Die Rauchabzugszentrale sorgt dafür, dass die heiße aufsteigende Brandluft entweicht. Flucht- und Rettungswege werden innerhalb weniger Sekunden raucharm und die Feuerwehr kann zielgerichtet zum Brandherd vordringen. Zudem verhindert der Abzug der Hitze eine thermische Beanspruchung des Baukörpers.
So funktioniert das Rauchabzugssystem
Sobald in einem Gebäude Rauch entsteht, erkennen die Brandmelder des Herstellers die Situation: sie geben das Brandsignal an die digitale Rauchabzugszentrale. Diese wertet das Signal in Sekundenbruchteilen aus und gibt den Fensterantrieben den Befehl zum Öffnen. Je nach Brandabschnitt werden Ab-luft- und Zuluft-Öffnungen vollautomatisch geöffnet. Dazu gehören zum Beispiel Lichtkuppeln, Klappen und Fenster. Auch schwere Hübe erledigt ein Ketten- oder Zahnstangenantrieb dabei schnell und zuverlässig.
Die Fenster können sich im Brandfall der individuellen Architektur ihres Objektes anpassen. Wenn beispielsweise Rauch austritt, wird verhindert, dass er ein Stockwerk höher wieder durch ein offenes Fenster in das Gebäude gelangt. Das entsprechende Szenario kann ebenso wie andere komplexe Funktionen flexibel programmiert werden.
Bidirektionale Kommunikation
Der hohe Sicherheitsgrad wurde nach einer intensiven Entwicklungsphase mit etwa 17 000 Mannstunden erzielt und basiert auf dem Prinzip der bidirektionalen Kommunikation. Bei der Rauchabzugszentrale wird sie als Advanced Communication Bus (ACB) bezeichnet. Die Zentrale weiß“ deshalb unter anderem stets genau, in welcher Position sich die Fenster befinden, ob sie verriegelt sind oder nicht und ob alle Anschlüsse einwandfrei funktionieren. Und sie ermöglicht eine positionsgenaue Ansteuerung der Antriebe. Die Zentrale gibt also nicht nur Befehle weiter, sondern erhält laufend Informationen und gibt sie an den Nutzer weiter.
Einfache Handhabung
Die intelligente Rauchabzugszentrale ist daneben in die gesamte Infrastruktur der Gebäudeautomation integrierbar und interagiert dann beispielsweise mit Heizung, Lüftung, Einbruch- oder Brandmeldeanlagen. Sie verfügt über ein übersichtliches, 3,5 Zoll großes, farbiges Touch-Display, sodass sie auch durch einen autorisierten Hausmeister bedient werden kann. Zudem benötigt die CPS-M dank der kompakten, einheitlichen Bauform der einzelnen Module wenig Platz und kann in kleinen Schaltschränken installiert werden.
Die Rauchabzugszentrale lässt sich mithilfe einer verdrahtungsfreien Stromverteilung nach dem Plug-and-play-Prinzip einfach installieren. Das nahezu kabelfreie Stecksystem auf Schienen ist komfortabel erweiterbar: Ein Klick genügt und das System ist um ein Modul und weitere Funktionen ergänzt. Dieses Prinzip hat den Vorteil, dass deutlich weniger Verdrahtungen und eine bessere Energieversorgung sichergestellt sind. Die Zentrale stellt einen Ausgangsstrom in 20-A-Abstufungen bis zu einem nahezu unbegrenzten Maximalstrom bereit. Auch zur Einstellung aller Modulfunktionen genügt es, sie per Mausklick in die Software zu integrieren. So können z. B. Module für Sonnenblenden oder Brandmeldung am Laptop parametriert werden.
Übergreifendes Kommunikationssystem
Funktionen und Abhängigkeiten lassen sich durch die SCS-Software in die Steuerung der Rauchabzugszentrale integrieren, beispielsweise ein Zuschaltmodul für Sonnenblenden oder ein Brandmeldemodul. AdComNet (Advanced Communication Network) ist das interne Bus-Kommunikationssystem, das die CPS-M nutzt. Es fasst die Kommunikation zu einem einzigen, übergreifenden System zusammen und ermöglicht die Kommunikation zwischen weiteren Rauchabzugszentralen oder Steuerungen der Serie RZN-M. AdComNet hat die VdS-Zulassung erhalten und ist damit das einzige zertifizierte RWA-Bus-System.
Bei der neuen Zentralengeneration gibt es auch Schnittstellen zu hausfremden Antrieben, wobei eine bidirektionale Kommunikation allerdings nur mit Komponenten von D+H möglich ist.
