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Messe für Sanitär, Heizung, Klima und Gebäudeautomation in Leipzig

SHKG: Wärmepumpen im Mittelpunkt

Insgesamt waren auf dem Leipziger Messegelände 29500 Besucher unterwegs. Der starke Zuspruch aus Ost- und insbesondere Mitteldeutschland zeigt: Die Kombination aus efa und SHKG hat sich als unersetzliche Plattform für Handwerk, Industrie und Handel etabliert, resümiert Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe.

Meinungen und Einschätzungen

Sowohl Verbandsfunktionäre als auch Firmenrepräsentanten äußerten sich sehr zufrieden mit dem Messekonzept und der Besucherkompetenz. So sagte z.B. Klaus Jung, Geschäftsführer Fachverband Installationsgeräte und -systeme im Zentralverband Elektrotechnik und Elektroindustrie e. V. (ZVEI): Die Stimmung auf der efa war gut. Sowohl von Ausstellern als auch Besuchern habe ich nur positive Rückmeldungen bekommen. Da die Schnittmengen im gebäudetechnischen Bereich immer größer werden, ist das Zusammenspiel mit der SHKG ein gelungenes Konzept, vor allem für die Betriebe, die integral denken.

Hier merkt der Berichterstatter folgerichtig an, dass tatsächlich die steckerfertige Heizungswärmepumpe als bedeutendes Ausstellungsobjekt der SHKG sowohl in der Elektrobranche als auch in der Heizungsbranche nicht nur angekommen, sondern viel mehr zu Hause scheint als in der Kälte- und Klimatechnik, obwohl die Entwicklungsarbeit natürlich eine wesentliche kältetechnische Komponente beinhaltet. Der neue Zentralverband der Kältetechnik, der ZVKKW, hat die Wärmepumpe in seinem Namen stehen, wenn auch das Geschäft über viele Verbände verteilt ist. Hier wird es noch manchen mehr oder weniger sanften Berührungspunkt geben!

Die auf der SHKG im Mittelpunkt stehenden Wärmepumpen tangierten auch die efa und besonders die Baumesse, auf der die effiziente Nutzung und Einsparung von Energie ein wichtiges Thema darstellte. Einige Wärmepumpenaussteller bzw. deren Vertriebsfirmen waren in zwei oder allen drei Bereichen vertreten. So stand der Stiebel-Eltron-Info-Truck für Wärmepumpen in der Halle der Baumesse, der Hauptstand des Unternehmens jedoch in der SHKG-Halle. Es war immer Betrieb im Truck und für die Fachbesucher gab es kompetente Gesprächspartner zur Wärmepumpe, von der Bohrung über das optimale Gerät bis zur Installation im Gebäude.

Auch der Stand der Glen Dimplex GmbH war groß und repräsentativ, entsprechend der Bedeutung des Unternehmens bei der Entwicklung und beim Marktanteil bei Wärmepumpen. Der Vertriebsleiter Gerhard Kobald schätzte die Messe sehr positiv ein: Im Vorfeld der Messe hat unser Vertrieb gezielt seinen Kundenkreis aus dem Großraum Mittelsachsen eingeladen. Erfreulicher Weise haben viele Kunden unsere Einladung wahrgenommen und die Messe für einen Besuch auf dem Dimplex-Stand genutzt. Insofern sind wir aus Dimplex-Sicht in puncto Besucherqualität sehr zufrieden.

Die Zusammenlegung der beiden Messen für Sanitär, Heizung, Klima sowie Elektro im Rahmen der SHKG ist speziell für Dimplex ein großer Vorteil, da gerade für uns als Wärmepumpenhersteller beide Gewerke relevant sind. Nun können wir effizient beide Zielgruppen mit einer einzigen Veranstaltung ansprechen. Für Dimplex spielt die SHKG auf jeden Fall eine gewichtige regionale Rolle. Durch die zentrale Lage der Stadt Leipzig kommen viele Besucher auch aus dem benachbarten Sachsen-Anhalt, aus Thüringen und aus Brandenburg.

