Das Gebäude von Hans Schwab wurde 1976 in Holzständerbauweise errichtet und verfügt über zwei Vollgeschosse sowie ein ausgebautes Dachgeschoss. Es stellt eine klassische Mischung aus gewerblicher Nutzung undWohnbau dar. Im Erdgeschoss befinden sich auf gut 160 m² die Büroräume der Heizungsbau Schwab GmbH, im Dachgeschoss seit der Komplettsanierung eine Wohnung mit 140 m² Wohnfläche. Im Zuge von Sanierungsarbeiten haben wir das Gebäude damals schon im Sinne niedrigen Energiebedarfs zusätzlich wärmegedämmt“, erinnert sich der Eigentümer. Wir erreichen heute den KfW 70-Standard.“ Um innerhalb der dichten Gebäudehülle ein gesundes und energieeffizientes Raumklima zu gewährleisten, installierte Schwab im Erdgeschoss sowie in der Dachwohnung je eine zentrale Wohnraumlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Ohne ein solches System müsste man regelmäßig etwa alle zwei Stunden von Hand lüften, weil durch die dichte Gebäudehülle kein natürlicher Luftaustausch mehr stattfinden kann“, erklärt Schwab. Andernfalls steigen die CO2-Werte in den Räumen und auch andere Schadstoffkonzentrationen schnell in einen ungesunden Bereich an.“ Doch selbst wenn dieser enge Lüftungsintervall im Sinne der guten Luftverhältnisse eingehalten würde, sieht der Profi ein zweites Problem: Ein regelmäßiges Lüften von Hand läuft dem Sinn der energetischen Dämmung zuwider. Denn damit lasse ich im Zweistunden-Takt die warme Luft wieder zum Fenster hinaus.“ Die Lösung für dieses Dilemma bestand jeweils in einer Raumlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Die Wahl der Systeme fiel auf zentrale Komfort-Lüftungsgeräte vom Typ Zehnder ComfoAir 350 inklusive der dazugehörigen Luftverteilsysteme. Diese Geräte können bis zu 350 m³/h Luft bei einem Außendruck von 100 Pa bewegen. Sie sorgen nicht nur vollautomatisch für den nötigen Luftaustausch, sondern sind zudem in der Lage, bis zu 95 Prozent der Wärme aus der Abluft zurückzugewinnen und auf die Zuluft zu übertragen. So werden Wärmeverluste durch Lüftung und damit die Heizkosten reduziert. Selbst wenn die Außentemperatur nahe am Gefrierpunkt liegt, ist es mit diesen Geräten noch möglich, die Zuluft über den Wärmetauscher nahezu auf Raumluftniveau zu erwärmen. Im Sommer hingegen kann über einen 100-Prozent-Bypass, welcher den integrierten Wärmetauscher umgeht, bedarfsgerecht kühlere Außenluft in die Innenräume eingelassen werden.
Platzsparendes Gerät gefordert
2013 wurde dann das erste Obergeschoss umgebaut. War diese Etage bislang als Lagerraum genutzt worden, so strukturierte der Hauseigentümer sie nun um in einen vermieteten Bürotrakt von 122 m² und eine weitereEinliegerwohnung von 50 m². In den neu ge-schaffenen Gewerbeflächen kam das ZehnderKompakt-Lüftungsystem für Wohnungen zum Einsatz. Dieses Konzept bedeutet eine platzsparende Gesamtlösung für den Einbau einer Raumlüftung in Wohneinheiten bis ca. 120 m² Grundfläche. Im Fokus des Systems steht das zentrale Lüftungsgerät Zehnder ComfoAir 180, welches mit 560 x 680 x 280 mm (B x H x T) in einen Küchen-Hängeschrank oder auch eine Wandnische passt und bis zu 180 m³/h Luft bei einem externen Druck von 150 Pa fördern kann.
Auch alle weiteren Komponenten – wie die Schalldämpfer, Verteilerkombination und ein Doppelkanalsystem für Außen- und Fortluft – sind in Quaderform mit 200 mm Höhe ausgeführt. Das zentrale Komfort-Lüftungsgerät konnten wir ganz unauffällig in einer Wandnische im Eingangsbereich unterbringen“, sagt Schwab. Selbiges gilt für die Doppelkanäle des Außen- und Fortluftsystems. Da diese flachen Luftverteilmodule für die Außen- und Fortluft mit dem ComfoAir 180 kompatibel sind, konnten wir sie von dort aus an das Luftverteilsystem anschließen. Darüber werden alle Räume mit frischer Luft versorgt.“ Der symmetrische Doppelkanal ComfoPipe Plus für die Außen- und Fortluft besteht aus dem Werkstoff EPP (expandiertes Polypropylen) und erfüllt alle Anforderungen der DIN 1946-6 bezüglich der Installation von Außen- und Fortluft innerhalb der thermischen Gebäudehülle. Besonders praktisch war auch das Kombi-Außenwandgitter des Systems“, erinnert sich Schwab. Normalerweise sollte man Außen- und Fortluft-Durchlässe in der Fassade immer räumlich trennen, um einen Kurzschluss der Luftströme zu vermeiden. Doch durch die spezielle Formung brauchten wir hier nur dieses eine Doppelelement. Das bedeutet, wir mussten auch die thermische Gebäudehülle nur an einer Stelle durchbohren“, so der Hauseigentümer. Das interne Luftverteilsystem besteht aus den 51 mm hohen Flachovalrohren ComfoTube flat 51. Es fand seinen Platz in der Unterkon-struktion der Deckenabhängung der Gipskartonplatten. Da wir in diesem Geschoss im Rohbau nur über 2,48 m lichte Deckenhöhe verfügten, benötigten wir ein System, das wenig aufträgt. Inklusive abgehängter Decke und Estrich haben wir aber immer noch eine Deckenhöhe von 2,30 m. Die Luftverteilrohre ließen sich ohne zusätzlichen Platzaufwand in der Lattenlage der 80 mm abgehängten Decke verlegen“, erinnert sich Schwab.
Gefragt: Hohe Energieeffizienz
Für die 50 m² große Einliegerwohnung in der neu ausgebauten Etage wählte Schwab in Zusammenarbeit mit der Zehnder Planungsabteilung ein ComfoAir 200. Es misst 544 x 1 200 x 328 mm (B x T x H) und ließ sich auf engem Raum in einem vorhandenen Technikraum nachträglich installieren. Bei einem externen Druck von bis zu 200 Pa ist es in der Lage, bis zu 200 m³/h Luft in die Wohnung einzubringen. Wie die anderen verwendeten Lüftungsgeräte auch, kann es bis zu 95 Prozent der Wärme aus der Abluft zurückgewinnen und auf die Zuluft übertragen und verfügt dabei über einen 100-Prozent-Sommer-Bypass. Da bei allen verwendeten Lüftungsgeräten EC-Ventilatoren zum Einsatz kommen, ist die Energieeffizienz der Anlagen besonders gut. So sind die Systeme in der Lage, etwa 17-mal so viel Kilowattstunden an Wärmeenergie in der Gebäudeeinheit zurückzuhalten, als sie selbst an Strom für ihren Betrieb benötigen. Die Angestellten und auch die gewerblichen sowie privaten Mieter sind mit den Lüftungssystemen zufrieden, weil sie im Normalbetrieb nicht zu hören sind und die Fenster bei angenehmem Raumklima geschlossen bleiben können.