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schule in Dorfen setzt auf natürliche Lüftung und Nachtauskühlung

Stickiges Klassenzimmer ade

Täglich besuchen rund 500 Kinder und Jugendliche die Grund- und Mittelschule in Dorfen im oberbayerischen Landkreis Erding. Dort wurde 2014 eine umfassende Generalsanierung in die Wege geleitet. Denn bei dem mittlerweile 40 Jahre alten Schulbau erfüllten sowohl die Gebäudehülle als auch das Innere der Gebäude nicht mehr die heutigen baulichen und energetischen Standards.

Bessere Lernbedingungen als Ziel

Die Sanierung wurde innerhalb von drei Jahren und im laufenden Schulbetrieb durchgeführt. Im ersten Bauabschnitt erfolgten die Arbeiten in den Innenräumen der Grundschule inklusive der Aula und der Neubau einer Mensa und Cateringküche. Der zweite Bauabschnitt umfasste die Sanierung der gesamten Mittelschule sowie der Turnhalle. Das architektonische Konzept für die Sanierung und den Neubau entwickelte die Coplan AG aus München. Es wurde 2016 mit dem Fassadenpreis des Landkreises Erding ausgezeichnet.

Ziel der Generalsanierung war es, die Lern- und Arbeitsbedingungen für Schüler wie auch Lehrer maßgeblich zu verbessern. Dabei fanden neben baulichen auch raumklimatische und lüftungstechnische Aspekte Berücksichtigung. In Dorfen fiel die Wahl auf ein System zur natürlichen Lüftung, um das Raumklima zu verbessern. Es sollten in diesem Zuge nicht nur die Instandhaltungskosten gesenkt, sondern auch die Anreicherung von CO2 in der Luft reduziert werden.

CO2 unter Kontrolle

Die Ursache schlechter und ungesunder Raumluft liegt oftmals in einer zu hohen CO2-Konzentration. Diese wird entweder durch unzureichendes Lüften oder eine große Ansammlung von Personen auf kleinem Raum hervorgerufen. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP belegt, dass sich Kinder vielfach in Klassenzimmern aufhalten, in denen die CO2-Konzentration über 2000 ppm liegt. Empfohlen wird eine Konzentration zwischen 1000 und 1200 ppm. Forscher fanden außerdem heraus, dass sich eine Verbesserung des Raumklimas durch eine Reduzierung von Kohlenstoffdioxid positiv auf die Konzentrationsfähigkeit der Schüler auswirkt. Um einer schlechten Raumluft vorzubeugen, ist es wichtig, dass ein regelmäßiger und ausgiebiger Luftaustausch zwischen innen und außen stattfindet.

Pluspunkt natürliche Lüftung

Die natürliche Lüftung ist hier gegenüber einer maschinellen Lüftung im Vorteil: Der Energiebedarf ist gering und die Investitions- und Instandhaltungskosten fallen niedriger aus. Die natürliche Lüftung bietet sich gerade in Schulen an, wo staubige Luft und die Geräuschentwicklung einer Lüftungsanlage Störfaktoren darstellen. Das Ingenieurbüro für technische Gebäudeausrüstung Wüst & Partner aus Erlenbach am Main entwickelte für die Grund- und Mittelschule Dorfen ein wirtschaftliches Konzept. Dies sah eine Kombination aus natürlicher Lüftung und Nachtauskühlung in den Klassenzimmern vor. Realisiert wurde das System NV Advance von WindowMaster.

Präziser Luftaustausch

Bei NV Advance handelt es sich um ein intelligentes und automatisches Lüftungssystem, das mehrere Räume und Lüftungszonen unabhängig voneinander betrachtet und kontrolliert. Anhand von Sensoren ermittelt es, wann und wie viel Luftzufuhr notwendig ist, um ein optimales Raumklima zu erzielen.