Diese positiven Äußerungen ließen sich fortsetzen, hier nur einige Beispiele:

  • Wir führten sehr interessante Gespräche mit Fachbesuchern und teilweise auch versierten Endverbrauchern. Mit der Kundenfrequenz am Stand bin ich sehr zufrieden. (Viessmann)
  • Die Resonanz auf dieser Messe hat mich absolut positiv überrascht. Wir sind sehr zufrieden, zumal es sich bei rund der Hälfte aller Kontakte um potenzielle Neukunden handelt. (Junkers Thermotechnik)
  • Alles deutet darauf hin, dass wir recht zufrieden nach Hause fahren können. Gute Gespräche, neue Kunden, eine optimistische Stimmung beim Publikum das Fazit ist positiv. (Wolf, Mainburg)
  • Wir sind hier am Stand mit immerhin 25 Mitarbeitern vertreten, darunter 14 Mann Stammpersonal, und hatten alle Tage reichlich Arbeit. (Bosch Thermotechnik)

Technischer Fortschritt im Mittelpunkt

Die Wärmepumpen zeigten sich nicht mehr nur als Kältemaschine, bei der man eben die warme Seite zum Heizen nutzt, sondern als hoch entwickeltes Produkt sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen, zur Warmwasserbereitung und in Kombination mit Sonnenkollektoren und Lüftungssystemen zur Nutzung regenerativer Energien. Die Luft als Wärmequelle für den Heizprozess dominierte, aber auch direkt verdampfende Erdwärmesonden bzw. -kollektoren zogen die Besucher an. Die indirekt verdampfenden Erdwärmesonden werden immer tiefer gebohrt oder durch zwei oder mehr Sonden wird die Temperaturdifferenz zwischen Erdreichtemperatur und Verdampfungstemperatur immer kleiner gehalten.

Effiziente Regelsysteme, die einen we­­sentlichen Beitrag zum verringerten Energieverbrauch liefern, gehören meist unbedingt zur guten Lösung dazu. Die Schallreduzierung für Luftverdampfer macht ebenso Fortschritte wie für die Verdichterseite. Hier sollen dazu einige Beispiele genannt werden, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Die regionalen Anbieter aus dem Einzugsbereich der Messe Leipzig finden dabei eine besondere Berücksichtigung, denn es hieße Eulen nach Athen zu tragen, wollte man hier über die ganze Vielfalt des exzellenten Angebotes der großen Anbieter am Markt berichten.

Erdreichsonden und -kollektoren

Die Direktverdampfung in den Erdsonden ist ein unbestrittenes Plus für die Energie­effizienz, erfordert aber erhöhten Installationsaufwand, mehr Kältemittel im System und kältetechnische Fachkenntnisse bei der Anlagenmontage, wogegen Solesysteme einen vorgefertigten Kältekreislauf beinhalten und nur wasser- bzw. soleseitig mit heizungsspezifischen Erfahrungen realisierbar sind. Dazu kommt bei Direktverdampfung das größere Schadenspotenzial bei Sonden.

Die Ochsner Wärmepumpen GmbH beherrscht offenbar seit langem den Markt bei Direktverdampfungssystemen, aber auchein regional wirkendes, kleineres Unternehmen aus dem sächsischen Leuben-Schleinitz, die Klima Jentsch GmbH, tritt den Wettbewerb an. Sowohl mit erdverlegten Verdampferrohren als auch mit Verdampfern für Fließ- und Quellgewässer wird die Wärme entzogen.

Die Spiralkollektoren, die als Erdreich-Kollektoren in Oberflächennähe eingegraben werden, sollen die Erdwärmegewinnung besonders von den Installationskosten her verbessern. Die Multitherm GmbH aus Bentwisch bei Rostock wirbt damit und ist von der Effektivitätssteigerung überzeugt, obwohl erfahrungsgemäß nicht die Sondenlänge je m³ Erdreich die kritische Größe ist, sondern die Wärmeleitung des Erdreiches, so dass möglichst viele m³ Erdreich von den Sonden durchzogen werden müssten, wie es eben bei Flächenkollektoren und gestreckten Erdsonden gegeben ist.

