Der Ausstieg aus R 22 macht auch in Afrika nicht Halt. Auf einem Workshop in Ruanda informierten sich afrikanische Anlagenbauer zu den Themen Zertifizierung und Kältemittel mit niedrigem Treibhauspotenzial. Daneben zeigen sich zahlreiche weitere afrikanische Länder interessiert an dem europäischen Ansatz. Der europäische Anlagenbauerverband AREA – Deutschland ist mit VDKF und BIV gut vertreten – ist direkt involviert und unterstützte die Zertifizierung von elf afrikanischen Anlagenbauern in Ruanda anlässlich des Workshops. Das europäische Zertifizierungsprinzip funktioniert erfolgreich seit der ersten F-Gase-Verordnung und wurde auch in den vor Kurzem neu verabschiedeten F-Gase-Regeln übernommen. Für Afrikas Techniker ist der europäische Ansatz interessant, weil er auf der einen Seite die Kompetenz der Anlagenbauer fördert und verbessert und auf der anderen Seite die Behörden mit Informationen versorgt, wer Kältemittel kaufen und damit handeln darf und wie viele solcher Betriebe es gibt.
In Ruanda nahmen die Techniker zunächst an einem theoretischen Test Teil, in dem die Mindestanforderungen an das kältetechnische Basiswissen von Anlagenbauern geprüft wurden. 12 von 14 Teilnehmern bestanden und wurden in einem nächsten Schritt einer technischen Prüfung unterzogen. Dabei wurden beispielsweise die Kenntnisse im Hinblick auf Kältemittelabsaugung, Vakuum, Befüllung, Leckageerkennung, Temperatur- und Druckerhebung getestet. Nur ein Techniker fiel durch. Laut AREA bestätigten die technischen Experten und 28 Vertreter der Behörden englischsprachiger afrikanischer Länder, dass sie das europäische Zertifizierungsschema übernehmen wollen und an ihre nationalen Anforderungen anpassen. Training ohne Zertifizierung wurde als weniger effektiv empfunden. AREA plant auch weiterhin, diese Länder zu unterstützen und so für eine einheitliche und angemessene Ausbildung nach dem Vorbild der EU zu sorgen.