Dazu bezieht es viele innere und äußere Faktoren ein. Hierzu gehören zum Beispiel der Gebäudestandort und die Umgebung. Eine Wetterstation übermittelt zudem Daten über die äußeren Bedingungen wie Windrichtung und -geschwindigkeit, Niederschlag und Außentemperatur. Ebenfalls Berücksichtigung finden die aktuelle Innentemperatur und CO2-Konzentration in jedem Raum im Gebäude. Die gesammelten Daten werden ausgewertet und dann in Befehle für das genaue Öffnen und Schließen der Fenster umgewandelt.

Genaue Berechnung von Luftströmen

Um in allen Bereichen ein optimales Raumklima zu erreichen, wurde die Schule zunächst in 28 Zonen unterteilt. Im Rahmen einer Strömungssimulation (CFD) entwickelte WindowMaster ein Modell des Gebäudes und der Umgebung. Anhand dessen ließen sich die Luftströme für einzelne Fenster individuell und abhängig von Luftdruck und Windrichtung berechnen.

Auf diese Weise ist es möglich, Fenstern beim Öffnen und Schließen eine exakte, voreingestellte Position zuzuweisen. So gelangt genau die Menge an Luft in den Raum, die für die Sicher-

stellung eines angenehmen Klimas benötigt wird. Dabei lassen sich Wind und Thermik als natürliche Ressourcen effizient nutzen. Die automatische Steuerung der Fensterelemente stellt zudem sicher, dass in den Klassenzimmern immer ausreichend gelüftet wird. In der Ferienzeit stellt dies eine besondere Entlastung dar.

Berücksichtigung des sommerlichen Wärmeschutzes

Zentral für NV Advance ist das energieeffiziente Zusammenspiel verschiedener Gewerke. So erlaubt das System auch die bedarfsabhängige Einbindung der Heizung und Sonnenschutzanlagen der Schule. Letztere sind automatisch geregelt und bieten einen effizienten Schutz vor Überhitzung an heißen Sommertagen. NV Advance ermöglicht außerdem eine effiziente Nachtauskühlung über automatisch gesteuerte Fensterelemente. Dabei wird die über den Tag entstandene Wärmelast in den Nachtstunden effizient abgeführt. Sowohl die natürliche Nachtauskühlung als auch die Einbindung des Sonnenschutzes tragen zum sommerlichen Wärme- schutz bei.

Fazit

Die natürliche Lüftung und Nachtauskühlung stellt für Schulen wie die Grund- und Mittelschule in Dorfen eine intelligente Lösung dar. Das System NV Advance bewirkt einen regelmäßigen Luftaustausch, der sich genau nach dem aktuellen und lokalen Bedarf richtet und automatisch abläuft. Gegenüber einer mechanischen Lüftung fallen die Investitions- und Instandhaltungskosten geringer aus. Das System bringt somit Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz miteinander in Einklang.

www.windowmaster.de

Sensirion: Temperatur- und Feuchte-Monitoring

Elgato setzt den Feuchte- und Temperatursensor SHTC 1 von Sensirion in seinem Monitoring-System Eve Degree ein. Der kompakte Sensor (2 x 2 x 0,75 mm) hat einen niedrigen Stromverbrauch und beinhaltet einen kapazitiven Feuchtigkeitssensor, einen Halbleiter-Temperatursensor, eine analoge und digitale Signalverarbeitung, einen AD-Wandler, einen Speicher für die Kalibrierdaten und eine digitale Kommunikationsschnittstelle mit Unterstützung des I2C-Schnellmodus. Der Sensor deckt einen Feuchtemessbereich von 0 bis 100 % RH und einen Temperaturmessbereich von –30 °C bis 100 °C mit einer typischen Genauigkeit von ±3 % RH und ±0,3 °C ab. Eve Degree ist ein Temperatur- und Feuchte-Monitoringsystem im ansprechenden Design mit Unterstützung für Apple HomeKit und großem LCD-Displays im eloxierten Aluminiumgehäuse. Informationen über Temperatur und Feuchtigkeit können auch per iPhone oder iPad aufgerufen werden. Die Eve-App speichert und visualisiert aktuelle und vergangene Klimadaten in Form von grafischen Darstellungen. Das System kann mittels einer langlebigen, austauschbaren Batterie gespeist werden.

www.sensirion.com

www.elgato.com

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