Einen anderen Weg geht die Terra Calidus GmbH aus Gera, indem sie ein sehr gut wärmeleitendes Material Caldutherm entwickelt hat und zum Verfüllen der Sondenbohrungen benutzt. Dazu bietet das Unternehmen ein breites Sortiment von zweckmäßig gestalteten Sondenköpfen mit Verteilsystemen für mehrere Sonden je Anlage an.

Luftverdampfer

Die Entwicklung der Luftverdampfer hat gegenüber der SHKG vor zwei Jahren weitere Fortschritte gemacht. In ihnen wird zumeist direkt verdampft, so dass ihr Nachteil der im Winter stärker als bei Erdsonden sinkenden Verdampfungstemperatur weitgehend kompensiert werden kann. Man verwendet aber auch indirekte Solesysteme, um den Außenluftwärmeübertrager in einiger Entfernung vom Haus aufstellen zu können. Die Luftverdampfer sind, sofern sie für Aufstellung im Sichtbereich vorgesehen sind, auch gestalterisch gelungen und die Abtauung mit Prozessumkehr ist eine effektive Lösung. Die geringeren Installationskosten für Luftverdampfer gegenüber erdverlegten Sonden bzw. Kollektoren sind für viele Bauherren entscheidender als die etwas geringere Leistungszahl.

Zu den verbessernden Maßnahmen der Wärmepumpen gehören elektronische Einspritzregelung und Ventilatordrehzahlsteuerungen, zunehmend mittels EC-Ventilatormotoren. Diese beiden Maßnahmen im Zusammenwirken mit der speziellen Rohrgeometrie führen nach Firmenangaben bei der Ochsner Wärmepumpen GmbH zum Millennium-Splitverdampfer mit der Leistungszahl L2/W35 von 4,2 als bisher unerreichtem Spitzenwert für Luftverdampfung. Dabei handelt es sich um ein für den Wärmepumpenbetrieb optimiertes Gerät mit nach oben ausblasendem saugenden Ventilator. Entwickelt wurde und produziert wird diese Lösung im thüringischen Ochsner-Werk in Arnstadt.

Alle großen Hersteller punkten ähnlich mit verbesserten Leistungszahlen der Luft/Wasser-Wärmepumpen, wobei das Wie oft im Nebel bleibt. Elektrische Zusatzheizungen für die kältesten Tage sind nur teilweise installiert, meist als Option vorgesehen. Die Aufstellung innen oder außen kann der Kunde bei einigen Anbietern wählen, überwiegend wird aber die Außenaufstellung angeboten.

Schalldämmung

Der Schallabstrahlung der Wärmepumpen wird in zwei Richtungen Rechnung getragen, nämlich der Dämmung des Verdichters in Innen- oder Außeneinheit und der Luftschallreduzierung bei den Luft-Wasser-Geräten. Luftkanäle werden z.B. wie bei Siemens bzw. Novalan mit schallschluckendem Material ummantelt. Verdichter oder die gesamte Verdichterbox werden verkleidet, was zusätzlich für geringeren Wärmeverlust nach außen sorgt. Die Verdichteranbindung an das Gestell und an die Rohrleitungen wird durch Schwingungsdämpfer und Leitungskompensatoren realisiert und die Drehzahlstellung für Ventilator und Verdichter, die energetisch weitere Vorteile bringen, dienen auch der Schallreduzierung im meist vorliegenden Teillastbetrieb. Der große Aufwand, der besonders bei Luftgeräten im Außenbereich getrieben wird, deutet doch darauf hin, dass dieses Feld nicht problemlos ist.

