Anschließen, einschalten – und fertig? Die Installation einer Lüftungsanlage ohne eine anschließende bedarfsgerechte Einregulierung ist ein häufiger Fehler. Eine falsche Einstellung der Geräte kann nicht nur eine unzureichende Raumluftqualität und einen zu hohen Energieverbrauch zur Folge haben, sondern schädigt im schlimmsten Fall auch die Gesundheit der Nutzer sowie die Bausubstanz. Lüftungsanlagen sollten daher unbedingt vom Fachpersonal an die durch Planung und Auslegung gestellten Anforderungen angepasst werden.
Fachgemäße Regelung mithilfe externer Parameter
Die wichtigsten Parameter für die Einregulierung von Lüftungsgeräten betreffen externe Merkmale, wie Raumgröße, Personenzahl, Nutzungsart, Belegungszeiten sowie innere und äußere Lasten, z. B. durch Feuchtigkeit oder Wärme. Mittels dieser Faktoren berechnet der Lüftungstechniker die exakten Luftvolumenströme, die eingebracht werden müssen, um eine optimale Luftqualität und Luftwechselrate zu gewährleisten. Erst durch diese fachgemäße Einstellung wird sichergestellt, dass die Anlage effizient läuft und – seit der Corona-Pandemie von besonderer Bedeutung – Viren und Schadstoffe abgeführt werden können.
Die Luftausströmung und -verteilung im Raum kann zudem durch Einstellen der Zugluftgitter optimiert werden. Weiterhin gilt es, zwischen zentraler und dezentraler Lüftungstechnik zu unterscheiden. Wird nicht nur ein einzelner Raum durch eine dezentrale Anlage versorgt, sondern ein ganzes Gebäude mithilfe eines zentralen Geräts, beinhaltet das komplexe Kanalnetz meist unterschiedliche Zonen oder auch zusätzliche Volumenstromregler.
Folgen einer falschen Einstellung
Die fehlerhafte oder unzureichende Regelung einer Lüftungsanlage kann sowohl für den Menschen als auch das Gebäude negative Folgen nach sich ziehen. So gehören Erscheinungen wie Strömungsgeräusche und Luftzug zu den Auswirkungen, die sich dem Raumnutzer auf unmittelbare und unangenehme Weise bemerkbar machen. Kurz- oder längerfristig wirken sich die schlechte Luftqualität und der damit einhergehende zu hohe CO2-Gehalt in der Luft auch auf die menschliche Gesundheit aus: Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten können die Folge sein.
Darüber hinaus ruft eine falsch betriebene Lüftungsanlage im schlimmsten Fall Schäden an der Bausubstanz hervor – Schimmel und Feuchtigkeit sind hierfür deutliche Anzeichen. Ein weiterer Hinweis auf ein falsch oder schlecht eingestelltes Lüftungsgerät ist außerdem ein unverhältnismäßig hoher Energieverbrauch.
Um Folgen wie diese zu verhindern, sollten Lüftungsanlagen regelmäßig, zumindest einmal jährlich, durch Fachpersonal gewartet und Filterwechsel durchgeführt werden. Dann läuft die Anlage auch im Fall eines wechselnden Bedarfs, z. B. durch eine geänderte Raumnutzung, immer so effizient wie möglich. Für Wartung und Instandhaltung gelten die Anforderungen der VDI 6022.
Übrigens: Neben einer falschen Einregelung ist die Über- oder Unterdimensionierung von Lüftungsanlagen ein weiterer häufiger Fehler – um eine optimale Ventilatorleistung zu erzielen, sollte der individuelle Bedarf daher immer schon bei der Planung mitberücksichtigt werden.
Experten-Unterstützung hilfreich
Unternehmen wie die Airflow Lufttechnik GmbH unterstützen Anwender bei der korrekten Einstellung und Überprüfung von Lüftungsanlagen. So gehören neben unterschiedlichen zentralen und dezentralen Lüftungsgeräten auch eine Vielzahl an Messgeräten zur Messung von Luftgeschwindigkeit, Volumenstrom, Differenzdruck und weiteren Größen zum Sortiment. Ergänzend zum Mess-Zubehör gibt es einen herstellerunabhängigen Kalibrierservice sowie Vor-Ort-Einmessungen von Wilson-Staugittern, Messkreuzen und Staurohren in Verbindung mit Druckmessumformern, ebenso wie Luftströmungsmessungen nach DIN EN 12599.
Weitere Unterstützung erhalten Nutzer durch den Werkskundendienst: Hierzu gehört für alle Lüftungsgeräte zunächst eine komplexe und bedarfsgerechte Inbetriebnahme und gleichzeitig die Einweisung durch einen Servicemitarbeiter. Sollten Fragen auftreten, stehen Lüftungsexperten zur Seite – mithilfe von Fernwartungstools und der Service Cloud des Herstellers kann auch aus der Ferne helfend eingegriffen werden. ■