Die deutschen Schulen haben bisher diverse Maßnahmen realisiert wie Maskenpflicht auch während des Unterrichts, Stoßlüften im 20 min-Takt im Sommer wie im Winter, Wechselunterricht und die Anschaffung von stationären Luftreinigungsgeräten.
Bisherige Maßnahmen kratzen nur an der Oberfläche
Sowohl häufiges Stoßlüften als auch Luftreinigungsgeräte sind kein Allheilmittel und bringen einige Nachteile mit sich. Besonders in Räumlichkeiten von Schulen und Bürogebäuden ist es wichtig, die verbrauchte, CO2-belastete Luft regelmäßig durch frische zu ersetzen. Der Bedarf pro Person im Raum liegt bei rund 20 bis 30 m3 Frischluft pro Stunde. Andernfalls nimmt die Konzentrations- und damit auch die Leistungsfähigkeit ab, oftmals begleitet von weiteren Beschwerden wie beispielsweise Kopfschmerzen. Außerdem kühlt das Gebäude vor allem in der kälteren Jahreszeit durch das regelmäßige Fensteröffnen aus, was wiederum zu höheren Heizkosten führt. Zudem begünstigen die starken Temperaturschwankungen Erkältungskrankheiten.
Werden Luftreinigungsgeräte eingesetzt, ist das Risiko geringer, dass sich mit Viren belastete Aerosole im Raum ausbreiten, da diese herausgefiltert werden. Doch die Anlagen konzentrieren sich ausschließlich auf die Beseitigung solcher Schwebeteilchen – der CO2-Gehalt wird nicht reguliert, sodass nach wie vor regelmäßig gelüftet werden muss. Eine Lüftungsanlage, die für Frischluft sorgt, könnte dagegen mehrere Probleme gleichzeitig lösen: ausgeglichene Temperaturen durch effiziente Wärmerückgewinnung, kontinuierliche Frischluftversorgung und der damit verbundene Abtransport von belasteten Aerosolen.
Lüftungsbedarf auch bei kleineren Räumen decken
Um den Frischluftbedarf zu decken, keimbelastete Aerosolbildung zu verhindern und Wärmeverluste gleichzeitig so gering wie möglich zu halten, hat Blauberg in der Vergangenheit die Einzelraumlüftungsanlage Civic EC vorgestellt. Je nach Ausführung eignet sie sich für den Einsatz in größeren Büroräumen und Klassenzimmern und bewirkt dort einen effizienten und sparsamen Luftaustausch. Die Schüler halten sich aber nicht nur in Klassenräumen auf, sondern suchen beispielsweise auch das Sekretariat oder kleinere Gruppenarbeits- und Aufenthaltsräume auf. Auch dort muss ein regelmäßiger Luftaustauch gewährleistet werden.
Für kleinere Räume hat Blauberg deshalb die Freshbox 200 ERV WiFi entwickelt, die eine Förderleistung bis 200 m3/h erreicht und sich besonders gut für Büro- und Aufenthaltsräume wie beispielsweise das Sekretariat oder Besprechungszimmer eignet. Im Vordergrund der Entwicklung stand dabei eine angemessene Luftförderleistung bei gleichzeitig niedrigem Stromverbrauch. Über die Wärmerückgewinnungsfunktion und den integrierten Gegenstrom-Wärmeübertrager mit Enthalpiemembran wird außerdem verhindert, dass bei kalten Temperaturen zu viel Wärme verloren geht, wie es bei der normalen Fensterlüftung der Fall ist.
Um die Kosten für den Betrieb der Heizung zu beschränken, werden die Wärme und Feuchte der Abluft in der kühleren Jahreszeit über die Enthalpiemembran auf die Zuluft übertragen. Die Wärmeverluste durch konventionelle Fensterlüftung und in der Folge die erhöhten Heizkosten können so reduziert werden.
G 4- und F 7-Filter für unbelastete Luft
Gerade Schulen oder Büroräume befinden sich häufig in Gebieten mit viel Verkehr und einer höheren Feinstaubbelastung. Eine reine Fensterlüftung stößt bei diesen Bedingungen an ihre Grenzen und lässt verunreinigte Luft und gegebenenfalls Lärm in die Räume eindringen. Damit die Luft möglichst rein ist und die Lüftungsanlagen geschont werden, sind in den Lüftungsanlagen G 4-Filter (Abluftfilterung) und G 7-Filter (Zuluftfilterung, etwa Feinstaub und Pollen) verbaut.
Der Straßenlärm kann beim Einsatz von Lüftungsanlagen durch geschlossene Fenster zum Teil von den Räumen ferngehalten werden. Optional ist auch der Einsatz von HEPA-Filtern möglich. Diese machen in der Regel jedoch nur dann Sinn, wenn angenommen werden muss, dass die Außenluft besonders mit Viren belastet ist. Alternativ kann die Anlage mit einem CO2-Sensor ausgestattet werden und schaltet bei Überschreiten eines gewissen Werts auf eine höhere Lüftungsstufe.
Auch die Montage der dezentralen Lüftungsanlage geht schnell vonstatten: Dafür sind lediglich zwei Kernlochbohrungen in der Außenwand sowie ein 230 V-Anschluss nötig. Da die Anlage direkt über das Gerät oder über eine Smartphone- oder Tablet-App und das anlageneigene WLAN gesteuert werden kann, sind keine zusätzlichen Steuerungsleitungen nötig.
Zu beachten ist dabei, dass die Lüftungsanlagen an einer Außenwand montiert werden müssen, um die Räumlichkeiten mit ausreichend frischer Luft von draußen versorgen zu können. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen und den Wohlfühlfaktor der Personen im Raum zu gewährleisten, ist es wichtig, die Anlage richtig im Raum zu positionieren. In der Praxis bedeutet das, Abstände zu Arbeitsplätzen einzuhalten und die Beschaffenheit der Räume in der Planung mit einzubeziehen.
Zusammenarbeit mit TGA-Planer senkt Betriebskosten
Bei der genauen Planung sollten mehrere Faktoren wie die Raumnutzung, die durchschnittliche Anzahl der im Raum befindlichen Personen und die Raumgröße beachtet werden, damit später auch das passende Lüftungsgerät gewählt wird. Dafür empfiehlt es sich, bei der Planung von Nichtwohngebäuden immer mit einem TGA-Planer zusammen zu arbeiten. So können Fehler bei der Planung umgangen werden.