Eine besonders leise Verdichterlösung bietet die Solarhybrid AG an, die im sächsischen Markranstädt entwickelt und produziert. Sie versenkt den in der Außeneinheit angeordneten Verdichter und den Heizwärmeübertrager in das Erdreich. Dabei handelt es sich um die Übernahme eines Produktes von Mitsubishi Electric (Zubadan).

Energieoptimierung

Der energetischen Optimierung dienen viele verschiedene Details. Verdichter mit Inverterantrieb und mit Flüssigkeitseinspritzung bei der Kombination mit Luftverdampfern sichern in Verbindung mit adaptiven Regelsystemen für die unterschiedlichen Außenbedingungen während der Heizperiode immer diejenige Verdichterdrehzahl, bei der die beste Leistungszahl erreicht wird Geiches gilt natürlich während des gesamten Jahres bei Einbeziehung der Warmwasserbereitung und der sommerlichen Kühlfunktion. Ventilatoren und Pumpen werden unter der gleichen Zielstellung gesteuert.

Die Kombination mit Solarkollektoren, mit Abluftsystemen oder mit Brauchwasserabflüssen ermöglicht die Anhebung der Verdampfungstemperatur und trägt so zur energetischen Verbesserung bei.

Die schon genannte Solarhybrid AG hat ihren Namen von der Verwendung eines Hybrid-Solarkollektors, der sowohl Warmwasser als auch Elektroenergie erzeugt. Die beiden Systeme sind so gekoppelt, dass bei der Warmwasserbereitung der Wasserdurchfluss gleichzeitig die Photovoltaik-Elemente kühlt, wodurch deren Ausbeute an Energie verbessert wird.

Kühlung und noch mehr

Die meisten Hersteller bieten ein umfassendes Programm mit einer Vielzahl von möglichen Lösungen. Dazu gehören die passiven und aktiven Kühlfunktionen (als Klimatisierung bezeichnet), ist doch gerade der Komfort einer angenehmen Innentemperatur im Sommer ein immer wichtiger werdendes Argument zu Gunsten der Wärmepumpe, das zudem verhältnismäßig preiswert als Bestandteil der Lösung oder als Option zu haben ist.

Für die Brauchwasserbereitung gibt es spezielle Schaltungen, um auch nach größerer Wasserentnahme schon nach kurzer Zeit wieder warmes Wasser verfügbar zu haben und im Sommer in Verbindung mit thermischen Solarkollektoren das warme Wasser für Küche und Bad wirtschaftlicher bereitzu- stellen als mit elektrischer Widerstandsheizung oder mit der konventionellen Heizung.

Die Leistungsbreite von wenigen kW Heizleistung für reine Brauchwasserwärmepumpen über den großen Markt der Hausheizungen im 10 kW-Bereich bis zu Gewerbe und Industrieanwendungen mit Heizleistungen von bis zu 1000 kW wird technisch ohne Einschränkungen beherrscht.

Die Geräte der namhaften Hersteller stehen auch im Schönheitswettbewerb. Sie sind sehr ansehnlich gestaltet und könnten durchaus im Wohnbereich stehen. Dagegen sieht man manchen handwerklich gefertigten Geräten schon dadurch ihre begrenzten Fertigungsstückzahlen an, dass die Gehäuse aus abgekanteten Blechen gefertigt sind. Obwohl das ohne Einfluss auf die Güte der Geräte sein kann, erscheinen sie doch ein bisschen als die Aschenputtel der Branche.

Fazit

Insgesamt lässt sich am Ende feststellen: Wir leben in einer Zeit der Neuerungen und Verbesserungen an Wärmepumpen, auf der Messe sichtbar gekennzeichnet durch die vielen Aufkleber Neu oder Neuheit oder Innovation. Die Entwicklungsingenieure und Konstrukteure der Wärmepumpen wirken an einem weiter aufstrebenden Produkt, das sich immer mehr und sehr berechtigt zum Kultstatus für Bauherren entwickelt. U. A. -

U. A.

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