Gemäß der Norm DIN 1946-6 ist für Neu- sowie Altbauten, die renoviert werden, ein Lüftungskonzept zu erstellen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: ein zentrales oder ein dezentrales System. Letzteres hat zwar den Vorteil, dass keine Rohre benötigt werden, allerdings ist für jedes Lüftungsgerät eine eigene Bohrung in der Außenwand vorzunehmen. Zudem sind die Positionierungsmöglichkeiten im Raum begrenzt. Bei einer zentralen Anlage gibt es hier deutlich weniger Einschränkungen.
Neben der flexiblen Ventilanordnung zeichnet sich die zentrale Lösung durch weitere Vorteile aus: Die Lüftungsgeräte können stabil mit einem F8-Filter betrieben werden. Damit gewährleisten sie einen hohen Schutz vor Pollen, was vor allem Allergikern zugute kommt. Außerdem sind nur zwei Durchbrüche durch die Gebäudehülle notwendig und innenliegende – und damit fensterlose – Räumlichkeiten können zusätzlich zur Wärmerückgewinnung genutzt werden.
Zentrale Lüftung über platzsparendes Luftverteilungssystem
Bei den bisherigen zentralen Lüftungssystemen werden die Luftleitungen üblicherweise in einer abgehängten Decke untergebracht. Diese Montageart erfordert eine ausreichende Raumhöhe für die Verlegung der Rohre und Lüftungsanlagen. Bei Neubauten lässt sich das relativ einfach berücksichtigen. Bei der Sanierung eines Altbaus wäre dies unter Umständen jedoch mit einem erhöhten baulichen und finanziellen Aufwand verbunden, weswegen häufig eher die dezentrale Variante installiert wird.
Das modulare Luftverteilungssystem BlauFast eröffnet für zentrale Lösungen jedoch neue Installationsmöglichkeiten: Dessen wesentliche Komponente sind kompakte, halbstarre Lüftungsrohre mit einem Durchmesser von 75 mm, die mittels Koextrusion aus hochwertigem, robustem Kunststoff gefertigt werden und deshalb sehr stabil und flexibel sind. So lassen sich die Rohre einerseits leicht verbiegen – der Biegeradius liegt bei 150 mm – und können ohne Spezialwerkzeug installiert werden. Andererseits sind sie deformationsbeständig und erreichen eine Belastungsfähigkeit von 8 kN/m², was beispielsweise bei Betondecken von Vorteil ist.
Optisch ansprechende Unterputzverlegung
Dank dieser Eigenschaften lässt sich mit den Rohren eine schnelle, einfache und platzsparende Montage – zum Beispiel auch bei niedrigen und nicht standardisierten abgehängten Decken sowie Böden mit Fußbodenheizung – umsetzen. Auch die Unterputzverlegung in Decke, Boden und Wänden ist möglich. Lediglich die Zu- und Abluftgitter bleiben sichtbar, was insgesamt in Innenräumen für eine unauffällige Optik sorgt.
Luftverluste sind bei diesem System nahezu ausgeschlossen: Für eine Dichtheit der Klasse C sorgt ein Dichtring; mit dem Verschlussring und dem Anschlussstutzen wird das Rohr zuverlässig fixiert. Zudem sind die Lüftungsrohre mit einer glatten Innenfläche versehen, wodurch der Luftwiderstand vermindert und die Lüftungseffizienz erhöht wird. Auch die Reinigung wird so vereinfacht. Zu- und Abluftrohre benötigen keine zusätzliche Wärmedämmung, da die Differenz zwischen der Lufttemperatur im Lüftungsrohr und der Außenlufttemperatur gering ist.
Kombination mit zentraler Lüftungsanlage
Aufgrund der Sterntopologie werden alle Zu- beziehungsweise Abluftventile unabhängig voneinander von einem zentralen Punkt aus versorgt. Das System kann dabei flexibel an den Luftbedarf in den einzelnen Räumen angepasst werden; die maximale Luftmenge pro Rohr beträgt 30 m3/h. Ist gemäß DIN-Norm in einem Raum ein höherer Volumenstrom notwendig, werden die Rohrleitungen entsprechend ausgelegt: So müssen beispielsweise bei einem Volumenstrom von bis zu 60 m3/h lediglich zwei Rohre und ein Ventil verbaut werden, um die Vorgaben zu erfüllen.
Das Luftverteilungssystem BlauFast lässt sich zudem mit den Lüftungsanlagen der Komfort-Serie des Herstellers kombinieren. Dabei handelt es sich um Anlagen mit Wärmerückgewinnung. Mit den drei an allen Geräten individuell einstellbaren Lüftungsstufen lassen sich neben der Lüftung zum Feuchteschutz auch die Nennlüftung und die Intensivlüftung einprogrammieren und je nach Bedarf auswählen. Damit können jederzeit die in der DIN 1946-6 geforderten Volumenströme eingehalten werden.
Martin von Dall’Armi,
Geschäftsführer der Blauberg Ventilatoren GmbH, München