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SHKG Leipzig

Wärmepumpen weiter auf Erfolgskurs

Von der Messe für Sanitär, Heizung, Klima und Gebäudeautomation (SHKG) sind für die Leser der KK in erster Linie die Wärmepumpenpräsentationen interessant, die unter dem H für Heizung im Messekürzel zu finden waren. Dagegen war der Buchstabe K für Klima auf der Messe wenig in Erscheinung getreten.

Alle namhaften Hersteller von Wärmepumpen waren mit ihren neuesten Produkten vertreten. Es wird ja mittlerweile nicht nur geheizt, es wird von vielen Anbietern auch passiv und aktiv gekühlt. Der Wettbewerb zwischen den verschiedenen Wärmequellen ist voll entbrannt, wobei Sole-Erdsonden und Luftverdampfer im Vordergrund stehen. Dabei sind die Luftverdampfer direkt verdampfend oder auch mit Sole ausgeführt; bei den Erdsonden ist die Direktverdampfung die Ausnahme.

Auch das Design spielt eine herausragende Rolle, die neuen Wärmepumpen sind durchweg äußerlich schön gestaltet und innerlich bezüglich Anordnung der Komponenten und ihrer Verbindungen auch gut anzusehen. Der Kunde hat es jedenfalls schwer, aus der Vielfalt der Angebote zu einer Kaufentscheidung zu kommen. Er muss sich entweder selbst den erforderlichen Durchblick verschaffen, was ja im Wesentlichen dem Fachmann vorbehalten ist, oder er muss einem Handwerker mit seinen Kenntnissen vertrauen. Allein auf die bunten und vielversprechenden Prospekte zu bauen genügt nicht.

Grundlegend kann durch optimierte Technik und die Verwendung erneuerbarer Energien beim Heizen und Klimatisieren, bei der Warmwasserbereitung und beim Lüften Energie effizient genutzt bzw. ein­gespart werden, so dass Ressourcen, Umwelt und Geldbeutel gleichermaßen geschont werden, sagte Henning Schulz, Sprecher der Stiebel Eltron GmbH & Co. KG, Holzminden, in einem Pressegespräch. Das Unternehmen ist eines der zahlreichen renommierten Aussteller auf der SHKG.

Der Trend in Sachen Heizung geht aktuell klar zur Wärmepumpe. Der einstige Geheimtipp erobert immer mehr Terrain. 2007 werden in Deutschland voraussichtlich 55000 Wärmepumpen neu installiert zehnmal so viel wie 2000. Dass die Technologie boomt, wundert nicht, denn im Vergleich zu Öl- oder Gasheizungen verursacht die Wärmepumpe nur noch etwa die Hälfte der Heizkosten.

Dr. Kai Schiefelbein, Geschäftsführer Technik bei Stiebel Eltron, führte aus: Bis zu 80 Prozent der benötigten Heizwärme können in einem Gebäude mit Wärmepumpen durch erneuerbare Energien aus der Umwelt bereitgestellt werden. Das spart Primären­ergie und CO&sub2;-Emissionen und macht zudem unabhängiger von Gas- oder Öl-Importen.

Als einen der Zukunftstrends nennt Schiefelbein kombinierte Systeme, die nicht nur die zentrale Warmwasserversorgung und Beheizung übernehmen, sondern zugleich auch für die Be- und Entlüftung von Wohn- und Einfamilienhäusern sorgen und das alles mit Energie aus der Umwelt, über eine Wärmepumpe oder Solaranlage.

Stichwort Be- und Entlüftung: Geräte dafür gewinnen an Bedeutung, denn immer dichtere und besser gedämmte Gebäude erfordern Lösungen für den Mindestluftaustausch, um Feuchteschäden auszuschließen. Besonders effizient und umweltschonend arbeiten sie mit einer Solaranlage oder mit Rückgewinnung der Energie aus der warmen Abluft.

Stiebel Eltron bietet auf der Basis langjähriger Erfahrungen ein umfassendes Wärmepumpenprogramm für Heizung und Warmwasserbereitung an. Die WPC 10 wurde vor wenigen Monaten Testsieger bei der Stiftung Warentest. Sie weist die höchste Arbeitszahl bei der Flächenheizung und bei der Warmwasserbereitung auf und hat die geringsten Bereitschaftsenergieverluste. Die Wärmeleistungen dieser fein gestuften Baureihe für Sole als Wärmequelle reichen von 5,5 bis 13,4kW bei Vorlauftemperaturen von 35 bis 50°C. Bei anderen Baureihen können Wasser und auch Luft als Wärmequelle eingesetzt werden.

Mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe zur Außenaufstellung präsentiert Alpha-InnoTec einen effizienten Wärmeerzeuger. Die neue Gerätereihe ist zudem sehr schön anzusehen. Dank des innovativen Hydrauliktowers ist sie auch leicht zu installieren. Mit Leistungsgrößen von 10 bis 33 kW können die neuen Geräte Einfamilien- und größere Mehrfamilienhäuser mit Wärme und Brauchwarmwasser versorgen.

Hohe Vorlauftemperaturen von 55°C liefern ausreichend Wärme für ein bestehendes, konventionelles Heizsystem mit Radiatoren. Für noch höhere Vorlauftem­peraturen hat Alpha-InnoTec spezielle Hochtemperatur-Wärmepumpen mit einer Vor­lauftemperatur von 65°C im Programm.

Für die Leistungsgrößen von 10 bis 19 kW sind nahezu alle notwendigen Zubehörteile, die normalerweise einzeln im Heizungsraum installiert werden müssen, bereits in ein kompaktes Gehäuse integriert. Dieser sogenannte Alpha-InnoTec-Hydrauliktower ist in 2 Baugrößen lieferbar. Er beinhaltet, neben dem Luxtronik-Regler, in der Baugröße 1 einen 295 Liter Brauchwarmwasserspeicher, einen 98 Liter Pufferspeicher sowie ein Überströmventil und die Heiz- und Brauchwarmwasserumwälzpumpe.

Um eine lange Haltbarkeit des Brauchwarmwasserspeichers zu gewährleisten, wurde dieser mit einer Fremdstromanode ausgestattet. In der Baugröße 2 ist der Hydrauliktower mit einem 285 Liter Brauchwarmwasserspeicher und einem 98 Liter Pufferspeicher ausgerüstet. Ein passendes Ausdehnungsgefäß ist bei beiden Baugrößen im Lieferumfang enthalten.

Die gleiche Außeneinheit fand sich neben zwei konventionellen Geräten mit der Aufschrift Siemens am Siemens-Novelan-Stand. Mit den bekannten Marken Siemens-Wärmepumpen und der Eigenmarke Novelan für Profi-Wärmepumpen sowie der Marke Genvex für Lüftungstechnik kann Novelan alle Anforderungen rund um Heizen, Lüften und Kühlen perfekt abdecken. All diese Geräte werden in der Produktionsstätte von Novelan im oberfränkischen Kasendorf produziert.

Buderus als traditioneller Heizkesselhersteller ist inzwischen auch ein führender Wärmepumpenanbieter geworden. Der Leistungsbereich bis 17kW macht die Wärmepumpen für Ein- und Zweifamilienhäuser anwendbar. Die Bezeichnungsergänzung K steht für Kompaktgerät, das sich durch einen integrierten 185-l-Speicher auszeichnet. Die Regelung ist flexibel und leicht bedienbar und erlaubt in Abhängigkeit von den Betriebsbedingungen die Einstellung auf den geringsten Energieverbrauch. Die Installation der Wärmequelle wird von Buderus mit angeboten.

Der Scroll-Verdichter von Mitsubishi weist durch seine spezielle Scroll-Profilierung eine gute Wärmepumpeneffektivität auf und ein Sanftanlasser für den im Schaltbetrieb geregelten Verdichter ist im Gerät eingebaut. Mit dieser Wärmepumpe kann man in den Sommermonaten auch den Kühlbetrieb realisieren.

Auch bei der Firma Waterkotte gibt es die Kühlvariante mit Erdkühle für die Sommerzeit, so dass kein Verdichterbetrieb erforderlich ist. Die Wärme kann dabei dem Raum über das Fußbodenheizsystem entzogen werden oder aber auch durch Niedertemperatur-Wandkollektoren. Die Möglichkeit der Umkehrkühlung bei größerem Kühlbedarf ist gegeben.

Das Programm von Waterkotte als einem lange und führend am Markt agierenden Wärmepumpenhersteller ist dabei nicht nur leistungsmäßig sehr weit von 5 bis fast 500 kW gespannt, es gibt auch fast das ganze Heizsystem aus einer Hand. Die Wärmequellenerschließung mittels vertikaler Erdsonden bis 150 m, mittels Flächenkollektoren oder mittels Grundwasser erfolgt durch die Tochterfirma Teramex.

