Welkom stand über dem Eingang zur Messe Climatechno, der belgischen Kälte- Klimamesse, bislang bekannt unter dem Namen Cool & Comfort Happening, die nach einem kurzen Ausflug nach Mechelen im Jahr 2009 wieder nach Leuven zurückgekehrt ist. Willkommen fühlte man sich allerdings nicht wirklich zumindest nicht auf den ersten Blick. So vermittelte der Eingangsbereich der Messe fast den Eindruck einer geschlossenen Veranstaltung nur zugänglich für eingeweihte (flämische) Besucher. Natürlich war sie das nicht, ganz im Gegenteil: 86 Unternehmen präsentierten sich und ihre Produkte rund 2150 Besuchern, davon über die Hälfte Anlagenbauer. Ansonsten handelte es sich um Industrie, Architekten, Planungsbüros so-wie Schulen und die öffentliche Hand. Auch die Workshops zu aktuellen Themen zählten immerhin rund 300 Besucher insgesamt. Publikum und Aussteller kamen zu einem großen Teil aus Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Deutschland, was angesichts der geografischen Lage Leuvens keine Überraschung ist.
Das Feedback der Aussteller zur Messe fiel sehr unterschiedlich aus ebenso wie der Aufwand, den die einzelnen Unternehmen hierfür betrieben hatten. Während Unternehmen wie Daikin, LG, Panasonic oder auch Bitzer mit (für die Verhältnisse der Climatechno) großen Ständen auftrumpften, traten andere multinationale Unternehmen der Branche wie zum Beispiel Danfoss oder Tecumseh eher bescheiden auf. Gerade letztere waren jedoch mit dem Ergebnis der Messe keineswegs unzufrieden.
So fällt für Stéphane Charbonnier, Marketingleiter bei Tecumseh, die Bilanz der Climatechno positiv aus: Für uns bei Tecumseh spielen die Anlagenbauer eine Schlüsselrolle, denn schließlich müssen vor allem sie mit unseren Produkten umgehen können. Bei der Optimierung unserer Produktpalette haben wir die Anlagenbauer deshalb ganz gezielt nach ihrem Input gefragt. Da die Climatechno eine relativ kleine Veranstaltung ist, die vor allem von Anlagenbauern besucht wird, bietet sie eine hervorragende Gelegenheit zu ausführlichen Fachgesprächen und Kontakten mit dieser Zielgruppe.
Als ursprünglich belgisches Familienunternehmen, inzwischen allerdings mit weltweiter Präsenz und Sitz in Frankreich, durfte natürlich auch Climalife, in Deutschland vertreten durch DKF, auf der Climatechno nicht fehlen. Auch hier steht die Positionierung als Lieferant einer kompletten Palette an nachhaltigen Lösungen für die Branche im Vordergrund. In der Vergangenheit vor allem bekannt als Lieferant von Kältemitteln, hat sich Climalife, auch bekannt unter dem Namen Dehon, in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Heute orientiert sich das Angebot des Unternehmens an der Nachhaltigkeitsstrategie Europas rund um die 20-20-20-Ziele das heißt Senkung der Treibhausgasemissionen, Senkung des Energieverbrauchs und Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien am Energiemix.
Die heimlichen Stars der Climatechno waren jedoch die Wärmepumpen. Auf fast allen Ständen waren sie direkt oder indirekt vorhanden und bei den Klimageräteherstellern dominierten sie auf jeden Fall das Angebot. Die Tendenz geht hier ganz klar zu reversiblen Geräten, die nicht nur zum Kühlen, sondern auch zum Heizen eingesetzt werden. In Zukunft wird es keine Klimageräte zur reinen Kühlung mehr geben, so einer der Hersteller auf der Climatechno. Im Hinblick auf die verwendeten Kältemittel hingegen ist das letzte Wort noch längst nicht gesprochen. Bislang wird das Angebot klar von R 410 A dominiert. Ob sich eine Alternative hierzu etablieren kann, worum es sich dabei handelt und wann dies der Fall sein könnte, steht momentan noch in den Sternen. A V -