Das Dach des Einfamilienhauses ist mit Solarthermie-Kollektoren bestückt, um die Heizkosten der Gastherme auf ökologische Weise zu reduzieren. Denn der Bauherr wollte seinerzeit den Effizienzstandard KfW 70 erreichen, also 30 Prozent unterhalb des Energieverbrauchs eines durchschnittlichen Neubaus liegen. Darüber hinaus war ein möglichst energieeffizientes Wärmebereitstellungskonzept erwünscht. Dazu gehörte zum Beispiel eine Gebäudehülle aus 24er-Poroton und 12-cm-Wärmedämmverbundsystem.
Die Brennwert-Gastherme, die sich aufgrund der Erschließungslage des Grundstücks als Wärmequelle anbot, wird durch Solarthermie auf dem Dach regenerativ unterstützt. Denn damit spart Hubert Roth nicht nur Heizkosten, auch zusätzlich wird der Verbrauch von fossiler Energie minimiert, denn nur an kalten Tagen muss die Gastherme den Heiz- und Warmwasserkreislauf versorgen.
Zentrales Raumlüftungssystem
Hubert Roth entschied sich bereits in der frühen Planungsphase für den Einbau eines komfortablen Raumlüftungssystems – sowohl aus energetischen Aspekten als auch aus Gründen des Wohnkomforts. Aus seiner beruflichen Praxis wusste er, dass diese Anlagen in der Lage sind, bis zu 95 Prozent der Wärme aus der verbrauchten Abluft auf die einströmende Zuluft zu übertragen und man so nur noch wenig heizen muss. Zudem können ganzjährig die Fenster geschlossen bleiben und man hat dennoch optimale Raumluftverhältnisse. Das ist nicht nur gesund für die Familie, es hat auch noch den großen Vorteil, dass die Geräusche der nahen Bahnstrecke draußen bleiben.
Luftverteilsystem rasch montiert
Nachdem seine Entscheidung für eine komfortable Wohnraumlüftung klar war, plante Hubert Roth die Verlegung des Luftverteilsystems von Anfang an in den Bauablauf mit ein, sodass die Installation mit keinem nennenswerten Mehraufwand verbunden war. Insgesamt wurden für die Luftverteilung im Haus 240 lfd. M. Rundrohre Zehnder ComfoTube 75 verlegt, welche in den Massivdecken einbetoniert wurden. Diese Kunststoffrohre verfügen innenseitig über eine Clinside-Oberfläche, welche so glatt ist, dass an ihrer Innenwand fast keine Verschmutzungen anhaften können. Damit trotzdem alle zwei Jahre der Routinecheck durch den Fachhandwerker und gegebenenfalls eine Reinigung durchgeführt werden kann, wurden ausreichend Revisionsöffnungen im System vorgesehen.
Zwei Monteure konnten diese Leitungen innerhalb von drei bis vier Stunden in den Bewehrungen für die Betondecken anbringen. Für den Bereich der Außen- und Fortluft, also den äußeren Teil des zentralen Lüftungssystems, in dem die Luftströme zwischen den Öffnungen der Gebäudehülle und dem Zentralgerät mit seinem Wärmeübertrager zirkulieren, setzte Hubert Roth auf die Rohrleitungen ComfoPipe Plus von Zehnder. Diese Rohre bestehen aus EPP (expandiertes Polypropylen) und wurden entwickelt, um eine hohe Wärmedämmung zu erzielen und Kondensationsfeuchte an den Rohren auszuschließen. Damit erfüllen sie bei nur 43 mm Wandstärke in vollem Umfang die Anforderungen der Lüftungsnorm DIN 1946-6. Außerdem sind sie besonders montagefreundlich, da sie bei Bedarf einfach mit einem Cuttermesser auf die richtige Anschlusslänge geschnitten werden können.
Erdwärmeübertrager temperiert die Zuluft
Da es sich um einen Neubau handelte und der Mehraufwand für eine Rohrverlegung im Gartenbereich somit gering ausfiel, entschied sich Hubert Roth zusätzlich für die Integration eines Erdwärmeübertragers Zehnder ComfoFond-L Eco. Dieses kompakte Gerät wird im Technikraum einfach an das zentrale Lüftungsgerät gekoppelt und bewirkt, dass die zuströmende Außenluft bereits vortemperiert am Lüftungsgerät ankommt.
Dafür ist der Erdwärmeübertrager mit Soleleitungen verbunden, welche im Erdreich des Gartens in 1,20 m Tiefe vergraben sind. Im Falle der Familie Roth wurden dafür 60-m-Erdregister-Rohre aus hochwertigem Kunststoff mit einem Durchmesser von 20 mm in der offenen Baugrube verlegt. Im Winter wird die Luft durch den Erdwärmeübertrager bereits vorgewärmt, was sogar bei Außentemperaturen von bis zu 10 °C funktioniert. Das spart nochmals Heizkosten und stellt einen frostfreien Betrieb der Anlage sicher. Und im Sommer wird durch das Erdregister die zuströmende Luft automatisch vortemperiert.
Zentrales Lüftungsgerät: 95 Prozent der Abluftwärme zurückgewinnen
Hat die Außenluft den Erdwärmeübertrager passiert, so gelangt sie in das zentrale Lüftungsgerät, das Herzstück der Anlage. Im Hause Roth handelt es sich hierbei um ein Komfort-Lüftungsgerät Zehnder ComfoAir 350 mit integrierter Wärmerückgewinnung. Es eignet sich für Einfamilienhäuser durchschnittlicher Größe (mit ca. 140 m2) und benötigt mit seinen geringen Abmessungen wenig Platz – im Falle der Roths im Technikraum des Kellers.
Das Gerät kann bis zu 350 m3/h Luft bei einer externen Pressung von 100 Pa bewegen. Es ist in der Lage, automatisch einen gesunden Luftaustausch herzustellen und bis zu 95 Prozent der Wärme aus der Abluft zurückzugewinnen und auf die Zuluft zu übertragen. So werden Wärmeverluste durch manuelle Lüftung und damit die Heizkosten deutlich vermindert. Selbst wenn die Außentemperatur nahe am Gefrierpunkt liegt, ist es mit diesem Wärmerückgewinnungsgerät möglich, die Zuluft über den Wärmeübertrager nahezu auf Raumluftniveau zu erwärmen. Mithilfe des vorgelagerten Erdregisters liegt dieser Punkt bei den Roths bei bis zu 10 °C Außentemperatur.
Im Sommer hingegen kann über einen 100-Prozent-Bypass, der den integrierten Wärmeübertrager umgeht, bedarfsgerecht vortemperierte Außenluft in die Innenräume eingelassen werden. Insgesamt ist das Komfort-Lüftungsgerät Zehnder ComfoAir 350 in der Lage, bis zu 17 Mal so viel Kilowattstunden an Wärmeenergie in der Gebäudeeinheit zurückzuhalten, als es selbst an Kilowattstunden Strom für seinen Betrieb benötigt. Damit arbeitet die Lüftungsanlage besonders energieeffizient.
Fazit
Nach zwei Heizperioden ist der Bauherr mehr als zufrieden. Seine jährlichen Kosten für die gesamte Wärmebereitstellung liegen bei 600 bis 700 Euro. Doch der Investitionsaufwand von gut 10 000 Euro für das Lüftungssystem zahlt sich noch in anderer Weise direkt aus: Die Familie lebt in einem gesunden und angenehmen Raumklima. Zudem bleiben störende Geräusche draußen und es gibt auch keine unangenehme Zugluft mehr, wie früher beim Lüften von Hand.