Vielfältige Module
Das Steuermodul CM leitet alle empfangenen Signale weiter und stellt somit sicher, dass im Ernstfall die Fenster an den entsprechenden Gebäudeabschnitten öffnen und Fluchtwege zugänglich gemacht werden. Es ist primär für die Kommunikation der Zentrale über AdComNet (Advanced-Communication-Network) zuständig. Jede Anlage benötigt nur ein Steuermodul, um die Kommunikation der Zentrale sicherzustellen sowie die Konfiguration der angeschlossenen Module, Bedienelemente und Antriebe vorzunehmen.
Zusätzlich kann das Steuermodul über die entsprechende Schnittstelle eine Verbindung zu weiteren AdComNet-fähigen Produkten vornehmen und somit ein großes Netzwerk schaffen. Weitere Merkmale sind:
Hutschienenmontage
Parametrierbare digitale Eingänge
Potenzialfreie Wechsler, beispielsweise für Störung- und Alarmmeldungen
Touch-Panel-Anschluss
USB-Wartungsanschluss
AdComNet Master- / Slave-Anschluss
Integrierte Meldeleuchten für Betrieb, Störung und Alarm
Das Versorgungsmodul PSM stellt die einwandfreie Stromversorgung des Systems sicher. Bei Stromausfall schaltet es vom Netzteil auf den Akkubetrieb um und gewährleistet somit auch in Notsituationen den optimalen Betrieb. Für jedes verwendete PSM-Modul können bis zu 40 A in das Zentralensystem eingespeist werden. Durch die automatische Umschaltung von Schaltnetzteil auf den Akkubetrieb wird eine sichere Notstromversorgung im Falle eines Netzausfalles sichergestellt. Ein integrierter Tiefenentladeschutz, die Anschlussmöglichkeit für einen Temperatursensor für die temperaturgeführte Ladespannung und integrierte Meldeleuchten für Störung und Alarm sind weitere Details des Versorgungsmoduls.
Das Aktormodul AM sorgt für das positionsgenaue und clevere Ansteuern der Antriebe. Die Fenster öffnen so, dass der giftige Rauch schnell entweichen und vor allem nicht gleich wieder hineinziehen kann. Das Aktormodul eignet sich für den Anschluss von elektromotorischen 24-VDC-Antrieben an das Zentralensystem. Es sind an jedem Aktormodul zwei Motoranschlüsse vorhanden, von denen jeder einen Ausgangsstrom von 10 A bereitstellt. Durch die verwendete Überwachungstechnik können die Antriebe auf Drahtbruch, Kurzschluss und Überlast überwacht werden. Es gibt zwei separate Anschlüsse für Lüftungstaster und integrierte Meldeleuchten für Störung und Alarm. Das Aktormodul kann zusammen mit 24-VDC-Polwechselantrieben und ACB-Antrieben eingesetzt werden.
Das Auslösemodul TMA wertet das vom Rauchmelder weitergegebene Signal aus und leitet es an das Steuermodul weiter. Das Auslösemodul dient zum Anschluss von Auslöseperipherie an das Zentralensystem. Diese kann ohne zusätzliche Hardware an die vier überwachten Auslöseeingänge angeschlossen werden. Durch die frei konfigurierbaren digitalen Ein- und Ausgänge ist es möglich, an die Linienanschlüsse Rauchmelder oder Rauchtaster anzuschließen. Es können bis zu 30 Rauchmelder oder zehn Rauchtaster an jedem der vier Auslöseeingänge angeschlossen werden. Insgesamt gibt es vier Anschlussmöglichkeiten für die variable Nutzung von Rauchmeldern, Rauchtastern, BMA- oder BMZ-Anlagen. Auch beim Auslösemodul sind Meldeleuchten für Störung und Alarm integriert.
Das ebenfalls auf einer Hutschiene montierte Schaltnetzteil PS ist durch geringe Restwelligkeit, Kurzschlussfestigkeit und hohen Rückspannungsschutz gekennzeichnet. Mit ihm lässt sich eine frei skalierbare Energieversorgung aufbauen. Zur Bewältigung großer elektrischer Lasten können mehrere Schaltnetzteile in einer Zentrale über die Versorgungsmodule PSM-1-24-40 integriert werden.
Rauch- und Wämeabzug rettet Leben
Rauch kann Kohlenmonoxid, Salzsäure oder auch Cyanidverbindungen enthalten. Nur drei Atemzüge dieses hochtoxischen Gases reichen, um ohnmächtig zu werden. Mittels eines effektiven Rauch- und Wärmeabzugs (RWA) werden toxische Brandgase im Brandfall abgeleitet. Dazu stehen im Rahmen maßgeschneiderter Lösungen des Herstellers viele geprüfte Antriebe, Steuerungen und Komponenten zur Wahl.