • Frischwasserstationen: PAW, Hameln
    • Raumbelüftung: Lunos, Berlin
    • Lüftungstechnik: Wolf Anlagen-Technik GmbH & Co. KG, Geisenfeld
    • Arge Matrix: (SHT Torgau / EAN Elektro Petzold / Öko Rein / IEB)
    • Planungssoftware: liNear Gesellschaft für konstruktives Design mbH, Aachen

    Edgar Mayer Product Manager

    CentraLine c/o Honeywell GmbH, Schönaich

    Edgar Mayer, Schönaich

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