In der Überwachungs- und Regelungstechnik setzt Waterkotte ein optimiertes Taktungsverhalten ein, das sich energetisch sehr vorteilhaft auswirkt. Die Warmwasserbereitung erfolgt immer erst beim Zapfen durch eine Schnellerwärmung in einem Hochleistungswärmeübertrager, was besonders hygienisch ist.

Die Firma Vaillant kommt wie Buderus aus der konventionellen Heizungsbranche und bietet eine Vielzahl von Varianten im Bereich von 5 bis 44 kW Heizleistung an. Auch hier gibt es einen Sieger in der Stiftung Warentest, nämlich die geoTherm plus für Einfamilienhäuser mit wahlweise integriertem Warmwasserspeicher bis 65°C oder passiver Naturkühlung. Die Baureihe geoTHERMexklusiv verwirklicht beide Aufgaben in einem Gerät.

Alle Wärmequellen werden bedient, wobei es eine Luftvariante in Kompaktausführung für Innenaufstellung gibt, die unmittelbar mit dem Heizgerät verbunden ist. Der witterungsgeführte Energiebilanzregler zeigt auf seinem Display den Umweltertrag grafisch an.

Für den Berichterstatter war es eine Überraschung, den Messestand der Firma Wärmeconzept GmbH mit den Terigen-Wärmepumpen zu sehen. Die Firma verweist darauf, mit der ersten in Serie gebauten und in einem kompakten Gehäuse anschlussfertig ausgelieferten Wärmepumpe auf dem deutschen Markt gewesen und geblieben zu sein und Wärmepumpenerfahrungen seit 1972 zu haben.

Tatsächlich handelt es sich um einfache, robuste und servicefreundliche Geräte. Referenzprojekte aus der Anfangszeit waren in einer Sammelmappe zu sehen und besonders stolz ist man auf Einfamilienhäuser, in denen heute noch die Anfangsgeräte funktionieren. Es wird damit geworben, dass wartungsintensive Komponenten, wie z.B. die Ausdehnungsgefäße, außerhalb des Gehäuses angeordnet sind und damit viel besser zugänglich sind. Als Wärmequelle werden Erdreich oder Grundwasser genutzt, eine Kühlfunktion ist nicht mit vorgesehen.

Deutlich kürzere Zeit als die Wärmepumpen von Terigen und vielen anderen sind die Wärmepumpen von Danfoss auf dem Markt. Es gibt ein umfassendes Programm mit einer Vielzahl von Lösungen. Die Luft/Wasser-WP wirbt mit gutem Design auch bei der Außeneinheit, die mit einem Solekreislauf an die Inneneinheit angeschlossen ist und bis 30m entfernt stehen kann.

Die Variante DHP-C ist mit passiver Kühlfunktion ausgerüstet, bei allen anderen Typen gibt es das optional. Ebenso ist generell die aktive Kühlung nachrüstbar, dazu ist jedoch eine Zusatzausrüstung zu bestellen. Für die Brauchwasserbereitung gibt es eine spezielle Danfoss-Lösung, um auch nach größerer Wasserentnahme schon nach kurzer Zeit wieder warmes Wasser verfügbar zu haben.

Neben den Wärmepumpen selbst kann Danfoss das gesamte Programm der Heizungstechnik bezüglich Wärmeverteilung und Regelung aus dem konventionellen Heizungssektor anbieten. Die Leistungsbereiche erstrecken sich für Hauswärmepumpen bis 16kW, für Gewerbe- und Industrieanwendungen bis 160kW und für Spezialanwendungen bis 1000kW.

Am Stand der Wärmeübertragerfirma Wätas Wärmetaucher Sachsen GmbH waren nun auch Wärmepumpen als Geschäftsfelderweiterung zu sehen. Ab 2008 sollen diese verfügbar sein. Bemerkenswert ist das zylindrisch ausgeführte Gerät mit integriertem Verdampfer. Der Verdampfer ist ebenfalls zylindrisch mit nur einer Rohrreihe ausgelegt; die Anströmfläche ist dadurch groß und die Luftgeschwindigkeit gering.

