Auf ihrer Jahreshauptversammlung diskutierten die Mitglieder des französischen Anlagenbauerverbands Snefcca unter anderem über die angedachte HFKW-Steuer in Frankreich, die Explosion der HFKW-Preise, den akuten Nachwuchsmangel und die Vertretung der Branche in Brüssel.
Während sich die Snefcca-Mitglieder besorgt zeigen über die extrem hohen HFKW-Preise, ausgelöst durch den HFKW-Phase-Down, ist man gelassener, was die Einführung einer möglichen Steuer anbelangt. Diese wurde zunächst von Umweltminister Nicolas Hulot vorgeschlagen, nun aber auf Eis gelegt – zumindest bis 2019. Der Snefcca ist grundsätzlich nicht gegen eine Steuer, unterstreicht jedoch, dass diese die Anlagenbauer nicht benachteiligen dürfe, z. B. im Hinblick auf deren Cashflow. Am liebsten würde man allerdings eine europäische Steuer sehen, denn Aktionen in einzelnen Ländern könnten sehr negative Folgen haben, wie man in Spanien gesehen habe, so Jean-Luc Carré, derzeitiger Präsident des Snefcca. Dort habe sich ein florierender Schwarzmarkt entwickelt und die Marktsituation sei völlig verzerrt. Viele Anlagenbauer hätten Konkurs angemeldet.
Um den extremen Preissteigerungen entgegenzuwirken, rief Carré die Anlagenbauer dazu auf, so schnell wie möglich mit Retrofits zu beginnen und außerdem die Rückgewinnung der Kältemittel aus den Anlagen sicherzustellen.
Ein weiteres wichtiges Thema, das die Anlagenbauer Frankreichs umtreibt, ist der Mangel an qualifizierten Fachkräften. Es gebe einen harten Konkurrenzkampf mit anderen Ausbildungsberufen und es sei wichtig, die Branche attraktiver für den Nachwuchs zu gestalten. Man müsse sich mehr in den Schulen und Ausbildungszentren einbringen, an Olympiaden oder Wettbewerben teilnehmen, um den Bekanntheitsgrad zu steigern. Auch sollten mehr Praktikanten und Azubis eingestellt werden.
Zum Abschluss strich der Snefcca die noch relativ neue, aber fruchtbare Beziehung zum deutschen VDKF hervor. Man habe dieselben Sorgen und Ziele und wolle enger zusammenarbeiten. Auch die Kooperation mit dem europäischen Verband AREA sei sehr wichtig. Allerdings müsse sichergestellt werden, dass die Interessen der Branche durch diesen auch gut in Brüssel vertreten werden. Hierfür sei es wichtig, dass sowohl der Präsident als auch die Geschäftsführung dieses Verbands durch Anlagenbauer der Branche wahrgenommen werden, so Jean-Luc Carré. www.larpf.fr