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Luftbefeuchtung: Wasseraufbereitung und Hochdruckbefeuchtung nachrüsten

Weniger Krankheitsfälle, mehr Produktivität

Trockene Schleimhäute können ihre Aufgabe der Schmutz- und Keimfilterung aus der Atemluft nicht effizient genug erfüllen. Deshalb verbleiben in diesem Fall infektiöse Keime länger im Atemtrakt. Bei weiteren begünstigenden Wachstumsbedingungen für die Erreger können dann typische Atemwegserkrankungen wie Husten, Schnupfen, Nebenhöhlenentzündungen und Bronchitis entstehen.

Luftbefeuchtung erst eingeplant, dann nachgerüstet

Im Jahr 2012 wurde das neu errichtete Firmengebäude von Schneider Electric im In-dustriegebiet Altfeld von Marktheidenfeld eingeweiht. Hier wurde ein Kompetenzcenter für die Maschinenautomatisierung integriert, das allen Ländergesellschaften des Unternehmens zur Verfügung steht. Bei den sechs neuen Lüftungsanlagen auf dem Dach der Gebäude wurde von vornherein eine eventuelle spätere Nachrüstung einer Luftbefeuchtung vorgesehen, jedoch zunächst darauf verzichtet. Schnell wurde allerdings klar, dass unzufriedene und häufig durch Krankheit ausfallende Mitarbeiter eine Luftbefeuchtung erforderten. Nachdem verschiedene Systeme miteinander verglichen wurden, entschied sich das Unternehmen für eine Hochdruckbefeuchtung: Hier wird das durch eine Umkehrosmoseanlage produzierte Permeat mit einem Druck von bis zu 140 bar in Luftrichtung gesprüht. Um möglichst kurze Wege zwischen den einzelnen Bauteilen zu erreichen, wurden die Pumpenstationen der Hochdruckbefeuchter und die Wasseraufbereitungsanlagen des Herstellers Schweitzer-Chemie (Enthärtungs- und Umkehrosmose-anlagen) teilweise frostgeschützt in extra dafür aufgestellten Containern eingebaut.

Wasseraufbereitungs-Komponenten

Die Wasseraufbereitung besteht aus zwei Baugruppen. Die erste Baugruppe ist die Enthärtungsanlage. Hier werden mittels des Ionentauscher-Verfahrens die Härtebildner Kalzium und Magnesium gegen Natrium getauscht. Die Anlage besteht im Wesentlichen aus den Komponenten Feinfilter, Systemtrenner, zwei Ionentauscher-Behältern, Steuerung und Salzsole-Behälter. Die beiden Ionentauscher-Behälter sind mit einem Spezialharz gefüllt und arbeiten im Pendelbetrieb. Das heißt, es steht ununterbrochen der projektierte Volumenstrom an Weichwasser zur Verfügung.

Wenn ein Ionentauscher erschöpft ist und daher mit der Salzsole regenerieren muss, übernimmt der zweite Ionentauscher die Weichwasserproduktion. Die Anlage arbeitet mengengesteuert; für die korrekte Ansteuerung ist der Steuerkopf mit integrierten Steuerventilen zur internen Steuerung aller Betriebsvorgänge zuständig. Härteausfällungen könnten im späteren Prozess nämlich zu Funktionsstörungen führen. Ladungsträger (Salze) sind im Wasser nach dem Enthärtungsvorgang noch vorhanden.

Die zweite Baugruppe ist die Umkehrosmose-Anlage zur Entsalzung des Wassers. Hier wird das vorher enthärtete Wasser eingespeist, gefiltert und mit hohem Druck durch synthetische, halbdurchlässige (semipermeable) Membranen geleitet. Diese sind in Druckrohren verbaut und für die Wassermoleküle durchlässig. Die in dem Wasser gelösten Inhaltsstoffe (Salze) werden von den Membranen zurückgehalten.

Die konzentrierte Lösung überströmt mit Hochdruck diese Membranen. Dort erfolgt die Trennung der Lösung in einen Teilstrom mit Wasser, in dem sich die zurückgehaltenen Inhaltsstoffe (Konzentrat wird in den Abwasserkanal geleitet) befinden, und in einen Teilstrom, in dem fast keine Ladungsträger mehr vorhanden sind (Permeat). Die Anlagen haben in der Regel eine Entsalzungsrate von 97 Prozent, bei einer Ausbeute bis zu 80 Prozent.

Für den Hochdruckdüsenbefeuchter und seine Feinsprühdüsen ist zur Nachspeisung diese Wasserqualität erforderlich, sonst würden sich sehr schnell Salz-Inkrustierungen bilden, die zu Störungen durch Ablagerungen führen. Wassereinspeisung, Resthärteüberwachung und Steuerung erfolgen bei den Wasseraufbereitungs-Anlagen vollautomatisch. Die Umkehrosmose hat eine Digitalsteuerung mit verschiedenen Optionen (Visualisierung extern, Störmeldungen etc.) Möglich ist die Ausführung auch mit Profibus-Steuerung.

Die nachgeschalteten und in den RLT-Geräten integrierten Luftbefeuchter Certo arbeiten nach dem Prinzip der Feinstzerstäubung. Hier wird das von der Umkehrosmose erzeugte Permeat mit hohem Druck über Düsen zerstäubt, deren Betriebsdruck zwischen 20 und 140 bar liegt. Die Luft nimmt die Feuchtigkeit auf und wird dabei adiabat abgekühlt. Durch ein zweistufiges Abscheidesystem, bestehend aus Agglomerator und Nachverdunster am Luftaustritt, wird das Wasser, welches nicht von der Luft aufgenommen wird, abgeschieden und nachverdunstet. Die Regelung der Befeuchtungsleistung erfolgt stetig durch die Veränderung der eingedüsten Wassermenge. Befeuchter, Pumpenstation und Regler sind aufeinander abgestimmt. Die hohen Verdunstungsleistungen erfordern die Verwendung von Permeat. Wasserbevorratung im Befeuchter ist nicht erforderlich; es wird nur das Wasser aufbereitet und bereitgestellt, das auch verdüst wird (kein Umlaufwasser). Die Gesamtkonstruktion (Wasseraufbereitung und Befeuchter) berücksichtigt die hygienischen Anforderungen für den Betrieb in RLT-Anlagen ohne Chemikalieneinsatz.

Fazit

Das Ergebnis aller technischen Maßnahmen sind deutlich zufriedenere Mitarbeiter, die weniger durch Krankheit ausfallen. Die Schweitzer-Chemie GmbH entwickelt und vertreibt chemische und technische Erzeugnisse für die Wasserbehandlung und Wasseraufbereitung. Technische Beratung, Planung sowie Serviceleistungen und chemische System-Reinigungen sind ebenfalls im Fokus. Das breite Angebot an Seminaren (die Schweitzer-Chemie ist VDI-Schulungspartner) und Analytik-Dienstleistungen runden das Profil ab.

www.schweitzer-chemie.de

Achim Happ,

Sonderbeauftragter Vertrieb bei der Schweitzer-Chemie GmbH, Freiberg/N.

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