Dabei hat eine einzelne Rohrreihe als Verdampfer mehrere Vorteile: Der Druckverlust ist gering, so dass die Luftmenge groß sein kann, die Feuchtekondensation und damit die Eisbildung, die an den hinteren Rohrreihen zuerst beginnt, findet bei nur einer Rohrreihe in geringerem Maße statt und natürlich geht das Abtauen mit der Umgebungsluft, die über Ventilator und Verdichter strömt, viel schneller als bei einem mehrreihigen Verdampfer vor sich. Das Abfließen des Kondensates erfolgt dabei ebenfalls ohne wesentliche Widerstände. Auch für den Heizbetrieb erweist sich die innere Anordnung des Verdichters als vorteilhaft, weil die Wärmeverluste des Verdichters in den Verdampferluftstrom übergehen.

Neben diesen mit Bild beschriebenen Ausstellungsobjekten waren weitere Firmen auf der SHKG mit Wärmepumpen vertreten:

  • Die Fa. Dimplex mit ihrem umfassenden Programm aller Aufstellungsarten Luft, Wasser und Sole als Wärmequelle nutzend, mit Reversierbetrieb zum Kühlen, mit einer exzellenten Regelung und mit allem Zubehör. Für die Warmwasserbereitung werden bis 65°C erreicht.
  • Die Fa. Ochsner, die zu den Marktführern und Vorreitern der Wärmepumpentechnik gehört, bietet ähnlich wie Waterkotte und Dimplex ein umfassendes und ausgereiftes Geräteprogramm mit allen Wärmequellen­möglichkeiten. Dabei wird für die Erdwärmenutzung neben dem Solesystem auch das Direktverdampfungssystem angeboten und favorisiert. Die Kühlung wird durch den Wärmepumpenverdichter aktiv unterstützt, wodurch anders als bei einigen anderen Anbietern von Luftsystemen auch mit Luft als Wärmequelle im Sommer gekühlt werden kann.
  • Die Wolf GmbH, Mainburg, warb mit den Luft- und Sole-WP für Innen- und Außen-aufstellung und mit der Kühlfunktion als Neuerung. Eine gestalterische Nähe zu den Dimplex-Geräten ist nicht zu übersehen.
  • Die Fa. Viessmann mit dem Vitocal-System und einer dem konventionellen Heizprogramm entsprechenden Vielfalt an Lösungen. Die passive Kühlung, als natural cooling bezeichnet, kann durch eine zusätzliche Box mit allen erforderlichen Ausrüstungen verwirklicht werden. Im Regler ist wie bei anderen Anbietern auch die Kühlfunktion bereits integriert.
  • Die Acalor Technik Scheel KG liefert Wärmepumpen mit Luft als Wärmequelle und kondensiert direkt im Fußbodenheizsystem, das aus Kupferrohren besteht, die im Estrich eingebettet sind. Als Kältemittel dient Propan. Es wird damit geworben, dass bei der Direktkondensation ein verbesserter Wohnkomfort entsteht, da die Verflüssigung durch die Wärmeabgabe dort intensiver erfolgt, wo mehr Heizwärme benötigt wird. An der kältesten Stelle wird zuerst kondensiert, so dass auf diese Weise im Raum eine sehr gleichmäßige Temperatur entsteht. Die Raumtemperatur soll sich dadurch nur um wenige Zehntel K unterscheiden und das Wohlfühlklima sehr angenehm sein. Kühlen ist als Option möglich.
  • Aus Schweden waren Thermia und NIBE vertreten, die beide ein umfassendes Programm bieten und in Deutschland mit Vertriebsfirmen vertreten sind.

Fazit

Es war für den Berichterstatter als heimlichen Wärmepumpenfan sehr beeindruckend, welche Vielfalt von Ausführungen und Anwendungen geboten wird. An der Wärmepumpe kommt gegenwärtig niemand mehr vorbei, der eine Heizung für den Neubau oder für die Modernisierung benötigt. Dabei ist es erfreulich, dass die großen Heizungsfirmen sozusagen firmenintern in den Wettbewerb zu den konventionellen Heizungen mit Öl oder Gas treten. Diese Firmen haben auch über den Heizungsbauer einen guten Marktzugang. Dagegen haben die Wärmepumpenhersteller, die der Kälte- und Klimatechnik nahestehen, nach wie vor einen erschwerten Marktzugang, denn der klassische Kälteinstallateur findet jedenfalls in Deutschland schwieriger Zugang zum Heizungsmarkt. Aber zunehmend funktioniert auch das, und nach dem SHKG-Rundgang ist von der Zukunft der Wärmepumpenheizung mehr denn je überzeugt,U.A. -

Links

http://www.shkg-leipzig.de

U.A.

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